Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Hals war tatsächlich steif.
    Ruth öffnete das innere Augenlid einen winzigen Spalt und betrachtete seinen Reiter mit Mißbehagen. Ich bin erschöpft. Ich brauche noch Schlaf.
    »Du kannst jetzt nicht mehr schlafen. Mnementh will dich sprechen.«
    Warum hat er das nicht gestern nacht getan?
    »Weil er sich vermutlich die Einzelheiten frisch einprägen wollte.«
    Ruth hob empört den Kopf. Glaubst du, Mnementh kann sich solche Dinge nicht eine Nacht lang merken? Er ist der größte Drache von ganz Pern.
    »Du siehst ihn verklärt, weil er dir ein tüchtiges Abendessen verschafft hat. Außerdem will er dich sprechen. Beschwer dich also nicht bei mir! Bist du nun wach?«
    Wenn ich mit dir spreche, träume ich doch nicht mehr, oder?
    »Du bist heute ganz schön aggressiv.« Mit einem Seufzer kletterte Jaxom aus der Kuhle, schleifte die Felldecken hinter sich her und stolperte zu dem Tisch, an den sich Mirrim und Menolly rücksichtsvoll zurückgezogen hatten. Der dampfende Klan weckte seine Lebensgeister. Er bedankte sich bei den Mädchen.
    »Wie spät ist es?«
    »Vormittag – Benden-Zeit«, erklärte Menolly. Ihre Miene blieb betont ausdruckslos.
    Jaxom schloß einen Moment lang die Augen. Sie alle hörten, wie Ruth sich geräuschvoll dehnte und streckte.
    »Wann haben dich denn die Sporen versengt, Jaxom?« fragte Mirrim, direkt wie immer. Sie beugte sich vor und fuhr mit einem Finger mißbilligend die Narbe nach.
    »Als ich Ruth beibrachte, Feuerstein zu kauen.« Er machte eine Pause, wartete, bis sie Luft zum Schimpfen holte, und fügte dann hinzu: »Auf dem Fort-Weyr.«
    »Weiß das Lessa?« hakte Mirrim nach.
    »Ja.« Er hoffte, daß er Mirrim damit abgespeist hatte. Aber so leicht ging das nicht.
    »Ich muß sagen, daß ich N’ton mehr zugetraut hätte. Läßt es zu, daß einer seiner Schüler sich versengt!«
    »Das war nicht seine Schuld«, murmelte Jaxom zwischen zwei Bissen.
    »Und Lytol? Was hat der gesagt? Du solltest wirklich nicht soviel aufs Spiel setzen.«
    Jaxom kaute heftig. Er ärgerte sich, daß Menolly ihre energische Freundin mitgebracht hatte.
    »Außerdem sehe ich nicht ein, weshalb du überhaupt mit den Drachenreitern übst. Ruth darf ja doch keine Fäden bekämpfen.«
    Der Jungbaron schluckte. »Ruth wird genauso kämpfen wie alle anderen Drachen, Mirrim.«
    »Und er war bereits im Einsatz«, erklärte Menolly und deutete auf die Narbe. »Aber nun halt den Mund und laß den Mann endlich essen!«
    »Mann?« Mirrims Stimme nahm einen spöttischen Klang an, und sie warf Jaxom einen vernichtenden Blick zu.
    Menolly seufzte. »Also, wenn Path nicht bald zum Paarungsflug aufsteigt, Mirrim, führst du Krieg gegen den halben Weyr. Wie kann man so eklig sein!«
    Jaxom warf einen erstaunten Blick auf Mirrim, die tiefrot angelaufen war.
    »Ach so ist das! Na, dann wirst du ja etwas von deiner Überheblichkeit verlieren. Und dazu sonst noch einiges.« Es tat ihm wohl, sie ein wenig zu necken. »Hat Path schon einen bestimmten Bronzedrachen im Auge? Aber, aber – das ist doch kein Grund zum Rotwerden. Ich kann es nicht glauben – unsere Mirrim hat die Sprache verloren. Hoffentlich wird es der wildeste Flug, seit Mnementh Ramoth eroberte!«
    Mirrim ballte die Hände zu Fäusten und fauchte ihn an: »Wenigstens verhält sich mein Path normal! Das ist mehr, als man von dir und deiner weißen Mißgeburt behaupten kann!«
    »Mirrim!« Bei Menollys scharfem Tonfall zuckte das Mädchen zusammen, aber die Worte ließen sich nicht mehr zurückholen. Jaxom starrte Mirrim an und wußte nicht recht, wie er auf ihren Angriff antworten sollte. »Ich glaube, du gehst jetzt besser, Mirrim«, sagte Menolly. »Du scheinst etwas überarbeitet zu sein.«
    »Und ob ich gehe! Steig du meinetwegen zu Fuß in den Weyrkessel hinunter!« Damit rannte Mirrim aus dem Raum.
    »Beim Großen Ei, bin ich froh, wenn das große Ereignis erst mal vorüber ist! So wie Mirrim sich benimmt, steigt Path heute noch auf.« Menolly bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall.
    Jaxom schluckte. Er hatte eine trockene Zunge. Eisern kämp fte er die aufwallenden Gefühle nieder; er durfte seinen Gefährten nicht in Unruhe versetzen. Ein unauffälliger Blick zu Ruth hinüber zeigte ihm, daß der Drache sich immer noch räkelte. Er hoffte nur, daß Ruth zu schläfrig gewesen war, um das Gespräch mitzuverfolgen. Jaxom beugte sich zu Menollys Ohr und deutete auf den Drachen.
    »Wißt ihr etwas, das ich nicht weiß?«
    »Über Path?« Menolly tat

Weitere Kostenlose Bücher