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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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selbstgewählte Isolation zu respektieren.
    Die drei Königinreiterinnen erschienen gemeinsam und gesellten sich zu Moreta. Sie gab einem Jungreiter durch eine Geste zu verstehen, daß er die Frauen bedienen und ihr noch einen Becher Klah bringen sollte. Kamiana, ein paar Planetenumläufe jünger als Moreta, war wie gewohnt die Ruhe selbst. Ihr kurzes dunkles Haar ringelte sich widerspenstig nach dem Morgenbad, und das gebräunte glatte Gesicht strahlte Zuversicht aus. Dagegen wirkte Lidora, die schon genug Einsätze geflogen hatte, um einen kühlen Kopf zu bewahren, ziemlich erregt. Aber Lidora hatte erst kürzlich den Weyrgefährten gewechselt, und ihre Stimmung schwankte seitdem des öfteren. Haura, die Jüngste, schien vor jedem Fädeneinfall zu zittern, aber sie beruhigte sich stets, sobald das Königinnengeschwader aufstieg.
    »Er geht kein Risiko ein, was?« fragte Kamiana nach einem Blick auf Sh'gall. , »Er brachte Capiam von Ista nach Süd-Boll und Burg Fort.«
    »Wie geht es Berchar?«
    »Er hat noch Fieber.« Moretas Geste deutete an, daß dies völlig normal sei.
    »Hoffentlich gibt es keine ernsthaften Verletzungen.« Kamiana hatte sich an Haura gewandt, die eine tüchtige, aber nicht gerade begeisterte Krankenpflegerin war.
    Moreta brachte Kamiana mit einem tadelnden Blick zum Schweigen. »Holth übernimmt die Spitze«, sagte sie. »Leri ist mutig, und wir können sie in dieser Position gut im Auge behalten. Haura und Kamiana fliegen unten, Lidora und ich oben. Vielleicht herrscht in Crom und Nabol kein Nebel …«
    »Habt ihr einen Patrouillenreiter ausgesandt?« erkundigte sich Lidora.
    »Von allen Weyrführern, die ich kenne, ist Sh'gall am wenigsten geneigt, sich auf einen Blindflug einzulassen«, entgegnete Moreta trocken.
    Der Jungreiter kam mit dem Frühstück und bediente die Frauen. Nach und nach trafen die Kampfreiter ein, holten sich ihr Essen vom Herdkessel und nahmen an den Tischen Platz. Die Geschwader-Zweiten besprachen sich mit ihren Leuten und erteilten Anweisungen. Alles verlief völlig normal und ruhig - bis zu dem Moment, da der Patrouillenreiter eintraf.
    »Nach Auskunft des Hochland-Reiters ist die Sicht bis zur Küste hinunter völlig klar«, verkündete A'dan gutgelaunt, während er seinen Helm abnahm und zum Frühstücksherd schlenderte.
    »Nach Auskunft des Hochland-Reiters?« fragte Sh'gall. »Hast du etwa mit ihm gesprochen?«
    »Natürlich.« A'dan wandte sich erstaunt dem Weyrführer zu. »Sonst wüßte ich doch nicht Bescheid. Wir trafen uns in …«
    Sh'gall richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er war rot angelaufen und warf Moreta einen vernichtenden Blick zu. »Hat man dir nicht gestern mitgeteilt, daß absolutes Versammlungsverbot besteht und Kontakte zu anderen Personen zu meiden sind?«
    »Die Begegnung mit einem Reiter ist doch keine Versammlung …«
    »Der Reiter kam aus einem anderen Weyr! Willst du diese Krankheit unbedingt auf Fort einschleppen? Achtung, alles herhören! Heute während des Sporenregens nähert sich kein Reiter unseres Weyrs einem Hochlandbewohner, egal ob Reiter, Pächter oder Burgherr! Erteilt alle notwendigen Befehle vom Sattel aus, am besten im Flug! Berührt nichts und niemanden! Habe ich mich wenigstens diesmal klar und deutlich ausgedrückt?« Wieder warf er Moreta einen anklagenden Blick zu.
    »Wie gedenkt Sh'gall dieses Verbot durchzusetzen?« raunte Kamiana der Weyrherrin zu.
    Moreta winkte ungeduldig ab. Sh'gall war mit seiner Rede noch nicht zu Ende.
    »Heute kämpfen wir gegen die Sporen!« fuhr er laut, aber etwas weniger aggressiv fort. »Nur die Drachen und ihre Reiter können Pern frei von Fäden halten. Deshalb leben wir abgeschieden in unseren Felsenfestungen, und deshalb müssen wir uns von den übrigen Bewohnern Perns absondern. Denkt daran! Nur Drachenreiter können Pern frei von Fäden halten! Wir müssen dieser Aufgabe gewachsen bleiben.«
    »Wie das die Leute aufmuntert!« sagte Lidora halblaut zu Moreta. In ihrer Stimme schwang Ärger mit, und auf ihren Wangen zeigten sich hektische rote Flecken. »Glaubt er etwa, er kann uns ewig hier einsperren?«
    Moreta warf der dunkelhaarigen Frau einen langen, scharfen Blick zu. Lidora begann an ihrer Unterlippe zu nagen.
    »Ärgerlich, Lidora, ich weiß. Aber Liebeleien auf einem Fest sind ohnehin selten von Dauer.« Sie hatte die Ursache von Lidoras Unmut richtig erraten und überlegte nun, wer wohl die Leidenschaft der Reiterin auf dem Fest von Ruatha geweckt haben

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