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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er, daß Moreta mehr als Trost zum Ausdruck gebracht hatte. Einen Moment lang waren er und die Weyrherrin eins gewesen, und die Drachenkönigin hatte es gespürt.
    Skinny scheute vor einer eingebildeten Gefahr in den Büschen am Wegrand, und Alessan hatte Mühe, das Tier wieder zu beruhigen. Ärgerlich schüttelte er die Gedanken ab, die ihn bedrängten. Er mußte sich jetzt auf den Ritt konzentrieren. Wenn der Renner ausbrach, gefährdete er das kostbare Impfserum. Außerdem, Moreta war die Weyrherrin von Fort! Selbst wenn sie in eine heimliche Verbindung mit ihm einwilligte, selbst wenn sie eine Schwangerschaft zuließ - und plötzlich sehnte er sich nach einem Kind wie nie zuvor -, so mußte Alessan doch in erster Linie dafür sorgen, daß das Ruatha-Geschlecht erhalten blieb. Er mußte eine Gemahlin nehmen, die vom Rat der Barone anerkannt wurde, und so viele Nebenfrauen wie möglich, um eine große Nachkommenschaft zu zeugen.
    Skinny trabte locker dahin. Alessan wollte nicht darüber nachdenken, welche Tiere Dag ausgewählt hatte.
    Hoffentlich waren einige von Baron Leefs kräftigen Arbeitsbiestern dabei … Norman hatte begonnen, Zuchtlisten anzulegen, aber dann waren die Rennställe in ein Lazarett umgewandelt worden, und seitdem schienen die Aufzeichnungen spurlos verschwunden. Und Runel lebte nicht mehr. Alessan selbst hatte keinen Blick mehr in die Ställe geworfen, ehe er selbst krank wurde.
    Der junge Baron erreichte eine Stelle, wo sich der Weg teilte. Er blieb stehen und hielt Ausschau nach einem Zeichen von Dag, aber er fand nichts, kein Stück Stoff, keinen Knochen, keine unnatürliche Kieselansammlung. Nun, vermutlich hatte der Alte den weniger steilen Weg genommen. Neun Tage waren vergangen, seit er mit Fergal die Burg verlassen hatte. Die Angst, die Alessan bis jetzt eisern aus seinen Gedanken verbannt hatte, machte sich breit.
    Er trieb Skinny zur Eile an, und der Renner, der wohl die Erregung seines Reiters spürte, trabte los. Alessan legte besänftigend eine Hand auf die Mähne des Tieres.
    Dann hatten sie eine Anhöhe oberhalb der Weiden erreicht.
    Einen Herzschlag lang sah Alessan weder Mensch noch Tier auf der weiten, gewellten Ebene. Aber der Zaun aus Gestrüpp und Steinen war von Menschenhand angelegt! Der Burgherr richtete sich in den Steigbügeln auf. Wenn nun Dag die Grippe bekommen hatte und mit den Tieren hier draußen umgekommen war? Alessan erspähte eine dünne Rauchsäule zu seiner Rechten. Ein Hemd war zum Trocknen über einen Strauch gebreitet. Er hörte einen schrillen Pfiff.
    Vom Bachlauf kam ein Trupp Renner angelaufen. Alessan spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er versetzte Skinny einen leichten Klaps, das Tier setzte über die niedrige Barriere und wieherte erstaunt, als es im Gras landete. Sie galoppierten auf die Herde zu. Jetzt erst sah der Burgherr einige staksige Fohlen und die gewölbten Leiber von hoch trächtigen Stuten. Alessan stieß einen Jubelschrei aus. Hatte Dag etwa alle tragenden Tiere mitgenommen? Bis zu diesem Moment war er davon überzeugt gewesen, daß es in diesem Jahr keine Jungtiere geben würde, denn auf den Weiden nahe der Burg hatte er nur unfruchtbare Stuten und ein paar Wallache vorgefunden.
    Auf seinen Schrei hin wurde die Tür der primitiven Hütte aufgerissen, die sich an den Felshang lehnte. Eine kleine Gestalt erschien im Eingang und winkte mit beiden Armen. Eine Gestalt? Unwillkürlich umklammerte Alessan die Zügel fester, und Skinny begann zu laufen. Fergal erwartete sie. Die dunklen Locken hingen ihm zerzaust in die Stirn, und er hatte die Hände grimmig in die Hüften gestemmt.
    »Sie haben sich aber Zeit gelassen, Baron Alessan!« Die Miene des Jungen verriet Trotz und Empörung.
    »Dag, was ist mit ihm?« Alessans Stimme klang heiser vor Erregung. Bis zu diesem Moment hatte er nicht gewußt, wie sehr er den alten Mann schätzte und wie notwendig er Dags Ratschläge brauchte. Allein würde er es nie und nimmer schaffen, eine neue Zucht aufzubauen …
    Fergal zuckte mit den Schultern und reckte wütend das Kinn vor.
    »Ich dachte, Sie hätten uns vergessen!« Er wies mit dem Daumen in die Hütte. »Er hat sich das Bein gebrochen. Seitdem kümmere ich mich um die Renner, auch um die beiden neugeborenen Fohlen. Na, wie finden Sie das?«
    Im Normalfall hätte sich kein Burgherr diesen Tonfall bieten lassen, und der Knirps wußte das auch, denn er rannte auf die Weide, ehe Alessan etwas erwidern konnte.
    »Alessan?« rief Dag

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