Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern
lagen, zogen ihn unwiderstehlich an.
Während des ersten Planetenumlaufs kam es zu der lange erwarteten Begegnung zwischen Meister Rampesi und Meister Idarolan, die vom Landsitz an der Meeresbucht aus in entgegengesetzten Richtungen um die Welt gesegelt waren. Zum Andenken an dieses historische Ereignis hämmerten die beiden Kapitäne einen dicken, roten Pfahl in einen Hang über der Bucht, und die Feierlichkeiten dauerten bis in den frühen Morgen hinein. Man zankte sich in aller Freundschaft, wer am weitesten gesegelt sei, aber da die Morgenstern fraglos das größere und schnellere Schiff war, gab sich Meister Rampesi schließlich geschlagen.
Dann setzten die beiden ihre Erkundungsfahrt entlang der Südküste fort, der eine in östlicher, der andere in westlicher Richtung, bis sie ihre Heimathäfen wieder erreichten. Beide Schiffsmeister erzählten in ihrem Bericht an das Konklave der Weyrführer, Burgherren und Gildemeister von abwechslungsreichem Gelände mit schroffen Klippen und trockenen, kargen Wüsten, aber auch von erfreulich großen, bewohnbaren Zonen. Diese Informationen trugen sehr dazu bei, die aufkommenden Spannungen über die offizielle Inbesitznahme besonders begehrter Gebiete zu verringern. Die Weyrführer beharrten auf ihrem Grundsatz, die Burgherren des Nordens mit ihrem bereits gesicherten Besitz sollten sich nicht auch noch im Süden bereichern.
Piemur war sehr stolz darauf, daß Meister Robinton weiterhin die Gründung kleinerer Anwesen förderte.
Nicht die Burg des Südens, sondern die Paradiesflußbesitzung wurden ständig zur Nachahmung empfohlen.
Schließlich gaben die von Bittstellern bedrängten Weyrführer in diesem Punkt nach, mit der Einschränkung, daß niemand, der bereits ein Anwesen besitze, damit rechnen könne, im Süden noch einmal bedacht zu werden. Infolge des stark vergrößerten Angebots an Rohstoffen aus dem Süden nahmen die Handwerksmeister mehr Lehrlinge auf, und von diesen wechselten wiederum mehr die Tische, so daß ausreichend Gesellen zur Verfügung standen, um den gestiegenen Bedarf der zahlreichen Grundbesitzer zu decken.
Da es nicht mehr erforderlich war, die Paarungsflüge einzuschränken, um die Drachenbevölkerung so niedrig zu halten, daß die bestehenden Weyr sie auch fassen konnten, gab es bald genügend Jungdrachen für einen neuen Weyr in dem dichten Wald zwischen Landing und Monaco. T'gellan, der Reiter des Bronzedrachen Monarth, wurde zum Führer dieses Achten Weyrs bestimmt, den man vorläufig als Ost-Weyr bezeichnete, bis man sich auf einen passenden Namen einigen konnte. T'gellan mußte bald feststellen, daß seine neue Position kein Kinderspiel war, denn man wies ihm ältere Drachen und Reiter zu, die keine vollen Einsätze mehr fliegen konnten, und schickte gleichzeitig Jungdrachen für eine Weile in den Achten, damit sie ihre Kampftechnik vervollkommneten, um dann in die Geschwader des Nordens eingegliedert zu werden.
Die Drachenreiter des Südens erwiesen sich schließlich doch als nützlich, obwohl sich das Land - in Gestalt der erstaunlichen Würmer - selbst gegen die Fäden schützte. Als eine Wolke von Sporenknäueln häßliche Löcher in einen Teil der dichten Wälder brannte, vergrößerte Weyrführer T'gellan die Zahl der Patrouillenreiter, und sogar Baron Toric wurde beim Anblick dieser Schäden etwas kleinlauter und rüstete Bodenmannschaften aus.
Ein nahegelegener Weyr mit einem alten Freund als Weyrführer, das bedeutete für Piemur und seinen Meister, daß ihnen jederzeit bereitwillige Tiere zur Verfügung standen und sie ihre Erkundungen weiter ausdehnen konnten, als Benden vermutlich ahnte. Zu ihrer Freude entdeckten sie entlang eines Flusses an der Westflanke des Garben weitere Ruinen. Und Meister Robinton kannte geeignete Leute, die in diese alten Besitzungen einziehen konnten - angeblich, um Ausgrabungen durchzuführen.
D'ram gab die Führung des Süd-Weyr an K'van ab, als dessen Heth die selbstgefälligen älteren Bronzereiter damit überraschte, daß er Adreas Beljeth beim Paarungsflug bezwang. D'ram zog sich auf den Landsitz an der Meeresbucht zurück, wo er von Meister Robinton und Lytol, dem ehemaligen Baron von Ruatha, freudig aufgenommen wurde.
Die Furcht vor einem zweiten Toric oder, schlimmer noch, vor einem zweiten Fax legte sich allmählich, als entlang der Küsten und Flüsse immer mehr kleine Besitzungen entstanden. Außerdem erwiesen sich die Größe des Südkontinents und die Schwierigkeit der
Weitere Kostenlose Bücher