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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Pfleger bekommen. Wir müssen es zumindest versuchen. In dieser Burg hat die Krankheit entsetzlich zugeschlagen.«
    K'lon nickte langsam. Der Zustand von Ruatha hatte die Hilfsmannschaft entsetzt. Der Fort-Reiter war mit drei Grünen von Benden hergekommen, um den Heilergesellen Folien und sechs Freiwillige von der Burg Benden abzusetzen. Der Anblick, der sich ihnen geboten hatte, als sie aus dem Dazwischen tauchten, war grauenvoll gewesen. Die hoch aufgetürmten Begräbnishügel auf der Flußweide, der Ring von verbrannten Kadavern nahe der Rennebene und die hastig errichteten Zelte auf dem Festplatz hatten gezeigt, welche Anstrengungen Ruatha unternommen hatte, um diese Heimsuchung zu bekämpfen. Die traurigen Fetzen der bunten Festwimpel, die von den Simsen der fest verrammelten Fenster wehten, schienen die Ankömmlinge zu verhöhnen. Abfälle übersäten die Tanzfläche, und über einem längst erloschenen Lagerfeuer schwang ein Metallkessel auf einem Dreibein im eiskalten Wind hin und her.
    »Lady Pendra?« begann K'lon.
    Folien schüttelte stumm den Kopf. »Weder sie noch die Töchter, die sie zum Fest mitgebracht hatte, überlebten die Krankheit. Das ist sicher hart für Baron Tolocamp, aber Alessan erging es noch schlimmer: Seine Familie wurde bis auf eine Schwester des Burgherrn vollständig ausgerottet.«
    »Was? Von allen Nachkommen, die Leef zeugte …«
    »Baron Alessan hat große Angst, auch sie zu verlieren. Sprechen Sie mit ihm!« Folien nickte ihm kurz zu und hastete dann den dunklen Korridor entlang zum nächsten Zimmer.
    K'lon straffte die Schultern. Er hatte in den letzten Tagen gelernt, seine Gefühle hinter einer ausdruckslosen Maske zu verbergen und seine Worte so zu wählen, daß sie ermutigend, aber nicht allzu forsch klangen. Immerhin bestand seit Entdeckung der Impfmethode die berechtigte Hoffnung, daß man die Epidemie besiegen und die noch nicht Erkrankten vor der Ansteckung bewahren konnte. Er klopfte höflich an, öffnete jedoch die Tür, ohne die Aufforderung zum Eintreten abzuwarten.
    Baron Alessan kniete neben einem Strohsack und wusch einem Kranken das Gesicht. An der Wand, die zu seiner Schlafkammer führte, befand sich ein weiteres Lager. K'lon unterdrückte einen entsetzten Ausruf, als er sah, wie sehr sich der junge Erbbaron verändert hatte. Wahrscheinlich verlor sich mit der Zeit seine Blässe und der schlaffe, ausgezehrte Körper wurde wieder straff, aber die scharfen Falten, die sich tief in das Gesicht gegraben hatten, würden ihn wohl für immer prägen. Alessan wandte sich mit einem Seufzer dem blauen Reiter zu.
    »Seid mir vielmals willkommen, K'lon, Reiter des Blauen Rogeth!« Der Burgherr verneigte sich. Dann faltete er das feuchte Tuch und legte es dem Kranken auf die Stirn. »Laßt Meister Tirone wissen, daß wir ohne die Unterstützung und Erfindungsgabe seiner Harfner noch mehr gelitten hätten.
    Tuero hier verhielt sich großartig. Der junge Heiler … wie hieß er?« Alessan fuhr sich mit zittriger Hand über die Stirn.
    »Folien.«
    »Seltsam, denn alle die anderen Namen kommen mir in den Sinn …« Alessan schwieg und starrte aus dem Fenster. K'lon wußte, daß der Erbbaron die Begräbnishügel vor Augen hatte, und er fragte sich, ob der erschöpfte junge Mann die Namen jener meinte, die nun in den Massengräbern ruhten. »Man wird vergeßlich, wenn man im Bett liegt und darauf wartet, daß …«
    Alessan warf den Kopf zurück. Er griff nach der Tischkante und richtete sich langsam auf. »Ihr habt uns in der Tat Trost gebracht. Folien sagt, daß Tuero, Deefer …« Er deutete auf das zweite Lager. »… und meine Schwester überleben werden. Und er entschuldigte sich noch, weil er nicht mehr … Impfstoff? Ist das richtig? … weil er nicht mehr Impfstoff besaß …«
    »Setzen Sie sich, Baron …«
    »Ehe ich zusammenbreche?« Alessan lächelte schwach, aber er gehorchte.
    »Die Leute haben eingeheizt, und bald wird es eine kräftige Suppe geben. Das Rezept stammt von Desdra. Sie pflegte Meister Capiam, und er behauptet, das Zeug habe bei ihm wahre Wunder gewirkt.«
    »Vielleicht tut es das auch bei uns.« Aus Alessans Kammer drang ein schwaches Husten. Alessan horchte und atmete tief durch.
    »Ihre Schwester? Sie werden sehen, daß es nach der Impfung rasch aufwärts mit ihr geht!«
    »Ich hoffe es von ganzem Herzen. Sie ist die einzige Verwandte, die mir blieb.«
    Obwohl Alessan bei diesen Worten ruhig wirkte, schnürte es K'lon vor Mitleid die Kehle

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