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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Drachenkönigin durchlitt mit ihr die rasenden Kopfschmerzen, die Fieberqual und den harten, trockenen Husten. Nun, am vierten Tag der körperlichen und geistigen Erschöpfung, benötigte sie vor allem Orliths Trost.
    Holth hat eine großartige Neuigkeit! Meister Capiam besitzt ein Serum, das den Ausbruch der Krankheit verhindert.
    »Verhindert? Und die bereits Angesteckten … werden sie geheilt?« Moreta war sich selbst in der Abgeschiedenheit ihres Krankenlagers bewußt, daß es auf Fort eine Reihe von Kranken gab und daß in anderen Weyrn einige Reiter und Drachen sogar den Tod gefunden hatten. Sie hatte auch erfahren, daß am Vortag zwei Geschwader des Fort-Weyrs aufgestiegen waren, um für Igen die Fäden zu bekämpfen. Und daß Berchar und Tellanis Baby gestorben waren. Sie wußte, daß die Epidemie den gesamten Kontinent in ihren Klauen hielt. Es war höchste Zeit, daß die Heiler ein Mittel entdeckt hatten, um ihr Einhalt zu gebieten.
    Die Seuche hat einen Namen. Es ist eine sehr alte Krankheit.
    »Ja? Wie heißt sie?«
    Ich kann mich nicht erinnern, meinte Orlith schuldbewußt.
    Moreta seufzte. Namen waren eine Schwäche der Drachen. Und doch, dachte sie stolz, Orlith behielt eigentlich sehr viele Namen.
    Holth erkundigt sich, ob du bereits Hunger verspürst.
    »Bestell Grüße an Holth und unsere prächtige Leri und sag ihnen, daß ich sehr hungrig bin.« Moreta war selbst erstaunt über diese Tatsache. Vier Tage lang hatte ihr der bloße Gedanke an Essen Übelkeit bereitet. Durst hatte sie geplagt, ein hartnäckiger Husten, der in der Kehle brannte, und eine so entsetzliche Schwäche, daß sie zwischendurch geglaubt hatte, sie würde sich nie wieder von ihrem Krankenlager erheben. Ohne Orlith hätte sie diese Zeit wohl nicht durchgestanden.
    »Wie geht es Sh'gall?« fragte Moreta. Sie hatte bereits heftig gefiebert, als Kadith die beiden Königinnen Holth und Orlith mit der Nachricht weckte, sein Reiter sei zusammengebrochen.
    Er ist schwach. Und er fühlt sich elend.
    Moreta lächelte. In Orliths Gedanken schwang Verachtung mit, als wollte die Königin ausdrücken, ihre eigene Reiterin habe sich viel tapferer verhalten.
    »Du darfst nicht vergessen, Orlith, daß Sh'gall noch nie im Leben krank war. Es muß ein schlimmer Schock für sein Selbstwertgefühl gewesen sein.«
    Orlith entgegnete nichts.
    »Was hört man von Ruatha? Bitte, verschweig mir nichts!« fügte sie hinzu, als sie Orliths Zögern spürte.
    Leri kommt. Erleichterung begleitete diese Feststellung. Sie weiß Bescheid.
    »Leri kommt hierher?« Moreta versuchte sich aufzusetzen, keuchte aber, weil ihr sofort schwindlig wurde. Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen und horchte auf die schlurfenden Schritte und das resolute Klopfen des Gehstocks. »Leri, du sollst doch nicht …«
    »Warum nicht?« ertönte Leris Stimme im Vorraum. »Guten Morgen, Orlith! Ich bin am Ende meines Lebens angelangt und fürchte mich nicht vor diesem ansteckenden Virus, wie es die Heiler nennen.« Leri schob den bunten Türvorhang beiseite und musterte die jüngere Weyrherrin mit einem gutgelaunten Blick. »Ah, endlich hast du etwas Farbe im Gesicht!« In der Linken trug sie einen verschlossenen Topf und eine Henkelflasche. Außerdem baumelten noch zwei Behälter von ihrem Gürtel, damit sie die rechte Hand frei für ihren Stock hatte. Als Leri den Raum betrat, stellte Moreta fest, daß die alte Frau beweglicher wirkte als in den ganzen Monaten zuvor. Sie stellte ihre Sachen auf der Truhe ab und ließ sich mit einem Seufzer auf das Fußende von Moretas Bett fallen. »So!« sagte sie befriedigt und legte den knorrigen Stock neben sich. »Du scheinst es geschafft zu haben.«
    »Irgendetwas riecht da sehr verlockend«, meinte Moreta und atmete tief ein.
    »Ein Brei, den ich eigenhändig für dich gekocht habe. Ich ließ mir Vorräte und ein Kohlebecken bringen, damit ich die Speisen selbst zubereiten kann. Nesso hat es auch erwischt. Das heißt, daß sie mich eine Weile in Frieden läßt. Gorta hat die Küchenaufsicht übernommen, und sie macht ihre Sache gut, wenn du mich fragst.« Leri schöpfte den Brei in zwei Schalen und sah Moreta von der Seite an. »Ich leiste dir Gesellschaft, da ich auch noch kein Frühstück hatte und mir das Zeug vielleicht guttut. Übrigens habe ich Orlith heute morgen zum Futterplatz geschickt, ehe sie uns völlig vom Fleisch fällt. Sie verschlang vier fette Böcke und einen Wher. Nun sieh mich nicht so schuldbewußt an! Du konntest

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