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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aus der Hütte, und der Baron eilte an die Seite seines alten Vertrauten. »Ich habe so viele mitgenommen, wie ich nur konnte, Alessan, so viele, wie ich nur konnte …«
    »Weißt du, daß du damit ganz Ruatha gerettet hast?«
    * »Es tut mir leid, daß ich Sie in der Brutstätte stören muß, Moreta.« Capiam blieb zögernd am Eingang stehen.
    »Kommen Sie nur, kommen Sie!« Moreta winkte ihn zu ihrem Behelfsquartier auf den Zuschauerrängen.
    Einen Moment lang schaute Capiam über die Schulter zurück, doch dann trat er näher. Er ließ Orlith keine Sekunde aus den Augen.
    »Sie wirkt recht gelassen, nicht wahr?«
    »Sie ist es, mein Lieber.«
    »M'barak, der Desdra und mich hierherflog, behauptete sogar, sie würde Besuchern mit Vergnügen ihr prächtiges Königinnen-Ei zeigen.« Auf Zehenspitzen eilte Capiam über den heißen Sand der Brutstätte zu Moreta.
    »Desdra ist hier? Ich habe von K'lon und M'barak schon so viel Gutes über sie gehört.«
    »Sie plaudert draußen mit Jallora, weil ich Sie unter vier Augen sprechen wollte.« Capiam räusperte sich nervös.
    Moreta nahm an, daß er Angst vor Orlith hatte, und sie streckte ihm beide Hände entgegen. Sie mußte sich allmählich daran gewöhnen, daß die Krankheit die Menschen ringsum verändert hatte. Capiam schien allerdings nur schmaler geworden zu sein. Seine Augen leuchteten wie eh und je aus dem kantigen Gesicht, das mit zunehmendem Alter immer anziehender wirkte. Auch wenn sich das Haar an den Schläfen lichtete und die grauen Strähnen zunahmen, verriet der Druck seiner Hände die ganze Kraft seiner Persönlichkeit.
    »Was bringt mir das unverhoffte Vergnügen?« fragte sie.
    Seine Augen blitzten. »Kein Vergnügen, eher eine Herausforderung, wie ich schon Meister Tirone sagte.«
    Seine Freundlichkeit weckte ihr Mißtrauen. Forschend musterte sie ihn. »Eine Herausforderung?«
    »Ich komme gleich darauf zu sprechen. Aber zunächst eine Frage: Glauben Sie, daß man auch die Renner mit einem Impfserum gegen die Epidemie schützen könnte?«
    Moreta starrte ihn einen Moment lang an, verwirrt, weil ihr diese Frage innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Male gestellt wurde, und erstaunt, daß es der Frage überhaupt bedurfte. Sie war wütend, daß niemand daran gedacht hatte, die Renner zu versorgen, obwohl sie auf dem Nordkontinent von unschätzbarem Wert waren. Gewiß, Menschenleben hatten Vorrang, aber war denn keiner der Züchter auf die Idee gekommen, das Prinzip der Schutzimpfung auf die Tiere auszudehnen?
    »Gestern abend suchte mich Baron Alessan mit dem gleichen Anliegen auf.«
    »Tatsächlich?« Capiam wirkte verblüfft. »Und wie fiel Ihre Antwort aus?«
    »Positiv.«
    »Nahm er Kontakt mit Meister Balfor auf?«
    »Es war zu spät für eine Trommelbotschaft nach Keroon. Ist Balfor der neue Herdenmeister?«
    »Er nimmt zumindest seine Aufgaben wahr. Jemand muß es schließlich tun.«
    »Alessan hätte Sie oder zumindest die Harfnerhalle benachrichtigen sollen …« Moreta zog die Stirn kraus. Warum nahm Tuero ihm diese Arbeit nicht ab? Oder hatte die Zeit nicht ausgereicht, um genügend Serum herzustellen? Nein. Wie sie Alessan kannte, war er sofort an die Arbeit gegangen.
    »Es ist noch nicht Mittag«, nahm der Heiler den geplagten Burgherrn in Schutz. »Theoretisch müßte ein Serum, das aus dem Blut genesener Renner gewonnen wird, die gleiche Wirkung haben wie bei Menschen. Wünschen wir Alessan Glück und Erfolg! Er kann beides gebrauchen.«
    Moreta nickte ernst. »Aber weshalb befaßt sich plötzlich die Heilerhalle mit den Rennern?«
    »Weil ich guten Grund zu der Annahme habe, daß die Epidemie auch von Tier zu Mensch übertragen wird und deshalb von neuem ausbrechen kann - als ›zoonotisch‹ und ›rekurrent‹ beschrieben die Alten diese Eigenschaften.«
    »Hm.« Moreta versuchte die neue Erkenntnis zu verarbeiten. Die Konsequenzen waren überwältigend. »Sie meinen, es könnte jederzeit eine zweite Epidemie ausbrechen? Beim Ei, Capiam, noch eine Grippewelle würde der Kontinent nicht verkraften!« Sie riß erregt die Arme hoch. »Die Weyr haben kaum genügend Leute, um die Fäden zu bekämpfen. Die Reiter tragen Verletzungen davon, weil sie übermüdet sind, oder sie leiden an Nebeninfektionen. Wenn die Krankheit ein zweites Mal ausbricht, sind wir verloren.« Erregt ging sie auf und ab. Capiam wartete geduldig, bis sie sich gefangen hatte. Schließlich blieb Moreta stehen und schaute ihn an. »Und wenn der Impfstoff bei Rennern wirkt,

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