Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
gearbeitete Bruchstücke entdeckt«, erklärte Meister Fandarel, »aber keinen einzigen vollständigen Motor, keine Maschine, kein mechanisches Gerät, für das solche Teile erforderlich wären. Nicht einmal in den ältesten Aufzeichnungen meiner Gildehalle. Wir haben drei riesige unbrauchbare Fahrzeuge gefunden und von den Feuerechsen erfahren, daß sie einst fliegen konnten. Aber so plump und schwer, wie sie gebaut sind, war die Flugtüchtigkeit auf kurzen Strecken sicher nicht sehr groß. Die Rohre am Heck lassen eher auf eine senkrecht nach oben gerichtete Bewegung schließen.«
    Er demonstrierte es mit seiner Hand und seinem kräftigen Unterarm. »Sie müssen andere Transportmittel gehabt haben.«
    »Es ist zum Verzweifeln!« rief Lessa verdrießlich.
    »Wir können nicht alles auf einmal machen! Mag sein, daß der Süden vor den Sporen einigermaßen sicher ist, aber wir brauchen jedes Geschwader, um den Norden und seine Menschen zu schützen. Wir können nicht einfach alle nach Süden schicken!«
    »Einst zogen alle nach Norden«, strahlte Robinton.
    »Um >Schutz zu suchen<.«
    »Bis die Würmer sich ausgebreitet hatten und das Land vor der Gefahr bewahrten«, fügte F'lar hinzu und legte seiner Weyrgefährtin beruhigend die Hand auf die Schulter.
    »Während die Weyr die Sicherheit von Burgen und Gildehallen garantierten«, warf N'ton ein.
    »Wir haben noch so viel zu lernen über diese Welt«, warf Robinton vergnügt ein.
    »Irgendwo gibt es Antworten.« Meister Fandarel seufzte tief. »Ich wäre schon mit ein paar wenigen zufrieden.«
    »Ich wäre mit einer einzigen zufrieden!«
    F'lar blickte aus dem Fenster auf die mondbeschienene Landschaft.
    Jaxom nickte mitfühlend.
    »Die Paradiesflußbesitzung wird also Jayge und Aramina Lilcamp übereignet?« fragte der Harfner unvermittelt.
    »Es ist die weitaus bessere Methode«, stimmte Lytol zu.
    »Wenn Sie wollen, werde ich den Fall beim nächsten Konklave vortragen.«
    »Das gibt eine volle Tagesordnung«, stöhnte F'lar, aber er nickte.
    »Warum ist eigentlich alles, was verboten ist, so aufregend?« scherzte der Harfner.
    »Glauben Sie mir, ich habe Erfahrung«, gab Piemur schlagfertig zurück. »Wen der Süden nicht umbringt, den macht er nur noch stärker.«
    »Und wie ist das mit Ihnen, Meister Robinton?« fragte Lessa mit ihrer liebenswürdigsten und deshalb gefährlichsten Stimme. Aber sie lächelte dabei, und dieses Lächeln war aufrichtig.
    ***
    Die Nachricht von einem zweiten Großgrundbesitz sickerte allmählich in den Norden durch und wurde von Baronen und Gildemeistern eifrig kommentiert. Einige freuten sich über Jayges Erfolg, andere empörten sich aus unterschiedlichen Gründen über seine neue Stellung. Toric gehörte zu letzteren, aber mit der Zeit legte sich sein Zorn. Im Norden brach eine hagere, narbengesichtige Frau in einen Schwall von Flüchen aus, als sie davon erfuhr, stieß ihren Sattel quer durch den kleinen Innenraum ihrer Höhlenbehausung, schleuderte ihre anderen Habseligkeiten herum und zerbrach alles, was zerbrechlich war, ohne sich damit von ihrer Wut und ihrer bitteren Enttäuschung befreien zu können.
    Als sie sich soweit beruhigt hatte, daß sie wieder klar denken konnte, setzte sie sich neben die Asche ihres Feuers und den umgestürzten Kessel mit ihrem Abendessen und begann Pläne zu schmieden.
    Jayge und Aramina! Wie hatte er das Mädchen nur gefunden? Dushik hatte doch Wache gestanden. An Readis' Loyalität hatte sie zweifeln müssen, seit sie Giron getötet hatte, der auf der verzweifelten Flucht aus der Festung zu einer unerträglichen Belastung geworden war. Readis hatte sich erst offen gegen die geplante Entführung Araminas ausgesprochen, um sich dann plötzlich damit abzufinden, und diesem Stimmungswechsel hatte sie nie getraut. Aber die Grube war doch so sicher gewesen wie ein Grab. Wie hatte dieser elende kleine Händler das Mädchen retten können?
    Immer wieder stieß sie sich an den harten Fakten.
    Aramina war gerettet worden, sie war wohlauf und führte im Süden ein Leben in Saus und Braus, während sie, Thella, beinahe an einer verheerenden Krankheit zugrunde gegangen wäre und nun für immer gezeichnet war. Wenn Dushik oder Readis das vereinbarte Treffen eingehalten hätten, wäre alles viel glimpflicher abgelaufen. So hatte es Wochen gedauert, bis sie das Fieber überwand.
    In ihrem geschwächten Zustand hatte Thella sich nicht auf neue Pläne konzentrieren können, und so war sie ziellos umhergewandert

Weitere Kostenlose Bücher