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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dem Küchengewölbe drang, sah er, wie ein schwerbeladener Bronzedrache keuchend vom Boden abhob. Kaum war er im Dazwischen verschwunden, da stieg auch schon der zweite auf. Nun flogen die beiden Drachen vom Haupthof zu den Wirtschaftsgebäuden. Wieder begann das hektische Hin und Her mit Geflüster und gereizten Befehlen.
    Kimi und Tris klammerten sich die ganze Zeit über eng an Sebell. Sie verrieten eine Angst, die sie noch nie zuvor in Gegenwart von Drachen gezeigt hatten. Dem Harfner fiel es nicht schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was er soeben beobachtet hatte, war die Übergabe von Waren an Drachenreiter des Südkontinents. Das gestohlene Königinnen-Ei war wohl eine Anzahlung für die Lieferung gewesen.
    Vom Festplatz her kamen Stimmen näher, und Sebell wich hastig zurück in den Schatten, nachdem er den beiden Echsen befohlen hatte, die Augen zu schließen. Er selbst kauerte sich an die Hüttenwand und vergrub das Gesicht in den Armen.
    Schwere Schritte dröhnten vorbei und verstummten wieder. Nach einer Weile hob er vorsichtig den Kopf. Die Wächter hatten wieder ihre Posten bezogen, und Leuchtkörper erhellten die Wege, die zur Burg hinaufführten. Sebell war in seiner dunklen Nische gefangen. Er wagte es nicht einmal, Kimi oder Tris mit einer Botschaft fortzuschicken, denn ganz sicher wäre eine einzelne kleine Echse den Wachen aufgefallen. Mit einem Seufzer setzte er sich auf den harten Boden und suchte eine möglichst bequeme Stellung. Kimi ringelte sich um seinen Nacken und wärmte ihn, während Tris in seiner Armbeuge einschlief.
    Er war eben erst eingenickt, als ihn das Dröhnen von Nachrichtentrommeln wieder aus dem Schlaf riß.
    »Dringend! An den Heiler! Baron Merons Zustand ernst! Die Anwesenheit des Meisterharfners wird erwünscht!
    Dringend! Dringend! Dringend!«
    Hatten sie etwa Piemur entdeckt und holten Meister Robinton, um ihm das Fehlverhalten eines seiner Lehrlinge vorzuhalten? Baron Meron tat sicher nichts lieber, denn jeder Makel, der auf den Meisterharfner fiel, färbte auch auf die Weyrführer von Benden ab, die der Burgherr von Nabol abgrundtief haßte. Nun, wenn diese Theorie stimmte, dann war der Junge wenigstens gefunden. Sebell konnte sich vorstellen, daß Meister Robinton die Anschuldigungen eines Baron Meron leicht entkräftete. Aber weshalb verlangte man so dringend nach Meister Oldive? Die ausgesandten Signale wurden von jeder Burg nur im äußersten Notfall verwendet.
    Der Lärm der Trommeln hatte die Feuer-Echsen in der Burg geweckt. In dichten Schwärmen flogen sie durch die erleuchteten Höfe. Sebell nahm Kimi in beide Hände, hielt sie in Augenhöhe und zwang sie, ihn anzusehen, während er ihr seine Botschaft an Menolly durchgab. Er beschwor das Bild von sauberen Kleidern in Harfnerblau herauf. Kimi zirpte zustimmend, stupste sein Kinn mit dem Köpfchen an und flog los.
    Tris stieß einen fragenden Laut aus und zupfte an Sebells Ärmel. Sebell überlegte. N’ton wäre zwar ein guter Verbündeter gewesen, aber streng genommen hatte der Weyrführer von Fort hier nichts zu suchen, da Nabol unter der Schutzherrschaft des Hochland-Weyrs stand. So übermittelte der Harfner der kleinen braunen Echse den Gedanken, daß N’ton nicht mehr an den vereinbarten Treffpunkt kommen müsse, und schickte sie zum Fort-Weyr.
    Die Trommeln wiederholten ihre dringende Botschaft. Sebell horchte angespannt, ob er die Antwort entziffern konnte, aber der nächstgelegene Trommler-Standort war ein gutes Stück entfernt, und die schweren Schritte der Wachtposten übertönten die schwachen Rhythmen.
    Der erste Dämmerstreifen zog herauf, als am Himmel ein Drache erschien. Sebell erkannte die Umrisse von vier Reitern. Zu seiner Verblüffung flog das Tier jedoch nicht in den Burghof, wie er es erwartet hatte, sondern kreiste über dem Festplatz. Unvermittelt tauchte Kimi neben Sebell auf. Sie zeterte erregt und übermittelte das Bild von Menolly. Als Sebell nicht rasch genug aufstand, landete sie auf seiner Schulter und zerrte an seinem staubverkrusteten Ärmel.
    »Ich habe dich schon verstanden«, murmelte Sebell.
    »Es liegt an meiner Müdigkeit, wenn ich mich nicht so rasch bewege wie sonst.«
    Er blieb im Schatten der Hütte und schlich den verlassenen Pfad hinunter, bis er weit genug von den Wachtposten entfernt war. Dann erst begann er zu rennen. Er traf die Neuankömmlinge auf der Wiese neben dem Festplatz, eben als der blaue Drache wieder aufstieg.
    »Ah, Sebell«, begrüßte ihn

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