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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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absichtlich, als habe sie seine Frage falsch verstanden. »Also, falls du noch nie miterlebt hast, wie sich eine Weyrbewohnerin aufführte, sobald ihr Drache in Hitze gerät – Mirrim war eben ein klassisches Beispiel.«
    Path ist fast erwachsen, meinte Ruth nachdenklich. Jaxom stöhnte und bedeckte das Gesicht mit einer Hand; er hätte wissen müssen, daß dem Freund wenig entging.
    Menolly stieß ihn gebieterisch an und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Würdest du Path gerne fliegen?« erkundigte sich Jaxom bei Ruth und schaute Menolly bedeutungsvoll an.
    Warum sollte ich? Ich habe sie bei jedem Wettflug auf Telgar besiegt. Sie ist in der Luft längst nicht so schnell wie ich.
    Jaxom wiederholte die Antwort für Menolly und versuchte seiner Stimme den gleichen verwunderten Tonfall zu geben, den er bei Ruth wahrgenommen hatte.
    Menolly lachte los. »Oh, ich wollte, Ruth hätte das in Mirrims Beisein gesagt. Vielleicht wäre sie dann eine oder zwei Sprossen von ihrer Leiter heruntergestiegen.«
    Mnementh will mich sprechen, erklärte Ruth. Er hatte den Kopf gehoben und schaute zu Mnemenths Sims hinauf.
    »Weißt du etwas, das ich nicht weiß? Über Ruth?« wisperte Jaxom und packte Menolly am Arm.
    »Du hast doch selbst gehört, was er meinte.« Menollys Augen blitzten vor Vergnügen. »Er ist nicht an der Drachendame interessiert – noch nicht.«
    Jaxoms Griff wurde härter.
    »Nun denk doch mal logisch, Jaxom!« sagte sie. »Ruth ist klein, er reift langsamer als andere Drachen.«
    »Du meinst – er wird vielleicht nie die Reife erlangen, die man braucht, um zu einem Paarungsflug aufzusteigen?«
    Menolly hielt seinem Blick stand. Er las darin weder Mitleid noch ein Ausweichen. »Fühlst du dich bei Corana nicht wohl?«
    »Doch.«
    »Du hast Angst. Unnötige Angst, wie ich meine. Ich habe nie etwas gehört, das dich beunruhigen müßte. Nur daß Ruth ein außergewöhnlicher Drache ist – und das läßt sich nicht abstreiten, oder?«
    Ich habe Mnementh alles erklärt, was er wissen wollte, berichtete Ruth. Sie brechen jetzt auf. Glaubst du, daß ich in dem See hier ein Bad nehmen kann?
    »Bestimmt«, entgegnete Jaxom. »Aber paß auf, daß Lessa keine Feuer-Echsen in deiner Nähe sieht!« Und wer schrubbt mir den Rücken? fragte Ruth vorwurfsvoll. Er kroch langsam aus der Schlafkuhle.
    »Was möchte er denn?« wollte Menolly wissen, als sie Jaxoms düstere Miene bemerkte. »Daß ihm jemand den Rücken schrubbt.«
    »Ich schicke dir meine Freunde, Ruth, sobald du am See draußen bist. Lessa wird es nicht merken.«
    Ruth hielt den Kopf schräg und spähte aus der Weyröffnung ins Freie. Mnementh ist fort, und Ramoth hat ihn begleitet. Du hast recht, wir werden ungestört sein.
    »Tut mir leid, daß ich dir Mirrim angetan habe, Jaxom«, sagte Menolly, als Ruth zum See flog. »Aber sie haben dich ganz schön hoch einquartiert, und da brauchte ich Paths Hilfe.«
    Jaxom nahm einen kräftigen Schluck Klah. »Na ja, wenn Path in der Hitze ist, muß man ihr Benehmen wohl entschuldigen.«
    »Ich weiß nicht.« Menollys Stimme klang hart. »Irgendwie kommt sie mit ihren Unverschämtheiten immer durch.«
    Jaxom runzelte nachdenklich die Stirn. »Glaubst du eigentlich, daß Mirrim sich vor der Gegenüberstellung in die Brutstätte geschlichen haben könnte? Sie schwört zwar, daß es nicht so war, aber soviel ich weiß, gehörte sie eigentlich gar nicht zu den Kandidatinnen…«
    »Ebensowenig wie du damals, das stimmt. Mann, nun friß mich nicht – man wird doch noch die Wahrheit sagen dürfen! Nein, ich glaube nicht, daß sie Path noch vor der Gegenüberstellung zu beeinflussen versuchte. Sie hatte ihre Feuer-Echsen und war immer zufrieden mit ihnen. Drei Stück reichen auch voll und ganz. Außerdem weißt du sicher noch, wie wütend Lessa war, nachdem sie Path an sich gebunden hatte. Wenn jemand Mirrim in der Brutstätte gesehen hätte – das wäre damals sicher ans Licht gekommen. Mirrim kann einen manchmal zur Verzweiflung bringen, herrisch, taktlos und schwierig, wie sie ist – aber einen hinterhältigen Plan traue ich ihr nicht zu. Du warst damals gar nicht dabei? Da hast du aber was versäumt. Path kam zu dem Platz gestolpert, an dem Mirrim saß. Die kleine Königin jammerte zum Erbarmen, hatte aber jede der Kandidatinnen, die sich um sie bemühten, verschmäht, bis F’lar zu dem Schluß kam, daß sich die Kleine jemanden von den Zuschauerrängen ausgesucht hatte.«
    Menolly zuckte die Achseln. »Dieser Jemand

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