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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Tag hörten die starken Regenfälle auf, und Piemur schickte seine Farli mit der Bitte um einen Drachen, der ihn und den Harfner zum Hochplateau bringen sollte, in den Ost-Weyr. Bald traf V'line ein, ein junger Bronzereiter, und man brach auf. Am Plateau bat der Harfner V'line und Clarinath, ein paar Runden über der Ausgrabungsstätte zu drehen. Oft fand man aus der Luft Anhaltspunkte, die vom Boden aus nicht zu entdecken waren. Piemur und Robinton suchten das Gelände unter sich so gründlich ab, daß keinem von beiden die Abwesenheit der Feuerechsen auffiel.
    Doch als sie in einem weiten Bogen nach Norden kamen, konnte ihnen nicht entgehen, daß das inzwischen völlig freigelegte Bauwerk, in dem sie die Landkarten gefunden hatten, sichtbar erzitterte und langsam, fast majestätisch, in sich zusammenfiel. Gleich darauf stürmten die Menschen in Panik aus den anderen Gebäuden.
    »Clarinath sagt, der Boden wankt!« rief V'line.
    »Erdbeben?« vermutete Piemur.
    »Können wir landen?« fragte V'line.
    »Warum nicht?« sagte der Harfner. »Hier draußen gibt es nichts, was uns auf den Kopf fallen könnte. Schade um den >Berg<. Vielleicht hätten wir ihn nicht ausgraben sollen.«
    »Vielleicht hätten wir Meister Esselin bitten sollen, den eingestürzten Teil abzustützen«, gab Piemur zurück.
    »Sollen wir wirklich landen?« V'line war skeptisch, und Clarinath drehte unruhig den Kopf hin und her und spähte ängstlich auf die schwankende Erde hinab.
    »Bebt es noch immer?«
    »Wie soll man das von hier oben beurteilen?« fragte Piemur. »Sag Clarinath, der Harfner hat keine Bedenken.«
    »Freut mich, daß du da so sicher bist.« Die Miene des Harfners spiegelte seine Zweifel. »Aber ich glaube, wir sollten zuerst nachsehen, ob auf dem Plateau alles in Ordnung ist.«
    Den Rest des Tages verbrachten sie damit, sich zu vergewissern, daß auf dem Plateau mit Ausnahme des alten >Berges< wenig beschädigt worden war. In Monaco Bay und im Ost-Weyr hatte man die Erdstöße deutlich wahrgenommen, auf dem Landsitz an der Meeresbucht war dagegen nur ein leichtes Zittern zu spüren gewesen, und auch das hatte man nur registriert, weil die Feuerechsen verschwunden waren.
    Man schickte nach Meister Nicat und Meister Fandarel - Piemur hielt das für Zeitverschwendung, denn seiner Erfahrung nach waren solche Erschütterungen im Süden ganz alltäglich - damit sie das Phänomen untersuchten und sich überlegten, welche Maßnahmen man in Zukunft treffen sollte. Im Norden gab es so gut wie keine Erdbeben, und niemand wußte, was noch kommen würde.
    »Eigentlich ist es ganz einfach«, raunte Piemur dem Mädchen zu, das Suppe und Klah herumreichte. »Der nächste Stoß ist zu erwarten, wenn wieder sämtliche Feuerechsen auf einen Schlag verschwinden.«
    »Kannst du das beweisen?« fragte sie skeptisch.
    »Ja, auf der Grundlage eigener Beobachtungen«, gab Piemur zurück, ohne so recht zu wissen, was er von dieser prompten Herausforderung halten sollte. Dann bemerkte er das Funkeln in ihren Augen. Sie war nicht häßlich, hatte schwarzes, dichtes, stark gelocktes Haar, graue Augen und eine schön geformte, lange Nase - er achtete immer auf Nasen, weil ihm sein eigenes Stupsnäschen nicht gefiel. »Ich bin seit fast zehn Planetenumläufen im Süden, und dieses Beben war nicht der Rede wert.«
    »Ich bin seit zehn Tagen hier und habe mich zu Tode erschrocken, Geselle. Ich kann deine Farben nicht einordnen«, fügte sie mit einem Blick auf seine Schulterknoten hinzu.
    Er warf sich augenzwinkernd in die Brust. »Landsitz an der Meeresbucht!« Es war sein ganzer Stolz, zu dem halben Dutzend Leuten zu gehören, die diese Farben tragen durften.
    Ihre Reaktion befriedigte ihn. »Dann bist du Meister Robintons Geselle? Piemur? Mein Großvater redet oft von dir! Ich bin Jancis, Gesellin in der Schmiedehalle von Telgar.«
    Er schnaubte abfällig. »Eine Schmiedin wie dich habe ich noch nie gesehen.«
    Sie lächelte, und in ihrer rechten Wange erschien ein Grübchen. »Genau das sagt mein Großvater auch«, erklärte sie und schnippte mit den Fingern.
    »Und wer ist dein Großvater?« fragte Piemur artig.
    Verschmitzt lächelnd wandte sie sich mit ihrem Tablett der nächsten Gruppe zu. »Fandarel!«
    »He, Jancis, komm zurück!« Piemur schoß in die Höhe und schüttete sich dabei die Suppe über die Hände.
    »Ach, Piemur!« Plötzlich stand der Harfner vor ihm, packte ihn am Arm und hinderte ihn daran, das Mädchen zu verfolgen.
    »Wenn du mit

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