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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eine Frage einflocht. Jaxom erzählte von seiner und Menollys sicherer Rückkehr zum Benden-Weyr und vergaß auch nicht zu erwähnen, daß Mnementh seinem Drachen zu einem üppigen Abendessen verhelfen hatte. Dann schwieg er. Er hätte Robinton gern selbst die eine oder andere Frage gestellt, aber der Harfner saß mit gerunzelter Stirn da, in Gedanken vertieft.
    »Schildere noch einmal ganz genau, was die Feuer-Echsen über diese Menschen sagten!« Robinton beugte sich vor, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, den Blick starr auf Jaxom geheftet. Zair auf seiner Schulter stieß ein fragendes Zirpen aus.
    » Gesagt haben sie nicht viel, Meister Robinton. Das ist ja das Problem. Sie regten sich über die Frage so auf, daß ihre Bilder kaum einen Sinn ergaben. Menolly könnte Ihnen vielleicht mehr erzählen, weil sie Prinzeßchen und die drei Bronze-Echsen bei sich hatte. Aber…«
    »Was hast du von Ruth erfahren?«
    Jaxom zuckte die Achseln, ein wenig unglücklich darüber, daß er keine genauere Antwort geben konnte.
    »Er meinte, die Bilder seien zu verworren; aber sie handelten alle von Menschen, den Menschen dieser Echsen. Und wir, Menolly und ich, seien nicht die Menschen, an die sie sich erinnerten.«
    Jaxom griff nach dem Krug mit Klah. Sein Mund fühlte sich ausgedörrt an. Höflich schenkte er dem Harfner einen Becher ein. Der nahm ihn und nippte geistesabwesend daran.
    »Menschen«, murmelte Meister Robinton. Er schüttelte den Kopf und schnalzte leise mit der Zunge. Dann erhob er sich so unvermittelt, daß Zair zu schimpfen begann und sich an seiner Schulter festkrallte. »Menschen – und das liegt so weit zurück, daß die Feuer-Echsen nur noch vage Eindrücke von ihnen besitzen. Das ist aufschlußreich, äußerst aufschlußreich sogar.«
    Der Harfner begann auf und ab zu gehen.
    Jaxom warf einen Blick aus dem Fenster. Ruth sonnte sich im Hof, umflattert von den Echsen der Gildehalle. Chorstimmen drangen an sein Ohr. Sie übten eine Ballade, immer wieder von neuem, obwohl Jaxom nicht die leiseste Dissonanz feststellen konnte. Eine sanfte Brise trug Sommerdüfte herein. Er zuckte zusammen, als Robinton ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    »Du hast deine Sache ausgezeichnet gemacht, mein Junge, aber jetzt fliegst du besser nach Ruatha zurück, sonst schläfst du mir noch im Stehen ein. Dieser Zeitsprung hat mehr Kraft gekostet, als du dir eingestehen willst.«
    Als der Harfner Jaxom in den Hof begleitete, ließ er ihn noch einmal wiederholen, welche Bilder die Feuer-Echsen übermittelt hatten. Diesmal nickte der Harfner bei jedem Punkt, als wolle er sich den Bericht dadurch genau einprägen.
    »Daß ihr D’ram und Tiroth entdeckt habt, Jaxom, erscheint im Lichte dieser Entdeckung als der kleinere Erfolg des Unternehmens. Ich wußte, daß ich recht hatte, als ich dich und Ruth um Hilfe bat. Sei nicht überrascht, wenn ich bald wieder auf dich zukomme – natürlich nur, falls Lytol nichts dagegen hat.«
    Robinton legte ihm noch einmal freundschaftlich den Arm um die Schultern und trat dann zurück, damit sich Jaxom auf Ruth schwingen konnte. Die Feuer-Echsen gaben ihrer Enttäuschung über das Ende des Besuchs lautstark Ausdruck. Während Ruth in einer Spirale immer höher aufstieg, winkte Jaxom der schwindenden Gestalt des Harfners noch einmal zu. Am Fluß entdeckte er Sebell und Menolly und ärgerte sich gleichzeitig, daß er Ausschau nach den beiden gehalten hatte. Er selbst haßte es, wenn jemand seine zärtlichen Stunden mit Corana überwachte.
    Aber die beiden brachten ihn auf einen Gedanken. Lytol würde ihn kaum zu einer bestimmten Zeit erwarten. Und da er auch keine Feuer-Echsen sah, die seine Pläne verraten konnten, bat er Ruth, ihn zur Hochfläche zu bringen. Ruth pflichtete ihm eifrig bei, und Jaxom fragte sich, ob der weiße Drache sein Innenleben besser kannte als er selbst.
    Im Westen von Pern war jetzt Mittagszeit, und Jaxom überlegte, wie er Coranas Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, ohne daß die übrigen Bewohner des Hofes von seinem Besuch erfuhren.
    Sie kommt, erklärte Ruth und wies mit der Flügelspitze in die Tiefe. Das Mädchen hatte gerade den Hof verlassen und wanderte mit einem Korb auf der Schulter zum Fluß hin.
    Günstiger hätte der Zufall nicht spielen können! Jaxom bat Ruth, am Flußufer zu landen, an der Stelle, wo sich die Frauen des Hofes meist zum Wäschewaschen trafen.
    Der Fluß ist nicht sehr tief, meinte Ruth beiläufig, aber es liegt ein großer Felsen in

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