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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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könnten wir diese Zoonose aufhalten? Deshalb möchten Sie Mensch und Tier impfen? Und Sie …« Ein Lächeln huschte über ihre Züge, als sie endlich den Grund seines Besuchs erkannte. »Und Sie bitten die Drachenreiter um Mithilfe bei der Verteilung des Serums?«
    »Am liebsten wäre mir, wenn wir die Impfung an einem einzigen Tag durchführen könnten.« Capiam rollte vorsichtig eine Karte auf und beobachtete unauffällig Moretas Reaktion. »Eine Massenimpfung ist die einzige Möglichkeit, der Seuche Einhalt zu gebieten. Aber sie erfordert einen ungeheuren Einsatz. In meiner Halle wird bereits damit begonnen, Menschenserum herzustellen. Um ehrlich zu sein, die Heiler-Gilde hatte die Renner übersehen. Wenn ich mich auf Tirones Berichte und Desdras gründliche Nachforschungen stütze, muß ich sagen, daß es keine andere Ursache als eine Zoonose für die rasche Ausbreitung der Epidemie geben kann. Und das bedeutet, daß wir die Viren in den nächsten Tagen immunisieren müssen. Andernfalls droht uns eine zweite Epidemie.«
    Moreta erschauerte. Dann studierte sie aufmerksam seine Karte.
    Capiam deutete auf das Pergament. »Natürlich steht und fällt der Plan damit, daß wir genügend Renner-Serum auftreiben und daß die Drachenreiter den Impfstoff verteilen.«
    »Haben Sie sich schon an die übrigen Weyr gewandt?«
    »Ich wollte mir zunächst Gewißheit verschaffen, daß man die Renner impfen kann, und Sie waren meine oberste Autorität.« Er lachte sie an.
    »Baron Tolocamp wird …«
    »Baron Tolocamp überlasse ich Meister Tirone.« In der Stimme des Heilers schwang Schärfe mit. »Einer meiner Gesellen ist ein wahres Genie, wenn es um die Organisation von großräumigen Aktionen geht. Wenn wir von jedem Weyr ein Minimum von sechs Reitern erhalten, würde er dafür sorgen, daß der Rest reibungslos abläuft.«
    Moreta schwieg einen Moment und überschlug die Zahlen im Kopf. Dann meinte sie skeptisch: »Unmöglich. Es sei denn, die Reiter …« Sie unterbrach sich mitten im Satz und schluckte. Capiam grinste breit.
    »Ganz genau. Sehen Sie, Moreta, ich habe in jüngster Zeit viel in den Archiven gelesen. Vor mir müssen Sie die Zeitsprünge nicht verheimlichen.«
    »Wie kommt es, daß solche Dinge in den Heiler-Archiven stehen?« Sie war so verärgert, daß Orlith den Kopf hob und die Klauen fest um das Königinnen-Ei preßte.
    »Weshalb sollten sie da nicht stehen?« erkundigte sich Capiam mit trügerischer Sanftheit. »Schließlich hat meine Gilde die Drachen gezüchtet.« Er seufzte wehmütig. »Können sie tatsächlich von einer Zeit in die andere gelangen?«
    »Ja«, entgegnete sie nach einer kleinen Pause. »Aber wir ermutigen sie im allgemeinen nicht dazu.« K'lon kam ihr in den Sinn. Sie wußte genau, wie oft sich der blaue Reiter in der Heilerhalle aufgehalten hatte. War der entscheidende Tip von dort gekommen? Andererseits kannten die Heiler viele Dinge, die bei den übrigen Bewohnern von Pern längst in Vergessenheit geraten waren. Sie schalt sich, daß sie auch nur einen Augenblick an Meister Capiams Rechtschaffenheit gezweifelt hatte, besonders in einem so kritischen Moment, da man jede Strategie billigen mußte, um den Planeten zu retten. »Capiam, die Zeitsprünge führen mitunter zu paradoxen Situationen, die sehr gefährlich sein können.«
    »Ich weiß, deshalb mein Stufenplan. Auf diese Weise kommt es zu keinen Überschneidungen.« Sein Eifer war entwaffnend.
    »Es wird Ihnen nicht leicht fallen, M'tani von Telgar zu überzeugen.«
    »Ich habe von seinem Treuebruch gehört. Und ich erfuhr, daß F'gal von Ista eine schwere Nierenentzündung hat. L'bol leidet an Depressionen … Aus diesem Grunde nannte ich nur die Mindestzahl an Reitern, die das Unternehmen erfordert. Ich weiß nicht, wie der Kontinent bis jetzt ohne die Hilfe der Drachenreiter überlebt hätte.«
    »Sie haben genug Impfstoff für die Menschen?«
    »Ich denke schon. Meister Tirone trägt sein Anliegen bereits auf den Burgen und Höfen vor. Und er ist bekannt für seine Überredungskünste.«
    »Sehr gut.«
    Capiam seufzte tief. »Dann müssen wir nur noch herausfinden, ob es Baron Alessan tatsächlich gelungen ist, das Tierserum herzustellen.«
    Geh mit ihnen nach Ruatha! meinte Orlith. Und nach einer winzigen Pause fügte sie hinzu: Holth ist damit einverstanden.
    Moreta wehrte sich gegen diesen großzügigen Vorschlag, ohne recht zu wissen, warum. Es war doch völlig natürlich, daß sie das Ergebnis von Alessans Experiment

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