Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
war beeindruckt von soviel Anhänglichkeit.
    »Squealer besitzt zum Glück keine auffälligen Merkmale«, sagte Alessan. »Das erleichtert die Sache ein wenig.«
    Moreta sah einen hageren braunen Renner, der allein am Ende einer halbleeren Koppel wartete. Er hatte lange staksige Beine, aber derbe Gelenke. Einen Moment lang überlegte sie, was sie zum Lob des struppigen kleinen Kerls sagen könnte.
    »Er hat wunderschöne Augen«, meinte sie schließlich.
    Als hätte Squealer verstanden, daß von ihm die Rede war, drehte er sich um und betrachtete sie.
    »Und er ist intelligent! Bleibt völlig gelassen.«
    Squealer nickte ein paarmal, und die drei lachten über seine Reaktion.
    Alessan winkte ab. »Ich weiß, daß es nicht viel über Squealer zu sagen gibt«, meinte er und tätschelte den Renner liebevoll.
    »Squealer hat sein erstes Rennen gewonnen«, entgegnete Moreta. »Das will etwas heißen! Vielleicht gewinnt er noch viele andere, aber …« Sie lächelte. »… nicht alle an einem Tag!«
    Dag schnitt eine enttäuschte Grimasse.
    »Hatten Sie eigentlich mehr Bewerber erwartet, Baron Alessan?« fragte Moreta und deutete auf ein paar unbenutzte Koppeln.
    »Dag, das weißt du besser. Du hast Norman geholfen …«
    »Nun, wir hatten in der Tat mit mehr Leuten gerechnet. Während der ganzen letzten Siebenspanne herrschte schönes Wetter, und es gibt genug Höfe, in denen man die Renner für eine Nacht unterbringen kann. Uns wundert vor allem das Fehlen von Baron Ratoshigan; er besitzt einen Sprinter, der in diesem Jahr sämtliche Wettläufe für sich entschied. Sein Herdenmeister nahm auf dem Fest, das Baron Ratoshigan kürzlich gab, den Mund ziemlich voll …«
    »Es war vielleicht ganz gut, daß Squealer nicht gleich bei seinem ersten Lauf gegen die besten Renner des Westens antreten mußte …«
    »Er hätte es geschafft!« fuhr Dag auf, doch dann merkte er, daß Alessan ihn nur neckte. »Squealer ist jetzt abgekühlt. Ich bringe ihn rasch in seinen Stall.«
    »Gut, dann sehen wir uns wieder die Rennen an.« Alessan wandte sich an Moreta. »Start- oder Ziellinie?«
    »Ziel. Vielleicht erleben wir noch ein spannendes Finish.«
    Für Leute, die ein Finish sehen wollten, schlenderten sie etwas zu lässig dahin, aber ihr Weg führte mitten durch die Koppeln, und Moreta genoß das.
    »Ich frage mich tatsächlich, warum Baron Ratoshigan nicht kam.«
    »Mir fehlt er nicht.« Moreta gab sich keine Mühe, ihre Abneigung zu verbergen.
    »Ich teile Ihre Gefühle, aber ich hätte Squealer gern mit seinem Sprinter gemessen.«
    »Das verstehe ich. Es muß großes Vergnügen bereiten, Ratoshigan zu schlagen.«
    »Ich denke, Süd-Boll untersteht dem Fort-Weyr?«
    »Das bedeutet nicht, daß ich den Mann mögen muß.«
    Im gleichen Moment kam von der Seite ein gewaltiger Wasserschwall und durchtränkte Moreta bis auf die Haut. Den bildreichen Flüchen Alessans entnahm die Weyrherrin, daß auch er vor dem Segen nicht verschont geblieben war.
    Was ist dir zugestoßen? erkundigte sich Orlith augenblicklich. Moreta war froh um die moralische Unterstützung ihrer Drachenkönigin, als sie wie erstarrt dastand und ihr das Wasser aus den Haaren in die Augen lief.
    »Nichts Besonderes - ich bin nur naß geworden«, erklärte die Weyrherrin ihrer Königin.
    Die Sonne scheint. Du wirst rasch trocknen.
    »Nur naß? Völlig aufgeweicht sind Sie!« polterte Alessan.
    Der Rennknecht, der im hohen Bogen einen Eimer Schmutzwasser ausgekippt hatte, weil er nicht ahnen konnte, daß die Weyrherrin von Fort und der Baron von Ruatha nicht auf den Tribünen saßen, wo sie eigentlich hingehörten, reichte Moreta völlig verstört ein Tuch, das allerdings schon verschiedenen anderen Zwecken gedient hatte und das Unheil nur verschlimmerte. Alessan rief wütend nach sauberem Wasser und frischen Kleidern und befahl, daß man ein Zelt freimachen solle.
    Mit seinem Toben erreichte er, daß sämtliche Umstehenden das Mißgeschick bemerkten. Helfer rannten los, während Moreta dem entsetzten Knecht immer wieder versicherte, daß sie ihm nicht böse sei. Allerdings wußte sie genau, daß die Rennen nun ohne sie ablaufen mußten. Am liebsten hätte sie Orlith geholt und wäre in den Weyr heimgekehrt - aber sie holte sich in den nassen Klamotten vermutlich den Tod, sobald sie ins Dazwischen ging. Das neue braungoldene Festgewand war jedenfalls gründlich ruiniert.
    Alessan zupfte sie am Ärmel. »Ich weiß, daß Sie Besseres gewöhnt sind, Moreta«, sagte er

Weitere Kostenlose Bücher