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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war nicht allgemein bekannt, daß Jaxom und Ruth das Ei in den Norden zurückgebracht hatten - die meisten Leute wußten nur, daß sich durch sein wundersames Wiederauftauchen ein Rachefeldzug der Drachengeschwader aus dem Norden gegen die Alten im Süden erübrigt hatte und die schlimmste Katastrophe vermieden worden war, die man sich vorstellen konnte: ein Kampf Drachen gegen Drachen.
    Seit der Südkontinent für jedermann offen war, herrschte auf beiden Seiten des Meeres mehr oder weniger Ruhe, und so konnten sich jene, die sich für die Ureinwohner interessierten, ungestört den Rätseln widmen, vor die sie die Ausgrabungen stellten. Als es auf dem Landsitz an der Meeresbucht eine Woche lang regnete und niemand das Haus verlassen konnte, erreichte die allgemeine Niedergeschlagenheit ein nie gekanntes Ausmaß, und selbst Piemur fiel keine Ablenkung mehr ein, so sehr er sich auch das Hirn zermarterte.
    »Es ist durchaus möglich, Robinton«, meinte Lytol, »daß wir die Antworten nie erfahren werden.«
    »Nein, damit finde ich mich nicht ab!« Der Harfner hievte sich aus seinem Sessel und zögerte ein klein wenig, als seine Gelenke protestierten. »Jedesmal spüre ich den verdammten Regen in allen Knochen.« Er streckte sich und schüttelte die Beine aus. »Was wollte ich eigentlich?«
    »Enttäuscht auf und ab gehen«, sagte Piemur und blickte von dem Gegenstand auf, den er mit einem Vergrößerungsglas untersuchte. »Ich leiste Ihnen Gesellschaft. Unmöglich, daß dieses - Ding - zu irgend etwas gut gewesen sein soll.« Er stieß das rechteckige Brett von sich. »Perlen und Drähte und winzige Verbindungen!«
    »Ein Ziergegenstand?« fragte D'ram.
    »Unwahrscheinlich. Eher wieder eines von den Teilen, wie wir sie im vorderen Abschnitt des Flugschiffs gefunden haben.«
    »Was wollte ich denn nun wirklich?« fragte Robinton zerstreut, eine Hand an die Stirn gepreßt, die andere in die Hüfte gestützt. »Und dabei habe ich genug Wein.«
    »Ich habe von Generationen gesprochen«, half Lytol ihm geduldig weiter.
    »Und Sie wollten sich mit der Verzögerung nicht abfinden…«
    »Ach ja, vielen Dank.«
    Robinton ging zum Kartenständer, der vor einem Fenster aufgestellt war, blätterte den danebenliegenden Stapel durch, bis er das gesuchte Blatt fand, zog es heraus und klemmte es in den Rahmen. »Hat sich jemand damit befaßt?« Er zeigte auf die roten, blauen und grünen Symbole, die wie winzige Flaggen zwischen dem Landestreifen und dem südlichsten Rand der Siedlung eingezeichnet waren.
    Piemur drehte sich um. »Nein, da scheint heute nichts mehr zu sein.«
    »Aber in diesem Gebiet wurden doch Höhlen entdeckt?«
    »Ja, Höhlen, die man offensichtlich zu Wohnquartieren umgebaut hatte«, gab Piemur zu. »Wahrscheinlich für grüne Drachen, denn die Simse waren sehr klein.«
    »Und wenn… wenn diese Höhlen hier nun verborgene Eingänge hätten?« Robinton tippte aufgeregt auf die Fähnchen.
    »Meister, haben wir noch nicht genug Gerümpel gefunden?«
    Piemur wies mit großer Geste auf den gesamten Gebäudekomplex.
    »Aber keine Antworten!« Robinton schüttelte den Kopf. »Und einige Antworten muß es geben, die uns mehr sagen, als wir bisher von den Feuerechsen erfahren haben!« Zair hatte auf Robintons Stuhllehne geschlafen, doch nun schreckte er auf und tschilpte ermutigend.
    »Das genügt, du geflügelter Frechdachs. Wie gesagt, Menschen, die zu solchen Wunderdingen fähig waren, wie wir sie gesehen haben, müssen doch Aufzeichnungen geführt haben!«
    »Gewiß, und sie liegen als Staub in den hinteren Korridoren der Burg Fort und des Benden-Weyr«, mischte Piemur sich ein.
    »Davon werden wir nicht klüger.«
    »Es muß mehrere Abschriften gegeben haben!« beharrte der Harfner. »An den Karten sehen wir, was für haltbares Material sie hatten - also wo ist der Rest?«
    »Es gibt Lücken in der Dokumentation«, stimmte Lytol ernst zu. »Wir wissen heute, daß in einem Teil der Kellergewölbe der Burg Fort ein schreckliches Feuer gewütet haben muß; wir sind uns auch einig, daß die Bevölkerung von Gildehallen, Burgen und Weyr dreimal durch Seuchen stark dezimiert wurde. Möglicherweise werden wir unsere Geschichte nie ergründen.«
    Er schien sich in dieses Schicksal zu fügen, während der Harfner sich heftig dagegen auflehnte.
    »Soll ich also, wenn es endlich genug geregnet hat«, fragte Piemur in demonstrativ geduldigem Ton, »ein paar Sondierer zusammentrommeln und diese Höhlen suchen?«
    Am nächsten

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