Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
nächste Mal durfte er nicht vergessen, seinen Drachen an einen sicheren Ort zu bringen, wo er seinen zweiten Magen in aller Ruhe entleeren konnte.
    Jaxom gab keine Erklärung ab, als er sich wieder an den Tisch setzte, und es wurde auch keine verlangt – ein weiteres Zeichen für den neugewonnenen Respekt seiner engsten Vertrauten.
    In der nächsten Nacht stahlen er und der Drache soviel Feue rstein, wie Ruth nur schleppen konnte – an dem einzig logischen Ort für ein solches Unternehmen, den Feuerstein-Minen von Crom. Ein halbes Dutzend Echsen erschienen während des Raubzugs, aber Ruth schickte sie wieder fort, sobald sie aufgetaucht waren.
    »Sag ihnen, daß sie uns ja nicht folgen sollen!«
    Sie haben es nicht böse gemeint. Sie mögen mich eben.
    »Es ist schon eine Last, wenn man allzu populär ist.«
    Ruth seufzte.
    »Wird dir der Feuerstein zu schwer?« fragte Jaxom. Er wollte den Freund auf keinen Fall überlasten.
    Aber nein! Ich bin sehr stark.
    Jaxom steuerte Ruth ins Dazwischen und von dort in die Wüste von Keroon. Dieser Fleck eignete sich besonders gut für die verbotene Ausbildung, weil sie anschließend im Meer baden konnten und mehr als genug Sand hatten, um den Feuersteingestank abzunibbeln. Außerdem schien die Sonne so heiß, daß Jaxoms Kleider im Nu trockneten.

V. Vormittag in der Harfnerhalle und auf Burg Fort, Nachmittag im Benden-Weyr, Spätnachmittag in der Harfnerhalle,
26.5.15
    Ein weiterer Sporenregen ging nieder, ehe Jaxom wieder Zeit für einen Besuch auf der Hochfläche fand. Bei Corana schien er schneller ans Ziel zu kommen als bei dem Versuch, Ruth zu einem feuerspeienden Drachen zu erziehen. Sein weißer Freund versengte sich fast den Schlund, wenn zu den ungünstigsten Zeiten plötzlich Feuer-Echsen auftauchten und er mühsam die Feuerschwaden zurückhalten mußte. Jaxom war überzeugt davon, daß ihnen inzwischen jedes der neugierigen Biester von Keroon seine Aufwartung gemacht hatte. Selbst Ruths Geduld war allmählich am Ende; außerdem mußten sie meist sechs Stunden in die Vergangenheit zurückspringen, damit ihre lange Abwesenheit nicht auffiel. Diese Zeitsprünge ermüdeten Jaxom, und so fiel er am Abend total erschöpft und entnervt ins Bett.
    Zu allem Übel hatte er den Auftrag, am nächsten Morgen den Harfner von Ruatha zur Gildehalle zu bringen, weil Finder dort mehr über Wansors Sternengleichungen erfahren sollte. Man verlangte von den Burgharfnern, daß sie sich genügend mit diesen Dingen auskannten, um dem jeweiligen Baron bei der Vorausberechung der Sporeneinfälle zur Seite zu stehen.
    Die Gildehalle der Harfner gehörte zu einem ausgedehnten Gebäudekomplex inner-und außerhalb der Burgklippen von Fort. Als Jaxom und Finder über der Harfnerhalle erschienen, gerieten sie mitten in ein Chaos. Feuer-Echsen wirbelten mit aufgeregtem Gekreische umher, und der Wachdrache auf den Feuerhöhen der Burg peitschte halb aufgerichtet mit den Schwingen. Sein wildes Trompeten erfüllte die Luft.
    Wütend! Sie sind wütend. lautete Ruths erschrockener Kommentar. Ruth! Ich bin es, Ruth! Ruth rief er mit seinem unnachahmlich hellen Schmettern.
    »Was ist geschehen?« fragte Finder dicht an Jaxoms Ohr. »Ruth erklärt, daß sie wütend sind.«
    »Wütend? Ich habe noch nie zuvor einen Drachen erlebt, der so getobt hat.«
    Höchst beunruhigt steuerte Jaxom seinen weißen Drachen in den Hof der Harfnerhalle. Menschen rannten umher, und Feuer-Echsen schossen durch die Luft. Es fiel ihm schwer, ein Plätzchen zum Landen zu finden. Kaum hatte Ruth festen Boden unter den Krallen, da umflatterte ihn eine Echsenschar und übermittelte aufgeregte, ängstliche Gedanken, die der Drache nicht verstand. Auch für Jaxom ergaben sie wenig Sinn, als Ruth sie wiederholte. Er begriff nur, daß es sich bei dem Schwarm um Menollys Echsen handelte, offensichtlich ausgesandt, ihn zu holen.
    »Da bist du ja! Hast du meine Botschaft erhalten?« Menolly kam aus der Halle herbeigerannt, die schweren Reitkleider in einem Bündel unter dem Arm. »Wir müssen sofort zum Benden-Weyr. Sie haben das Königinnen-Ei gestohlen.«
    Sie saß hinter Finder auf, entschuldigte sich kurz, daß sie ihm den Platz stahl, und drängte Jaxom zum Aufbruch. Erst dann merkte sie, daß der weiße Drache zu zögern schien. »Sind drei Leute zuviel für Ruth?« fragte sie besorgt.
    Niemals!
    »Wer hat Ramoths Ei gestohlen? Wie? Wann?« fragte Finder.
    »Vor einer halben Stunde. Sie trommeln alle Bronzedrachen und die

Weitere Kostenlose Bücher