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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Meisterharfner mit ruhigem, beinahe freundschaftlichem Tonfall ein.
    »Und wie wollen Sie das schaffen?« fragte Baron Meron höhnisch.
    »Es gibt die sanfte Methode …«
    »Wenn Sie glauben, daß ich nachgebe, nur damit Sie und dieses Geschmeiß von Benden es leichter haben, dann täuschen Sie sich!« Keuchend sank der Mann in seine Kissen zurück und winkte mit schwacher Geste Meister Oldive zu sich. Der jedoch hatte den Blick fest auf den Harfner gerichtet.
    »… oder eine härtere Gangart«, fuhr Meister Robinton fort, als habe Baron Meron kein Wort gesagt.
    »Pah, Sie werden einen Sterbenden in Ruhe lassen, Meister Robinton! Hierher, Heiler, meine Medizin!«
    Der Harfner hob den Arm und hinderte Berdine daran, ans Krankenbett zu eilen. »Ganz recht, Baron Meron«, sagte er Unerbittlich, »wir lassen Sie in Ruhe – absolut in Ruhe!«
    Sebell merkte, wie Menolly den Atem anhielt. Sie begriff, was Meister Robinton vorhatte, um den Burgherrn zu einer Antwort zu zwingen. Berdine wollte widersprechen, wurde jedoch durch einen wütenden Blick Baron Oterels zum Schweigen gebracht. Der Heiler wandte sich hilfesuchend an Meister Oldive, doch der löste den Blick keine Sekunde vom Meisterharfner. Obwohl Sebell gewußt hatte, wie viel Robinton an einer friedlichen Klärung des Nabol-Erbstreites lag, hätte er nie geglaubt, daß der Meister so eisern durchgreifen würde. Aber er verstand die Gründe für diese Härte. Wenn erst einmal um Merons Besitz gekämpft wurde, könnte das zu einem Krieg auf ganz Pern führen. Denn viele der Jungbarone und Hofbesitzer-Söhne, die niemals auf legale Weise zu jenem Grund und Boden gelangen konnten, warteten nur auf eine solche Gelegenheit.
    »Was soll das heißen?« Merons Stimme nahm einen schrillen Klang an. »Meister Oldive, helfen Sie mir! Auf der Stelle!«
    Meister Oldive sah die Besucher der Reihe nach an und erneigte sich. »Wie ich höre, warten am Burgtor viele Kranke auf meinen Beistand! Ich werde hingehen. Selbstverständlich komme ich hierher zurück, sobald ich gebraucht werde. Berdine, begleiten Sie mich!«
    Als Baron Meron die beiden Heiler mit einem zornigen Aufschrei zum Bleiben zwingen wollte, nahm Meister Oldive Berdine am Arm und führte ihn aus dem Zimmer. Die Tür fiel ins Schloß, und Meron starrte in die undurchdringlichen Gesichter, die ihn beobachteten.
    »Begreift ihr denn nicht? Ich leide Qualen! Todesqualen! Etwas frißt sich durch meine Eingeweide. Es wird nicht eher ruhen, bis eine leere Hülle zurückbleibt! Ich brauche meine Medizin! Ich muß sie haben!«
    »Und wir brauchen den Namen Ihres Nachfolgers«, entgegnete Baron Oterel ohne jedes Mitgefühl.
    Meister Robinton begann mit ausdrucksloser Stimme die männlichen Verwandten des Burgherrn aufzuzählen.
    »Sie haben einen vergessen, Meister«, warf Sebell ehrerbietig ein, als Robinton schwieg.
    »Deckter…«
    »Deckter?« Der Harfner zog die Brauen hoch und sah Sebell mißbilligend an.
    »Jawohl, Meister. Ein Großneffe.«
    »Ach so.«
    Das klang verwundert, aber der Harfnermeister fügte Deckter mit einem schwachen Achselzucken an, als er die Namenliste ein zweites Mal vorlas. Robinton sah Baron Meron fragend an, doch der schleuderte ihm einen Schwall von Flüchen entgegen und schrie dazwischen immer wieder nach Meister Oldive. Schließlich sank er mit einem erschöpften Röcheln in seine Kissen zurück. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
    »Benennen Sie Ihren Erben!« sagte T’bor, der Weyrführer vom Hochland. Merons Blicke ruhten auf dem Mann, dem er so tiefes Leid zugefügt hatte. Denn Merons Verhältnis mit Kylara, der Weyrgefährtin von T’bor, hatte letzten Endes zum Tod von Kylaras Drachenkönigin Pridenth und Brekkes Wirenth geführt.
    Merons Augen weiteten sich vor Entsetzen, als ihm klar wurde, daß er keine Erlösung von seinen Schmerzen fand, solange er keinen Nachfolger benannte. Die Männer, die ihm gegenüberstanden, hatten allen Grund, ihn zu hassen.
    Sebell stellte fest, daß auch T’bor Deckter zu erwähnen vergaß, als er die Namen noch einmal vorlas. Das gleiche Versehen unterlief Baron Oterel. Baron Bargen warf Oterel einen zurechtweisenden Blick zu und nannte Deckters Namen zuerst.
    Sebell wußte, daß er sich zeit seines Lebens mit Entsetzen an diese bizarre, ja makabre Szene erinnern würde. Aber auch Bewunderung schwang mit. Er wußte seit langem, daß Meister Robinton die ungewöhnlichsten Maßnahmen ergriff, um Ordnung und Frieden auf Pern zu gewährleisten,

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