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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schimmernder Unterhaut. Und obwohl es größere Bronzedrachen im Weyr gab, hatte er bei seinen Paarungsflügen mit Orlith alle anderen Bewerber an Beweglichkeit, Wagemut und Ausdauer übertroffen. Kadith schaute zu Orlith auf und rieb seinen Kopf liebevoll an ihrem Nacken. Orlith nahm den Gunstbeweis zurückhaltend entgegen; sie preßte nur kurz ihre Schnauze gegen die seine.
    Dann gab Sh'gall den Reitern der grünen, blauen, braunen und bronzefarbenen Drachen das Signal, ihre Gefährten mit Feuerstein zu füttern. Moreta konnte dieses Zeremoniell nie so recht ernst nehmen, obwohl sie wußte, daß es eine entscheidende Voraussetzung zur Vernichtung der Fäden war. Sie beherrschte sich jedoch und blickte starr geradeaus, sie kannte die nachdenklichen, beinahe ängstlichen Mienen der Drachen, wenn sie die Feuersteinbrocken zwischen den breiten Zähnen zermalmten und dabei gut achtgaben, daß sie sich nicht aus Versehen auf die Zunge bissen.
    Aber nach Abschluß der Vorbereitungen boten die zwölf Drachengeschwader einen Anblick, der Moreta jedesmal von neuem mit Begeisterung und Stolz erfüllte.
    Orlith trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Moreta gab ihr einen liebevollen Klaps auf die Schulter. »Setz dich doch hin!«
    Sie sind bereit. Alle haben Feuerstein geschluckt. Warum fliegen wir nicht? Kadith?
    Moreta gehörte nicht zu den Reiterinnen, die jeden Drachen verstehen konnten. So wußte sie nicht, was Kadith entgegnete, aber Orlith schien sich zu beruhigen. In Normalzeiten herrschte die goldene Königin über Fort, den ältesten und größten Weyr des Planeten; sie und ihre Reiterin besaßen auf Pern eine hervorragende Position. Aber während des Fädeneinfalls lag das Kommando beim Weyrführer, und Orlith hatte Kadith und Sh'gall bedingungslos zu gehorchen. Das gleiche galt für Moreta.
    Plötzlich hob sich das äußere Geschwader in die Lüfte und ging mit kräftigen Schwingenschlägen immer höher. Es bildete die oberste von drei versetzt angeordneten Staffeln, die den Luftraum im Westen kontrollieren sollten. Das zweite Geschwader startete und verharrte in mittlerer Höhe, bis auch die Drachen des dritten Geschwaders die ihnen zugewiesenen Positionen eingenommen hatten. Dann verschwand die Gruppe unvermittelt im Dazwischen. Als nächstes erhoben sich die Nord-Süd-Geschwader, die quer zur vermuteten Bahn der Fäden fliegen sollten. Auch sie gingen ins Dazwischen. Die Diagonalgeschwader, die im Nordwesten beginnen würden, stiegen nun ebenfalls auf und tauchten ins Dazwischen. Wieder hob Sh'gall den Arm, und diesmal stimmte Kadith in das ungeduldige Trompeten von Orlith ein. Der Weyrführer wollte seine drei Geschwader nach Osten lenken, etwa auf eine Linie mit der Hochfläche von Crom, weil man dort die vorrückende Front der Fäden erwartete. Die Königinnen bildeten die untere Staffel, da es Aufgabe ihrer Reiterinnen war, die Sporen zu vernichten, die den Erdboden erreichten. Mit ihren kräftigen Schwingen konnten sie langsamer gleiten als die übrigen Drachen und besaßen bei den unberechenbaren Aufwinden eine bessere Flugstabilität.
    Kadith löste sich von der Klippe, und Orlith folgte so ungestüm, daß Moreta hart gegen die Gurte gepreßt wurde. Dann glitten sie in Position. Holth schwebte dicht vor ihnen. Haura und Kamiana nahmen die Plätze ganz außen ein, und Lidora gesellte sich zu Moreta.
    Kadith sagt, wir sollen ins Dazwischen gehen.
    Hast du die Erkennungsmerkmale?
    Klar und deutlich.
    Dann auf ins Dazwischen , Orlith!

    »Schwärze, dunkler als die Nacht, Kälte jenseits aller Dinge, Zwischen Tod und Leben …«

    Die schroffen Berge von Nabol lagen in der Ferne, und die Sonne auf ihrer Winterbahn wärmte ihnen Schultern und Rücken. In der Tiefe breitete sich die kahle Ebene östlich von Crom aus; hier und da schien glitzernder Rauhreif die Flächen zu überziehen.
    Moretas erster Blick fiel auf Leri und Holth, die den Sprung unbeschadet überstanden hatten. Haura und Kamiana richteten ihre Positionen so aus, daß die Fünfergruppe ein weit auseinandergezogenes Delta bildete. Über ihnen glitten die Kampfgeschwader nach Westen, zum Teil so hoch, daß sie nur als dunkle Punkte zu erkennen waren. An den übrigen Verteidigungsfronten flogen neun weitere Geschwader dem bis jetzt unsichtbaren Feind entgegen. Moreta drehte den Kopf nach hinten. Wie ist der Wind?
    Schwach. Orlith scherte leicht nach rechts und links aus, um die Windstärke zu testen.
    Das hieß, daß die Fäden aller

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