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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Eine Sandschlange? Er nahm den ersten Gelbschwanz auf, drückte einen Finger in die Kiemen des eben erbeuteten Fisches und lief los. Nichts durfte ihm jetzt…
    Verwirrt blieb er einen Moment lang stehen: Eine winzige, feuchtglänzende Echsen-Königin stolperte ungeschickt über den Sand und kreischte mitleiderregend. Sekunden später kreisten Where am Himmel, wie von einem unheimlichen Magneten angezogen.
    »Du brauchst nichts weiter zu tun, als das eben geschlüpfte Junge zu füttern!«
    Menollys ruhige Stimme hallte in seinen Gedanken wider, als er zum Strand stürzte und beinahe auf die winzige Königin fiel. Er riß das Messer aus dem Gürtel, um den Fisch zu zerteilen.
    »Die Stücke dürfen nicht größer als dein Daumen sein, sonst verschlucken sich die Kleinen!«
    Noch während er versuchte, die harte Schuppenschicht zu durchtrennen, hüpfte das kleine Ding mit hungrigem Geschrei näher.
    »Nein, laß das! Daran erstickst du!« rief Piemur und entriß der Echse den Fischschwanz. Er begann das weiche Fleisch neben der Mittelgräte auszulösen und zerkleinerte es. Kreischend vor Zorn, weil er ihr das erspähte Futter vorenthielt, hackte und krallte die kleine Echse nach ihm. Ihre Klauen waren zum Glück noch zu weich, um sich richtig festzuhaken, und so fand Piemur Zeit, ein paar Fischbrocken kleinzuschneiden.
    »Ruhig – ich beeile mich ja!«
    Piemur schnipselte, so schnell er konnte, aber er war der kleinen Echse immer nur um einen oder zwei Fischwürfel voraus. Dann riß er mit der Messerspitze den Magen des Gelbschwanzes auf, und die Königin stürzte sich auf den weichen Inhalt. Er wußte nicht, ob Eingeweide das richtige Futter für eine Jungechse waren, aber sie verschafften ihm die Zeit, den restlichen Fisch zu zerteilen.
    Während die Kleine diesen Vorrat fraß, öffnete er den zweiten Gelbschwanz. Er wußte, daß man die Echse eigentlich festhalten und ihr in die Augen schauen sollte, um den ersten telepathischen Kontakt herzustellen, aber er fand keine Möglichkeit dazu, solange er nicht genug Futter vorbereitet hatte.
    Sobald das Tierchen die Reste des ersten Fisches verspeist hatte, wandte es sich wieder an ihn. Die Regenbogenaugen glommen rot vor Hunger. Die Echse stieß einen Schrei aus, spreizte die immer noch feuchten Schwingen und warf sich auf das kleine Häufchen vorbereiteten Fischfleisches. Piemur fing sie ab, hielt sie sanft, aber bestimmt fest und schob ihr Stück um Stück in den Schnabel, bis sie zu zappeln aufhörte. Ihr schlimmster Hunger schien gestillt, sie kaute langsamer, und ihre Stimme klang mit einemmal sanfter. Er lockerte seinen Griff und begann sie zu streicheln, erstaunt über den kräftigen kleinen Körper, die weiche Haut und die Energie der kleinen Königin – seiner Königin!
    Ein Schatten fiel über sie; die Echse schaute auf und kreischte warnend. Piemur hob den Kopf. Wilde Where umkreisten ihn mit gespreizten Klauen, bereit, ihm die kleine Königin zu entreißen. Er schwang drohend sein Messer. Die Klinge blitzte in der Sonne, und die Where stiegen ein Stück höher, aber sie entfernten sich nicht, sondern zogen weiter unerbittlich ihre Spiralen.
    Wilde Where stellten eine ernste Gefahr dar – und er war mit seiner Königin hier am Strand völlig ungeschützt. Vorsichtig barg er die Kleine in seiner Armbeuge, ergriff mit der freien Hand die Angelleine, von der immer noch der Fischkopf baumelte, und lief auf den Dschungel zu.
    Die Königin kreischte empört, doch im gleichen Moment schoß der kräftigste der Where wieder in die Tiefe. Piemur zückte das Messer, und der Angreifer drehte dicht über seinem Kopf ab. Der einzige Gedanke des Harfners war es, rechtzeitig den Waldsaum zu erreichen. Er wußte, daß er schnell laufen konnte; nun benötigte er dieses Talent, um zwei Leben zu retten.
    Er sah den Schatten des zweiten Whers näher kommen und schlug einen Haken nach links. Er lachte befriedigt, als der Angreifer sein Ziel verfehlte und zornig losschrie.
    Die Krallen der Königin waren zwar noch nicht hart genug, um Beute zu zerreißen, aber sie gruben sich doch schmerzhaft in seine nackte Brust, als das Tierchen versuchte, dem baumelnden Fischkopf näherzukommen. Piemur sprang nach rechts, und der nächste Wher verfehlte sein Ziel.
    Der vierte Angriff erfolgte so unvermittelt, daß Piemur nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihn, als die Klauen des Whers ihm die Schulter aufrissen. Er stieß mit dem Messer nach oben,

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