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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Alten, hatten, daß sie aber weit lieber unter Bendens Herrschaft gelebt hätten.
    Ein scharfes Picken am Ohr weckte ihn, und einen Moment lang stieg Furcht in ihm auf. Dann erkannte er Rocky neben sich. Die kleine Echse hielt das Köpfchen schräg und zirpte leise. Jemand schnarchte neben ihm, und Piemurs Rücken war ganz warm. Vorsichtig rückte er von dem unbekannten Schläfer ab.
    Rocky flatterte ihm von der Schulter und trippelte betont ein paar Schritte vorwärts, ehe er sich umdrehte und von neuem zirpte. Er wollte, daß Piemur ihm folgte; seine Augen glommen zwar nicht rot, aber ihr Glanz verriet doch eine gewisse Dringlichkeit.
    »Ja, ja, ich habe dich verstanden«, murmelte Piemur und entfernte sich noch ein Stück von dem schnarchenden Unbekannten. Er mußte wirklich todmüde gewesen sein, wenn er bei diesem Lärm hatte schlafen können.
    Rocky landete auf seiner rechten Schulter und zwickte ihn in die Wange, bis er den Kopf nach links drehte. Piemur verließ gehorsam das Zelt in der angegebenen Richtung; im schwachen Schein der Leuchtkörbe erkannte er verschwommen die dunklen Umrisse eines Drachen und mehrerer Menschen auf dem sandigen Plateau vor der Burg.
    Rocky stieß einen sanften Lockruf aus und flatterte dann auf die Gruppe zu. Piemur folgte ihm gähnend. Er fror in der Nachtkühle und sehnte sich nach einem Schluck Klah. Die Anwesenheit eines Drachen ließ darauf schließen, daß sie ins Dazwischen gehen würden; allein bei dem Gedanken daran überfiel ihn ein Schüttelfrost.
    Der Drache war nicht Lioth, wie er vermutet hatte, sondern ein Brauner, der kaum weniger mächtig wirkte als der Gefährte des Weyrführers von Fort. Eigentlich konnte das nur Canth sein. Und er war es, denn beim Näherkommen erkannte Piemur F’nors Züge und die bösen Narben, die er sich bei seinem kühnen Sprung zum Roten Stern geholt hatte.
    »Beeil dich, Piemur!« rief Sebell. »F’nor ist gekommen, um uns zum Benden-Weyr zu bringen. Man rechnet damit, daß Ramoths Junge in Kürze ausschlüpfen.«
    Piemur jubelte los, doch im nächsten Moment schluckte er und schwieg. Schlimm genug, daß er auf einem Fest gewesen war. Wenn Gell jetzt auch noch erfuhr, daß er an der Gegenüberstellung von Benden teilgenommen hatte, dann bekam er keine ruhige Stunde mehr auf den Trommelhöhen! Im gleichen Moment bemerkte er, daß die anderen davon überzeugt waren, ihm eine Freude zu bereiten, und so zwang er sich zu einem Lächeln. Das Stöhnen, das sich ihm beim Besteigen des großen Drachen entrang, galt eher dem unbarmherzigen Geschick als der körperlichen Anstrengung. Er ertrug stumm Sebells Sticheleien über das harte Los der Lehrlinge und Menollys Frage, ob er zu hungrig oder zu verschlafen zum Reden sei.
    »Halb so schlimm, Piemur«, fügte sie mit einem ermutigenden Lächeln an. »Auf Benden haben sie bestimmt einen Becher Klah für dich übrig.«
    Sie beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen.
    »Du bist doch wach, oder?«
    »Fast«, murmelte er und gähnte herzhaft. »Ich kann es noch nicht fassen, daß ausgerechnet ich an der Gegenüberstellung von Benden teilnehmen darf!« setzte er hinzu, um ihr Mißtrauen zu zerstreuen.
    Sollte er Menolly bitten, dem Trommel-Meister und Dirzan nichts von seinem Ausflug zu erzählen? Oder ihnen zu sagen, man habe ihn auf Igen zurückgelassen und später abgeholt? Nein, unmöglich. Menolly würde Fragen stellen. Und er konnte ihr die Wahrheit nicht verraten, ohne als Schwätzer und Klatschweib dazustehen. Irgendwie mußte er mit Clell und Dirzan allein fertig werden.
    Trotz seiner zwiespältigen Gefühle ließ sich Piemur von dem Drachenflug gefangennehmen. Er erschauerte, als sich Canth in die Lüfte erhob, spürte das Schlagen der mächtigen Schwingen und das Anspannen von Canths Nackenmuskeln unter seinen Schenkeln. Der Flug durch die Morgendämmerung fiel ihm leicht, denn das verschwommene Grau verbarg die Tiefe, und die Lichter von Igen lagen hinter ihm. Allerdings hielt er den Atem an, als F’nor seinem Braunen den Sprung ins Dazwischen befahl. Wieder war er allein in der unheimlichen Kälte, die ihm jegliche Empfindung raubte. Und dann, ehe sich die Erstarrung in seinem Innern festsetzen konnte, tauchte Canth in einen goldenen Morgenhimmel und schwebte majestätisch über dem breiten Weyr-Kessel von Benden.
    Piemur war einmal mit einer Gruppe von Harfnern zum Fort-Weyr gefahren, als das erste Königinnen-Ei von Ludeth heranreifte. Er hatte den Eindruck gewonnen, daß Fort

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