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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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daß es auf diesem Kontinent aus Sonne, Meer und Sand einen Fleck gab, der so genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten war. Und das Land ringsum gehörte ihm ganz allein! Hier konnte er bleiben, bis das Echsenjunge schlüpfte.
    Es wurde höchste Zeit, sich auf dieses Ereignis vorzubereiten, sonst scheiterte der telepathische Kontakt am Ende daran, daß er kein Futter für die kleine Echse besaß!
    Er hatte während der vergangenen zwei Tage weder Feuer-Echsen noch Drachen erspäht. Vielleicht war das mit ein Grund, daß er nicht an die Silberfäden dachte. Rückblickend erkannte er, daß ihm die Existenz der Sporen auf der Südhälfte von Pern durchaus vertraut gewesen war – aber seine Gedanken hatten dem Echsen-Ei gegolten, und er war so damit beschäftigt gewesen, sich Nahrung zu beschaffen, daß die Probleme des Harfner-Alltags in weite Ferne rückten.
    Im ersten Licht des neuen Tages nahm Piemur seine Angel, polsterte einen der scharfkantigen Küstenfelsen mit einem Bündel Gras und legte sich flach ans Wasser. Aber plötzlich erfaßte ihn eine so starke Unruhe, daß er einen Blick über die rechte Schulter warf – und entsetzt den grauen Regen sah, der keine Drachenlänge von ihm entfernt ins Meer zischte.
    Später erinnerte er sich, daß er nach dem Flammen-Atem von Drachen Ausschau gehalten hatte, ehe ihm einfiel, daß er den herabfallenden Sporen ausgeliefert war, egal, ob nun Drachen am Himmel kreisten oder nicht. Der gleiche Instinkt, der ihn vor der Gefahr gewarnt hatte, ließ ihn nun in die Lagune springen. Fische umdrängten ihn in Schwärmen und schnappten gierig nach den Fädenklumpen, die ins Wasser sanken. Piemur tauchte auf, schaufelte mit vollen Händen Wasser in die Höhe, weil er hoffte, daß ihn die Fontänen vor dem Sporenkontakt schützen würden, und pumpte seine Lungen mit Luft voll.
    Seine Schultern brannten, als er wieder tauchte. Er schwamm tiefer, immer tiefer, weil er wußte, daß die Fäden hier unten nicht mehr lebensfähig waren – aber nach kurzer Zeit mußte er von neuem an die Wasseroberfläche, um Luft zu schöpfen. Siebenmal wiederholte er das Manöver, bis ihm klar wurde, daß er auf diese Weise niemals bis zum Ende des Sporenregens durchhalten konnte. Ihm war schwindlig, und seine Schultern waren übersät von kleinen Brandwunden, die im Salzwasser abscheulich schmerzten. Menolly hatte sich wenigstens in ihrer Höhle verkriechen können …
    Halt! Am Rande der Lagune gab es einen Felsen, den die Flut ausgespült hatte und der vielleicht weit genug überhing, um ihm Schutz zu bieten – wenn er ihn fand … Piemur versuchte sich verzweifelt zu orientieren, aber vor seinen Augen waren rote Schleier, und er sah kaum etwas. Später konnte er nicht mehr sagen, wie er den dürftigen Unterschlupf gefunden hatte, halb erstickt und angstgeschüttelt. Aber irgendwie schaffte er es. Er schürfte sich dabei Wange, Schulter und rechte Hand auf, aber als das Pochen hinter seinen Lidern nachließ, waren Mund und Nase über Wasser, und ein schmaler Felsensims schützte seinen Kopf und die Schultern. Buchstäblich vor seiner Nasenspitze sanken die Fädenknäuel ins Wasser, und die Fische umdrängten ihn, um nach den Klumpen zu schnappen.
    Sein Verstand registrierte das Ende des Sporenregens, aber er blieb unter dem Felsen, bis der graue Vorhang jenseits des Horizonts verschwunden war und die Sonne wieder gleißend hell auf die friedliche Landschaft fiel. In seinem Innern wurzelte immer noch das Entsetzen, und er verharrte unter dem Felsvorsprung, bis das Wasser ganz zurückgeflossen war und er wie ein gestrandetes Meeresgeschöpf auf den Steinen kauerte.
    Die Angst um das Echsen-Ei trieb ihn schließlich doch aus seinem Unterschlupf; er kehrte an den Strand zurück und grub seinen kostbaren Besitz aus. Die erste Handvoll Sand warf er voller Ekel von sich, denn sie enthielt Hunderte von grauen, blassen Würmern. Sie erinnerten ihn so stark an die Sporen, daß er die Hände angewidert an den Hosenbeinen abwischte. Ein neuer Schreck durchfuhr ihn. Konnten die Silbersporen etwa die Eierschale durchdringen? Er buddelte weiter, bis er auf die warme, unversehrte Schale stieß.
    Erleichtert seufzte er. Er war sicher, daß das Ei nun jeden Moment bersten würde, hoffte aber zugleich, daß es nicht ausgerechnet jetzt geschah. Er hatte kein Futter bei der Hand, und er glaubte auch nicht, daß die Fische nach der üppigen Sporenmahlzeit anbeißen würden. Piemur überlegte, woran er den Zeitpunkt

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