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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Voraussicht nach schräg einfallen würden. Probleme gab es wohl erst in der Nähe der Nabol-Berge, wo Aufwinde die Fädenklumpen in die Höhe wirbelten oder unvermittelt absacken ließen.
    Sie sind da!
    Moreta warf wieder einen Blick nach hinten. Sie sah den silbrigen Schleier, der sich über den Himmel zog, den Vorhang, der unerbittlich zum Boden hin wuchs. Fädeneinfall!
    Der Front entgegen! Und Orlith schoß mit mächtigen Flügelschlägen auf den vernichtenden Regen zu.
    Moreta fühlte sich wie stets gebannt, hin- und hergerissen zwischen Sorge und Begeisterung. Sie legte sich in die Kampfriemen und atmete tief durch. Es dauerte eine Weile, bis die Geschwader in der Höhe die Fäden erreichten - und noch länger, ehe sie und die übrigen Königinnen eingreifen konnten. Wieder warf sie einen Blick auf Holth.
    Sie fliegen ausgezeichnet, beruhigte Orlith sie. Die warme Sonne tut beiden gut.
    Dann tauchte die Fädenfront auf, und über den Himmel schossen kurze, grelle Flammen. Moreta konnte erkennen, daß die in verschiedenen Höhen gestaffelten Drachen die Sporen gut abdeckten, schloß jedoch aus dem Muster der orangeroten Blitze, daß die Fäden ungleichmäßig fielen. Es gab Stellen, an denen kein Feuerstrahl über den Himmel züngelte.
    Kadith will, daß wir die Formation weiter auseinanderziehen. Der Regen fällt nicht überall gleich dicht. Die zweite Staffel schließt auf. Jetzt haben die Südgeschwader Kontakt mit den Sporenmassen. Orlith pflegte das Kampfgeschehen zu kommentieren, bis das Geschwader der Königinnen die Flammenwerfer einsetzte. Von da an konzentrierte sie sich dann ganz darauf, den sengenden Fäden so auszuweichen, daß sie und Moreta unverletzt blieben. Die oberste Staffel greift ein. Bis jetzt haben wir keine Ausfälle.
    Die gab es selten in den ersten erregenden Momenten des Sporenregens, dachte Moreta. Die Reiter waren frisch und ihre Drachen angriffslustig. Fehler schlichen sich später ein, wenn die Kämpfer damit vertraut waren, wie dicht und wie schnell die Fäden fielen. Die zweite Stunde war die gefährlichste. Die Spannung hatte nachgelassen, Reiter und Drachen verschätzten sich in der Entfernung, oder die Flammen schossen am Ziel vorbei. Außerdem nahm der Regen gegen Ende oft einen ganz anderen Verlauf als zu Beginn.
    Kadith sieht sich um. Kadith sprüht Flammen! Getroffen!
    Erregung mischte sich in Orliths bis dahin so ruhige Aussagen. Jetzt ist er im Dazwischen. Und wieder hier. Alle Geschwader kämpfen jetzt. Die ersten Drachen kehren um und starten ein zweites Mal!
    Der Wind zerrte an Moreta, und sie verlagerte das Gewicht des Flammenwerfer-Riemens auf ihrer Schulter. Langsam trieben die zu Ascheflocken verkohlten Fädenbündel in die Tiefe. An stürmischen Tagen war ihr Visier oft bedeckt von einer klebrigen schwarzen Schicht. Sie befanden sich jetzt am unteren Saum des Sporeneinfalls.
    Sh'galls Geschwadern ist nichts entgangen, stellte Orlith fest.
    Manchmal regneten die Sporen gleich zu Beginn dicht geballt vom Himmel, und die Reiter hatten es schwer, sämtliche Fäden zu zerstören. Es gab allerdings unter den erfahrenen Kämpfern nicht wenige, die diese Art des Sporeneinfalls bevorzugten; sie behaupteten, daß dann gegen Ende des Einsatzes, wenn Drachen und Reiter bereits erschöpft waren, nur noch vereinzelt Fäden niedergingen. Aber Moreta hatte den Eindruck, daß nicht zwei Sporenplagen gleich waren. Es gab so viele Faktoren, die ein Abweichen von der Norm bewirkten …
    Der alte L'mal hatte Moreta einmal erklärt, daß man die Tüchtigkeit eines Drachen nicht danach beurteilen sollte, wie gut sein Reiter zu prahlen verstand. Solange keine Fäden den Boden erreichten, waren Flug und Kampf geglückt!
    Die Ebenen von Crom huschten in der Tiefe vorbei. Moretas Blicke wanderten ein Stück voraus; automatisch tauschte sie ihre Endrücke und Beobachtungen mit Orlith aus. In diesem Moment war sie eins mit ihrem Drachen und empfand wie Orlith den glühenden Wunsch, in die Tiefe zu stoßen und anzugreifen, anstatt abzuwarten, ob das eine oder andere Fädenknäuel den Kampfgeschwadern entging. Manchmal beneidete sie die Grünen um ihren Flammenatem. Aber Feuerstein machte steril - was bei der Paarungslust der grünen Weibchen ein Segen war -, und eine Königin mußte für Nachwuchs in den Weyrn sorgen!
    Fäden!
    »Haura!«
    Werth hat das Knäuel entdeckt und verfolgt es!
    Moreta beobachtete, wie die jüngere Königin in einer Steilkurve tieferging und unter dem Gewirr der

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