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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»K'lon hält mich auf dem laufenden. Sofern Capiam ihn nicht für seine Dienste beschlagnahmt. Zum Glück hat Rogeth einen gesunden Appetit und kommt täglich in den Weyr zurück, um sich vollzufressen.«
    »Drachen fressen doch nicht täglich!«
    »Blaue Drachen, die zweimal in der Stunde ins Dazwischen gehen, schon!« Leri warf Moreta einen ernsten Blick zu. »Ich bekam eine kurze Nachricht von Capiam, konnte seine Schrift aber kaum lesen. Er lobte K'lons unermüdlichen Einsatz …«
    »A'murry?«
    »Auf dem Weg der Besserung. Eine knappe Angelegenheit, aber Holth blieb ständig in Kontakt mit Granth, sobald wir erkannten, wie wichtig die Hilfe der Drachen ist. L'bol verlor beide Söhne und weiß sich vor Trauer nicht zu fassen. M'tani benimmt sich unmöglich, aber er hat eben schon länger als alle anderen gegen die Fäden gekämpft und sieht in diesem Zwischenfall eine persönliche Kränkung. Wenn wir K'dren und S'ligar nicht hätten, gäbe es wohl auch Probleme mit F'gal. Er hat den Mut verloren.«
    »Leri, du redest und redest, aber du verschweigst mir etwas!« »Ja, Mädchen.« Leri tätschelte sanft Moretas Arm, öffnete die Flasche und schenkte ein Glas voll. »Trink einen Schluck!«
    befahl sie.
    Gehorsam trank Moreta; sie wollte eben fragen, was in aller Welt Leri da zusammengebraut hatte, als sie Orliths Gedanken schützend in ihrem Innern spürte.
    »Euer Familiensitz …« Leri schaute an ihr vorbei, und ihre Stimme klang belegt. »… ist hart betroffen.«
    Moreta richtete sich ein wenig auf und beobachtete das abgewandte Gesicht der alten Frau. Tränen strömten Leri über die Wangen.
    »Nachdem wir zwei Tage lang keine Trommelbotschaft mehr erhalten hatten, machte sich der Harfner von Keroon auf die Reise flußabwärts …« Leris Finger umklammerten Moretas Arm. »Es … war niemand mehr am Leben.«
    »Niemand?« Moreta war starr. Der Besitz ihres Vaters hatte an die dreihundert Menschen ernährt; weitere zehn Familien wohnten in Hütten nahe der Flußklippen.
    »Trink das!«
    Wie betäubt gehorchte Moreta. »Niemand am Leben? Nicht einmal die Hirten draußen bei den Rennern?«
    Leri schüttelte langsam den Kopf. »Weder die Hirten noch die Renner«, wisperte sie. Moreta konnte die Tragödie nicht in ihrem vollen Ausmaß erfassen. Was sie im Moment am meisten schmerzte, war die Vernichtung des Gestüts. Als vor zwanzig Planetenumläufen die Suche der Drachenreiter positiv verlaufen war, hatte sie sich dem Wunsch ihrer Familie gefügt und ein neues Leben im Weyr begonnen. Natürlich bedauerte sie den Tod ihrer Familie; sie hatte ihre Mutter, ihre Brüder und den alten Onkel, der im Hause lebte, sehr gern gehabt und ihrem Vater großen Respekt entgegengebracht. Aber die Renner, die ihre Vorfahren seit acht Generationen mit soviel Sorgfalt gezüchtet hatten … der Verlust traf sie tief.
    Orlith summte leise, und das Mitgefühl ihres Drachen wurde sanft verstärkt von einem zweiten Gedankenstrom. Moreta spürte, wie das entsetzliche Gewicht ihres Kummers durch Liebe und Zuneigung erleichtert wurde, durch ein tiefes Verständnis für ihr umfassendes Leid, durch die Bereitschaft, ihr einen Teil des schweren Druckes und der Trauer abzunehmen.
    Tränen strömten Moreta über die Wangen und versiegten erst, als sie sich völlig leergeweint hatte. Ihre Gefühle schienen merkwürdig losgelöst von Körper und Geist zu schweben. Mit merkwürdiger Klarheit erkannte sie, daß Leri ein starkes Mittel in ihren Wein gemischt hatte. Dann sah sie, daß die alte Frau sie mit unendlich müden, traurigen Augen beobachtete. Jede Linie und Falte in dem schmalen Gesicht wirkte noch tiefer eingegraben als sonst.
    »Das Werk meiner Familie ist also völlig zerstört?« fragte Moreta schließlich.
    »Vielleicht haben einige Jungtiere auf den Ebenen überwintert. Der Harfner konnte es nicht überprüfen, weil er nicht wußte, wo sich die Weiden befinden. Und wir hatten noch keine Zeit, einen Patrouillenreiter loszuschicken.«
    »Nein, nein, natürlich nicht …« Moreta begriff, daß es in der augenblicklichen Lage unmöglich war, solche Dinge herauszufinden. Aber sie klammerte sich insgeheim an diese Hoffnung. »Die Einjährigen und die trächtigen Tiere standen im allgemeinen auf der Winterweide. Jemand vom Hof hat sie sicher versorgt …«
    Gefühle der Liebe und Zuversicht hüllten sie ein.
    Wir sind bei dir! Orlith, ist das Holth? Natürlich. Ich danke euch. Moretas Gedanken schwebten umher, losgerissen Von ihrem

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