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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mochte. Scheinbar gleichgültig wandte sie sich ab, aber sie dachte wieder an Alessan und die herrlichen Stunden, die sie mit ihm verbracht hatte. War das nun die Strafe? Sie hatte ein wenig angegeben, als sie dem gestürzten Renner zu Hilfe kam, hatte versucht, Alessans Aufmerksamkeit zu erringen …
    Bänke und Stiefel scharrten über den harten Stein. Das Geräusch rief sie in die Wirklichkeit zurück. Hastig erhob sie sich. Die Tradition verlangte, daß Sh'gall dem Königinnen-Geschwader letzte Anweisungen erteilte. Moreta blieb ein paar Schritte vor seinem Tisch stehen, gewarnt von dem Blick, den er ihr zuwarf.
    »Leri besteht darauf, mitzufliegen?«
    »Es gibt keinen Grund, sie davon abzuhalten.«
    »Sag ihr noch einmal ausdrücklich, daß sie nicht absteigen darf!«
    »Das tut sie nie.«
    Sh'gall zuckte mit den Schultern, als wollte er andeuten, daß damit seine Verantwortung gegenüber Leri endete. »Dann kümmert euch um eure Drachen! Der Sporenregen ist für Mittag angekündigt.« Er drehte sich um und winkte die Geschwaderführer zu sich.
    »Hat er schon wieder was an Leri auszusetzen?« erkundigte sich Kamiana, wobei sie vergaß, daß sie kurz zuvor selbst Bedenken geäußert hatte.
    »Halb so schlimm.« Moreta verließ die Höhle, gefolgt von den Königinreiterinnen.
    Überall im Weyr herrschte Aufbruchstimmung. Auf den Felsensimsen und der Kesselsohle legten Reiter ihren Drachen die Kampfriemen an und befestigten Säcke mit Feuerstein. Manche rieben Öl in eben erst verheilte Wunden oder massierten rauhe Hautstellen am Rumpf und an den Schwingen ihrer Gefährten. Die Geschwaderführer und ihre Stellvertreter überwachten die Vorbereitungen. Jungreiter flitzten auf Botengängen hin und her. Die Atmosphäre war betriebsam, aber nicht hektisch. Die Geschäftigkeit machte einen vertrauten, ja beinahe tröstlichen Eindruck auf Moreta. Wenn sie überlegte, daß jetzt anderswo Menschen und Tiere im Sterben lagen …
    Das ist kein guter Gedanke, ermahnte Orlith sie streng.
    »Du hast recht. Ich sollte mich lieber auf den Fädeneinfall konzentrieren. Verzeih mir!«
    Schon gut. Wir haben einen klaren Tag und werden die Sporen vernichten.
    Orliths Ruhe und Zuversicht erfüllten Moreta mit Optimismus. Das erste Sonnenlicht fiel vom Osten in den Kessel ein, und die frische Luft wirkte nach dem feuchtkalten Wetter des letzten Tages belebend. Ein richtiger Frost wäre jetzt ein Segen, dachte sie, als sie die Felsentreppe erklomm. Keine längere Kälteperiode, nur ein paar kühle Tage, in denen die lästigen Insekten erfroren und die junge Brut der Tunnelschlangen einging.
    »Ich kümmere mich zuerst um Holths Geschirr.«
    Leri hat Hilfe.
    Moreta lachte über Orliths Ungeduld. Das war Kampfgeist! Als sie ihren Weyr betrat, hatte sich die Drachenkönigin bereits aus ihrer Felsenkuhle erhoben. Ihre großen Augen funkelten und kreisten erregt. In einem Ausbruch von Leidenschaft und Zuneigung preßte Moreta die Arme so fest wie möglich um die stumpfe dreieckige Schnauze; sie wußte, daß sie ihrer Gefährtin nicht wehtun konnte. Orlith begann zu summen, und Moreta spürte, wie sich die Vibrationen auf ihren Körper übertrugen. Mit einem Seufzer gab sie ihre Königin frei und wandte sich dem Kampfgeschirr zu, das an einem Haken hing.
    Während sie die Gurte befestigte, befühlten ihre Finger noch einmal das Leder. Die Kälte im Dazwischen machte die Ausrüstung rasch brüchig, und die meisten Reiter mußten ihre Ledergeschirre drei- bis viermal während einer Planetenumdrehung erneuern.
    Moreta fand keine Schwachstellen. Dann untersuchte sie Orliths Schwingen und begutachtete den Agenodrei-Behälter. Die Ungeduld ihrer Königin wuchs, aber Moreta vergewisserte sich, daß die Düse nicht verstopft war, und schnallte den schweren Tank um. Erst dann begab sie sich auf den Felsensims hinaus. Ein Stück weiter oben warteten bereits Holth und Leri.
    Moreta winkte Leri zu, und die ehemalige Weyrherrin salutierte zackig. Moreta setzte den Helm auf, rückte das Visier zurecht, schob den unhandlichen Flammenwerfer etwas nach hinten und bestieg Orlith. Mit einem mächtigen Satz schwang sich die Drachenkönigin in die Luft.
    »Streng dich nicht so an!« meinte Moreta besorgt.
    Fliegen ist für mich keine Anstrengung.
    Zu Moretas Beruhigung flog Orlith eine elegante Spirale und landete genau neben Kadith auf dem Rand des Kessels. Der Drache des Weyrführers war ein kräftiges Geschöpf mit einem satten Bronzeton und grünlich

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