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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entpuppte sich als Mirrim. Und komisch – ihre Echsen wehrten sich keine Sekunde dagegen. Nein, ich glaube, diese Verbindung war ebenso vorbestimmt wie die von dir und Ruth. Ganz im Gegensatz zu der Geschichte zwischen Poll und mir.« Sie schnitt eine Grimasse. »Als ob mir meine neun Echsen nicht schon gereicht hätten! Aber die Schale platzte genau in dem Moment, als ich das Ei diesem tolpatschigen Sohn von Baron Groghe überreichte, er hat mir übrigens nie einen Vorwurf deswegen gemacht, und der Junge bekam noch eine Grüne. Eine Bronze-Echse wäre bei dem Bengel aber auch verschwendet gewesen.«
    Jaxom deutete anklagend auf Menolly: »Du redest und redest, um von meiner Frage abzulenken. Was weißt du über Ruth, das ich nicht weiß?«
    Menolly schaute Jaxom offen an. »Ich weiß gar nichts, mein Freund. Aber deinen eigenen Worten nach hat sich Ruth von der Nachricht über Paths Zustand genauso begeistert gezeigt wie ein Jungreiter von dem Befehl, die Leuchtkörbe zu putzen.«
    »Das heißt nicht…«
    »Eben. Das heißt überhaupt nichts. Also ist es unsinnig von dir, in die Defensive zu gehen. Ruth reift eben verspätet. Mehr Gedanken brauchst du dir darüber nicht zu machen – besonders jetzt, da du mit Corana beschäftigt bist.«
    »Menolly!«
    »Reg dich ab, sonst war der schöne lange Schlaf umsonst! So elend hatte ich dich noch nie gesehen.« Sie legte ihm einen Moment lang die Hand auf den Arm. »Was die Sache mit Corana betrifft – glaub ja nicht, daß ich schnüffeln will! Ich stelle lediglich Tatsachen fest, auch wenn du den Unterschied nicht wahrhaben willst.«
    »Ich finde nur, daß die Burg Ruatha nicht in das Einflußgebiet der Harfner fällt«, sagte er langsam. Eigentlich lag ihm ein anderer Satz auf der Zunge, aber er unterdrückte ihn heldenhaft.
    »Das stimmt nur zum Teil. Jaxom, der junge Herr von Ruatha, geht uns Harfner überhaupt nichts an. Jaxom, der Reiter des weißen Drachen Ruth, muß dagegen genau beobachtet werden. Ihr beide seid ein einmaliges Gespann.«
    »Sind das nicht Spitzfindigkeiten?«
    »Ich weiß nicht.« Ihre Stimme klang ernst, aber in ihren Augen blitzte leiser Spott. »Wenn Jaxom die Geschehnisse auf Pern beeinflußt, dann müssen sich die Harfner mit ihm befassen.« Jaxom starrte sie an, ein wenig verwirrt, daß sie ihren Verdacht nicht offen aussprach. Dann sah er den merkwürdig warnenden Ausdruck in ihrem Blick; aus irgendeinem Grund, den er nicht begriff, wollte sie nicht, daß er seine Tat bestätigte.
    »Du spielst mehrere Rollen zugleich, Jaxom«, fuhr sie ernst fort. »Du bist unbestreitbar Herr einer großen Burg, dazu der Reiter eines außergewöhnlichen Drachen – und ein junger Mann, der nicht recht weiß, wer oder was er sein soll. Du kannst alles und mehr sein, ohne deine Verpflichtungen gegenüber anderen oder dir selbst zu brechen.«
    Jaxom schnaubte geringschätzig. »Und wer sagt das? Menolly, die Harfnerin, oder Menolly, die ihre Nase in fremde Angelegenheiten steckt?«
    Menolly hob die Schultern und lächelte schwach. »Zum Teil die Harfnerin, weil ich die meisten Dinge nun mal aus der Sicht unserer Gilde beurteile. Hauptsächlich aber Menolly, deine Freundin. Ich glaube, es ist falsch, wenn du dir Sorgen machst.
    Besonders nach dem anstrengenden Flug, den du gestern unternommen hast.« Ihr Lächeln strahlte nun Wärme aus.
    Ihr Echsen-Schwarm kam in den Weyr geschossen. Jaxom verbarg seinen Ärger über die Unterbrechung, denn es kam selten vor, daß Menolly so offen mit ihm sprach. Aber die Feuer-Echsen waren eindeutig erregt, und ehe Menolly sie so weit beruhigt hatte, daß sie vernünftige Bilder ausstrahlten, landete Ruth in der Felsenkammer. Seine Augen funkelten in allen Farben und kreisten.
    D’ram und Tiroth sind angekommen, und alles befindet sich in hellem Aufruhr, erklärte Ruth und streckte Jaxom den Kopf entgegen. Sein Reiter kraulte ihn an den Augenwülsten.
    Mnementh ist sehr zufrieden mit sich selbst. Ein wenig Kummer schwang in dieser Feststellung mit.
    »Ohne deine Hilfe hätte Mnementh die beiden niemals zurückbringen können«, tröstete ihn Jaxom. »Habe ich nicht recht, Menolly?«
    Ich brauchte die Feuer-Echsen, um sie aufzuspüren, warf Ruth bescheiden ein. Und du bist auf den Gedanken gekommen, fünfundzwanzig Planetenumläufe zurückzugehen.
    Menolly seufzte. Ihr war der Gedankenaustausch zwischen den beiden Gefährten wieder einmal entgangen.
    »Eigentlich verdanken wir auch den Echsen im Süden eine ganze

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