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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sehen wollte. Oder hatte sie Angst vor der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte? Verdammt, wo blieb nur ihre sonstige Entschlußkraft?
    Du hattest schon immer eine Schwäche für Renner. Und nun brauchen sie deine Hilfe. Orliths Gedanken wurden verstärkt von Holth. Irgendwann wirst du Ruatha wiedersehen müssen. Der letzte Satz kam eindeutig von Orlith.
    Moreta spürte einen Druck in der Kehle. Die Drachenkönigin hatte den wunden Punkt berührt, den Kern ihres Widerstands. Moreta hatte Angst davor, Ruatha in dem Zustand zu sehen, den ihr K'lon geschildert hatte.
    »Vielleicht sollte ich Sie begleiten, Capiam«, sagte sie so gefaßt wie möglich.
    Arith brennt darauf, euch hinzubringen, stellte Orlith fest. Er mag das Mädchen. Sie lockerte ihren Griff um das goldene Ei. Ariths Trompeten erklang aus dem Weyrkessel.
    »Welches Mädchen?« erkundigte sich Moreta erstaunt.
    Orlith gab keine Antwort, sondern buddelte eine Kuhle für das Ei. Achselzuckend suchte Moreta ihre Reitkleidung hervor.
    »Arith wird uns nach Ruatha bringen.«
    »Sie können Orlith allein lassen?«
    »Der Vorschlag stammt von ihr selbst. Sie gehört nicht zu den Königinnen, die sich ständig von ihren Reiterinnen umhätscheln lassen. Leri und Holth befinden sich in der Nähe. Und wir bleiben nicht lange.« Sie warf Capiam einen düsteren Blick zu und lächelte dann über seine zerknirschte Miene.
    Als Moreta und Capiam den Weyrkessel erreichten, führte Jallora gerade ein ernstes Gespräch mit einer dunkelhaarigen Frau, die ein paar Drachenlängen von M'barak und Arith entfernt stand. Desdra war älter, als Moreta nach K'lons Bemerkungen geschätzt hatte, vermutlich älter als sie selbst. Die Heilerin stand kurz vor ihrer Meisterprüfung, wie sie von Jallora wußte. Man konnte sie nicht arrogant nennen, aber sie wirkte kühl und zurückhaltend. Dennoch schienen ihr die Aktivitäten im Weyrkessel nicht zu entgehen. Zwei Geschwader von Fort bereiteten sich zum Fädenkampf über Bitra und Lemos vor. Sh'gall war nach Benden geflogen, um mit K'dren zu sprechen. Der Weyrführer von Benden war ein taktvoller Mann, und Moreta hoffte, daß er seinen Einfluß auf den störrischen M'tani von Telgar. geltend machen würde. Sie sehnte sich nach dem Tag, da jeder Weyr wieder für sein traditionelles Territorium zuständig war.
    »Desdra, Moreta kommt mit uns nach Ruatha«, erklärte Capiam. »Allem Anschein nach hat Baron Alessan die Herstellung des Renner-Impfstoffs bereits in die Hand genommen.«
    Desdra verneigte sich höflich vor der Weyrherrin. Ihre großen grauen Augen ruhten einen Moment lang auf Moreta.
    »Lassen Sie sich von Desdra nicht aus dem Gleichgewicht bringen, Moreta«, meinte Capiam. »Namen machen keinen Eindruck auf sie. Sie behauptet, daß sich eine Heilerin ihr eigenes Urteil über einen Menschen bilden muß.«
    »Jallora hat mir berichtet, was für ein Meisterwerk Sie an Dilenth vollbrachten«, sagte Desdra mit einem Lächeln, und ihre Blicke streiften Moretas Hände.
    »Wenn wir einmal mehr Zeit haben, können Sie den Drachen untersuchen. Ind, der Heiler vom Ista-Weyr, brachte mir die Technik bei. Ich konnte sie inzwischen vervollkommnen.«
    »Ich hatte völlig vergessen, daß heute Sporen fallen, Moreta.« Capiam beobachtete besorgt die Vorbereitungen im Weyrkessel.
    »Nun, ich muß erst zum Ende des Einsatzes wieder hier sein«, entgegnete Moreta. »Zum Glück kommen die Geschwader zur Zeit mit weniger Verletzungen zurück als früher. Die ständigen Einsätze in fremden Weyrn scheinen eine gute Übung für sie zu sein.«
    »Tatsächlich?« Capiam schaute sie erstaunt an.
    In diesem Moment verneigte sich M'barak vor Moreta, und sie schwang sich als erste auf Arith. Dann half der junge Reiter Desdra beim Aufsteigen. Obwohl die Heilerin kein Wort verlor und sehr gelassen wirkte, spürte Moreta, daß sie noch nicht oft geflogen war.
    Capiam dagegen liebte Ausflüge mit Drachen. Er drehte sich lachend zu den beiden Frauen um und vergewisserte sich diskret, ob Desdra bequem saß. »Sind vier Leute nicht zu schwer, M'barak?« erkundigte er sich, als der Reiter dicht hinter dem Nacken seines Tieres Platz nahm.
    »Nicht für Arith«, verkündete der junge Mann stolz.
    Wie um seine Tüchtigkeit zu beweisen, stieß sich der Drache so kraftvoll vom Boden ab, daß seine Passagiere ein Stück nach hinten rutschten. Desdra umklammerte eine Nackenfalte des Tieres, und M'barak nahm die Zügel seines Gefährten kürzer. Sie kreisten über den

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