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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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strauchelte und warf sich instinktiv so zu Boden, daß er das kleine Geschöpf mit seinem Körper deckte. Die Where merkten, daß er gestürzt war, und sammelten sich zu einer neuen Attacke.
    Die kleine Königin hatte die Gefahr inzwischen bemerkt. Sie löste sich aus Piemurs Griff, sprang auf seine Schulter, spreizte die Schwingen und zeterte angriffslustig. Sie war so tapfer und dabei so winzig im Vergleich zu den Wheren, daß ihr Mut Piemur den nötigen Antrieb gab. Er rappelte sich hoch. Die Kleine hängte sich in seinem Haar fest, wickelte den dünnen Schweif um seinen Hals und stieß dabei weiterhin ein lautes Geschrei aus, als könnte sie durch ihren Zorn die Angreifer in die Flucht schlagen.
    Piemur lief, bis seine Lungen stachen. Er befürchtete, daß die Where jeden Moment über ihn herfallen würden, um ihm die kleine Königin zu entreißen.
    Aber plötzlich verstummte das Triumphgeschrei der Verfolger; Angst schien sie zu lähmen. Piemur erreichte den Dschungelsaum und hechtete in die Sträucher. In der Sicherheit des Waldes drehte er sich um und warf einen Blick zum Himmel. Was mochte die Angreifer so erschreckt haben? Die wilden Where waren nur noch Punkte in der Luft, und sie schossen in wilder Flucht davon – verfolgt von einem gewaltigen Schwarm Feuer-Echsen! Und eben als er sich wieder in den Schutz des Dschungels zurückzog, entdeckte Piemur fünf Drachen, die über das Meer hinwegglitten.
    Seine Königin begann von neuem zu schelten, weil der Fischkopf außerhalb ihrer Reichweite baumelte. Aus Angst, die Drachen könnten ihre Stimme hören, schob Piemur dem gefräßigen kleinen Ding den Kopf hin. Zufrieden verspeiste sie ihn, während der Harfner die Drachen beobachtete. Sie kreisten über der Stelle, an der seine kleine Echse ausgeschlüpft war. Ohne abzuwarten, ob sie landen würden, drang Piemur tiefer in den Dschungel vor. Hatte Menolly je erwähnt, daß Feuer-Echsen in der Lage waren, neugeborene Artgenossen aufzuspüren? Er konnte sich nicht erinnern.
    Aber Feuer-Echsen übermittelten nur die Eindrücke, die sie selbst aufgenommen hatten, und als die geflügelten Retter über der Lagune erschienen waren, hatte er sich bereits im Schutz des Waldes befunden. Das Kreischen der Where hatte ganz sicher das Zetern seiner kleinen Königin übertönt. Während Piemur sich durch Unterholz und Dornsträucher kämpfte, wurde ihr Stimmchen merklich leiser. Die Müdigkeit besiegte den letzten Rest von Hunger.
    Piemur merkte nicht, daß er stoßweise atmete. Er spürte nur die Zufriedenheit der kleinen Echse, als er tiefer in den Wald vordrang, getrieben von dem Wunsch, möglichst viel Raum zwischen sich und die Lagune zu legen, solange es noch hell genug war.
    Zur gleichen Zeit, da Kimi mit einer Botschaft von Toric zurückkehrte, die sich auf Sebells Frage nach dem Auftauchen eines jungen Harfners im Süden bezog, verbreiteten Trommeln die Nachricht von Baron Merons Tod.
    »Acht Tage im Todeskampf!« meinte der Meisterharfner nach einem langen Seufzer.
    »Und Meister Oldive glaubte, in einem Tag sei alles ausgestanden.«
    »Der Mann wollte uns eben bis zuletzt ins Unrecht setzen«, entgegnete Sebell verbittert. Dann deutete er auf Torics Botschaft. »Niemand hat sich bei ihm gemeldet. Und im Weyr gab es auch keine außergewöhnlichen Ereignisse. Toric meint, daß die Kunde von der Entdeckung eines Fremden bestimmt bis zu ihm vorgedrungen wäre.«
    Sebell hob die Hand, um Menollys Widerspruch abzuwehren. »Aber deshalb kann Piemur sich durchaus im Süden befinden. Toric berichtet, daß seine Pächter während der letzten Siebenspanne keinen Zutritt zur Burg hatten, daß seine Feuer-Echsen jedoch einen merkwürdigen Stapel von Säcken und Kisten im Außenhof des Weyrs entdeckten. Er nimmt an, daß neue Güter vom Norden eingetroffen sind. Wenn sich Piemur also mit diesen Waren aus Nabol schmuggeln ließ, dann scheint es ihm vielleicht doch gelungen zu sein, sein Versteck heimlich wieder zu verlassen.«
    »Sehr schlau von dem Jungen«, meinte Robinton und drehte das Weinglas in seiner Hand, um die Unruhe, die er spürte, zu überspielen. »Es wäre nicht ratsam, den Alten in die Hände zu laufen.«
    »Vielleicht versteckt er sich so lange, bis die kleine Echse geschlüpft ist«, fügte Menolly hinzu. Sie hatte insgeheim fest damit gerechnet, daß Piemur bei Toric sein würde. Er wußte zwar wenig über den Süden und seine Bewohner, aber sicher war ihm nicht entgangen, daß der junge Burgherr des Südens

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