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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Menge…«
    »Genau das hat Ruth eben festgestellt.«
    »Drachen sind ungeheuer ehrliche Geschöpfe.« Menolly atmete tief durch und stand dann auf. »Komm, wir verschwinden jetzt von hier! Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Gut erfüllt. Das ist wohl die einzige Befriedigung, die uns zuteil wird.« Sie warf ihm einen belustigten Blick zu. »Oder nicht?« Dann schwang sie sich den Rucksack über die Schulter. »Eine bittere Tatsache, aber wir werden uns damit abfinden.«
    Sie lächelte ihm mit Verschwörermiene zu.
    Als sie auf den Sims hinaustraten, konnten sie das Gewimmel in der Nähe des Königinnen-Weyrs erkennen. Drachenreiter, aber auch die Bewohner der Unteren Höhlen strömten herbei, um D’ram und seinen Bronzedrachen zu begrüßen.
    »Ich muß zugeben, daß sich meine Stimmung bei diesem Anblick beträchtlich hebt«, meinte Menolly, als Ruth sie und Jaxom in die Lüfte trug.
    Jaxom beabsichtigte, Menolly in der Harfnerhalle abzusetzen und dann gleich mit Ruth heimzukehren. Aber kaum hatte Ruth sich beim Wachdrachen gemeldet, da flatterten ihnen Zair und eine kleine Echsenkönigin in den Harfner-Farben entgegen und landeten vorsichtig auf Ruths Nacken.
    »Das ist Sebells Kimi! Er ist wieder da!« Menolly stieß einen Jubelschrei aus, und Jaxom drehte sich verwundert um. So überschwenglich kannte er die Harfnerin gar nicht.
    Der Wachdrache sagt, daß der Harfner uns sprechen möchte, übermittelte Ruth seinem Freund und setzte stolz hinzu: Er meint auch mich.
    »Warum denn das?« überlegte Jaxom. »Robinton hat uns doch schon gebührend gelobt.« Er tätschelte Ruth liebevoll, um seine Antwort etwas abzumildern, und der Drache setzte zum Landeflug im Innenhof an.
    Robinton und ein Mann mit dem Meister-Emblem auf der Schulter kamen die Stufen herunter. Der Gilde-Oberste breitete die Arme aus und drückte sowohl Menolly wie Jaxom begeistert an sich. Jaxom war dieser Überschwang ein wenig peinlich, aber ihm blieb vollends die Luft weg, als der andere Harfner Menolly packte, sie herumwirbelte und immer wieder küßte. Anstatt sich zu beschweren, schienen die Echsen damit einverstanden, denn sie vollführten in der Luft fröhliche Kapriolen und schlossen die fremde kleine Königin in ihre Tänze mit ein. Jaxom schielte vorsichtig zu Robinton hinüber, doch der beobachtete das Schauspiel mit einem zufriedenen Lächeln. Erst als er Jaxoms Blick bemerkte, wurde er wieder ernst.
    »Komm, Jaxom, Menolly und Sebell haben sich ein paar Monate nicht gesehen und müssen allerhand Neuigkeiten austauschen! Ich möchte gern deine Version von den Ereignissen im Süden hören.«
    Als Robinton und Jaxom auf die Halle zugingen, löste sich Menolly aus Sebells Armen und trat zögernd näher. »Meister?«
    »Was!« Robinton schüttelte streng den Kopf. »Du bringst nicht einmal eine Stunde Zeit für Sebell auf, nachdem er so lange fort war?«
    Jaxom sah mit Vergnügen, daß Menolly unsicher und verwirrt wirkte. Sebell grinste breit.
    »Laß dir von ihm einen ausführlichen Reisebericht geben, Mädchen«, meinte der Meisterharfner freundlich. »Ich komme mit Jaxom schon klar.«
    Als Jaxom sich noch einmal nach den beiden umdrehte, gingen sie eng umschlungen auf die Wiese jenseits der Harfnerhalle zu.
    »Du hast also D’ram und Tiroth zurückgebracht?« begann der Harfner.
    »Ich habe sie nur entdeckt. Die Weyrführer von Benden holten sie heute vormittag persönlich heim.«
    Robinton blieb an der Treppe stehen. »Sie waren also tatsächlich in dieser Bucht?«
    »Ja – fünfundzwanzig Planetenumläufe in der Vergangenheit.« Und Jaxom berichtete noch einmal von ihrem Abenteuer im Süden. Sein Zuhörer war aufmerksamer und mitfühlender als die Weyrführer, und begann Jaxom seine Rolle zu genießen.
    »Menschen?« Robinton, der sich bis dahin bequem in seinem Sessel zurückgelehnt hatte, saß mit einem Male aufrecht da. »Die Echsen strahlten Bilder von Menschen aus?«
    Einen Moment lang war Jaxom verwirrt. Während die Weyrführer sich eher beunruhigt und skeptisch zu dieser Beobachtung geäußert hatten, gewann er nun den Eindruck, als habe der Meisterharfner diese Nachricht beinahe erwartet.
    »Ich habe schon immer vermutet, daß wir alle aus dem Süden stammen«, murmelte der Harfner vor sich hin. Dann gab er Jaxom mit einer Geste zu verstehen, daß dieser mit seinem Bericht fortfahren solle.
    Jaxom tat es, merkte aber bald, daß der Harfner ihm nicht mit voller Aufmerksamkeit zuhörte, auch wenn er gelegentlich nickte oder

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