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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Meisterharfner, als träfen sie sich in irgendeinem Korridor der Gildehalle und nicht auf einer Viehweide im Morgengrauen.
    »Gib ihm seine Kleider, Menolly! Er kann uns das Wichtigste erzählen, während er sich umzieht. Steht es tatsächlich so schlecht um Baron Meron?«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Sebell, während er seine Sachen auszog. Die Umstehenden husteten von dem Staub, den er aufwirbelte. »Vielleicht hat ihm die Aufregung geschadet. Er ging am Abend zum Festplatz hinunter…«
    »Was?« Meister Oldive starrte Sebell ungläubig an.
    »Ihm blieb keine andere Wahl. Und dann stahl jemand ein Königinnen-Ei vom Kamin seines Schlafgemachs …«
    »Das darf nicht wahr sein!« Der Meisterharfner zog verblüfft die Brauen hoch und lachte dann los.
    »Piemur?« fragte Menolly im gleichen Moment. »Ist er deshalb nicht bei dir?«
    »Hat man mich aus diesem Grund geholt? Daß ich der Bestrafung eines diebischen Harfnerlehrlings beiwohne?«
    Die Miene von Meister Robinton verdüsterte sich.
    »Ich weiß es nicht, Meister. Kimi spürte Piemur im Burggelände auf, aber sie konnte ihn nicht erreichen, weil es zu dunkel war. Ich habe mit eigenen Augen beobachtet, daß die Wachen stundenlang die ganze Burg durchsuchten. Dennoch …«
    Sebell blickte nachdenklich drein.
    »Ich bin verdammt sicher, daß die Leute einen mächtigen Wirbel veranstaltet hätten, wenn Piemur und das gestohlene Ei aufgetaucht wären …«
    »Nichts würde Baron Meron mehr Genugtuung verschaffen, als mich in der Öffentlichkeit bloßzustellen.«
    »Die Botschaft bringt klar zum Ausdruck, daß es Baron Meron schlechtgeht«, warf Meister Oldive ein. »Wenn er so wahnsinnig war, zum Fest hinunterzugehen, und sich obendrein über das Verschwinden eines kostbaren Eies aufregte, dann könnte die Nachricht durchaus stimmen …«
    »Ganz Nabol spricht davon, daß der Mann nur noch eine kurze Spanne zu leben hat.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung zog Sebell die harten Viehhändler-Stiefel aus, die ihm die Knöchel wundgerieben hatten. Sein Blick fiel fragend auf den Heiler, und der nickte.
    »Konnten Sie herausfinden, wen die Bewohner von Nabol am liebsten als seinen Nachfolger sähen?« erkundigte sich Meister Robinton.
    »Einen Großneffen namens Deckter. Er betreibt einen Fuhrhandel zwischen hier und Crom. Kein sehr geselliger Mensch, aber er hat seine vier Söhne ordentlich erzogen, und die Leute, die ihn näher kennen, respektieren ihn.«
    Sebell hatte sich umgezogen und gab den anderen zu verstehen, daß er zum Gehen bereit sei.
    »Mir fiel außerdem auf, daß es in Nabol von Feuer-Echsen wimmelt. Die meisten davon …« – er machte eine Pause, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen – »sind allerdings Grüne.«
    »Grüne?« Menolly wirbelte herum.
    »Genau.«
    »Soll das heißen«, fuhr die Harfnerin fort, »daß er Eier von den Gelegen der grünen Weibchen verteilt? Das ist doch die Höhe!«
    »Warte, das Schönste kommt erst! Viele der Eier sind faul, so daß nicht einmal Grüne schlüpfen. Ihr könnt euch denken, wie beliebt sich Meron bei den Empfängern solcher Geschenke macht.«
    Menolly stieß einen Ruf der Entrüstung aus, aber Sebell hob die Hand und fuhr fort: »Noch eine wichtige Beobachtung: Kurz nach Monduntergang landeten vier Drachen in den Höfen der Burg. Als sie wieder aufstiegen, waren sie so schwer beladen, daß ihre Schwingen beinahe knirschten.«
    Sebell lächelte, als er das Entsetzen in den Gesichtern seiner Zuhörer las. »Kimi kannte die Drachen nicht, und sie flößten ihr Angst ein.«
    »Das ist ja wirklich höchst aufschlußreich«, murmelte der Meisterharfner.
    Dann schwieg er, denn sie hatten das untere Ende der Rampe erreicht, wo bereits eine Gruppe von Burgbewohnern ungeduldig wartete. Die Leute kamen ihnen entgegen. Sebell erkannte Candler, den Harfner, und Berdine, den Heiler. Zu den drei übrigen gehörten die Männer, die Baron Meron bei seinem Gang durch den Festplatz gestützt hatten. Einer davon, feist und behäbig, pflanzte sich vor dem Harfner auf.
    »Meister Robinton! Ich bin Hittet, ein direkter Abkömmling von Baron Meron. Sie müssen uns einfach helfen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, wenn die Nachfolge noch geklärt werden soll. Meister Oldive wird Ihnen bestätigen, daß …«
    Die anderen drängten zur Eile.
    »Also – ich fürchte, daß er nach den Aufregungen dieser Nacht den morgigen Tag nicht mehr erlebt. Kommen Sie, beeilen wir uns!« Damit nahm er den Harfner am

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