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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schenkte ihr schnell einen Becher Wein ein. Sie nahm ihn zerstreut, während sie mit schmalen Augen den Harfner anstarrte.
    »Sie dürfen sich nicht so aufregen, meine Liebe«, mahnte Robinton. »Ich habe lange überlegt, wie ich Ihnen diese gute Nachricht beibringen soll, aber Sie waren ständig vollauf beschäftigt, und in den letzten paar Monaten ist so viel geschehen…«
    »Sie wissen seit Monaten, daß Aramina lebt?«
    »Nein, nein! Nein, erst seit ein paar Tagen. Piemur hat die beiden vor Monaten kennengelernt, ehe er zur Meeresbucht kam. Genau an dem Tag…«
    »Als Baranth Caylith beflog«, warf Jaxom ein, als der Harfner stockte. Mit einem scharfen Blick auf Piemur fügte der junge Baron von Ruatha hinzu: »An dem Tag ist wirklich eine Menge passiert.«
    »Piemur konnte nicht wissen, wer Aramina ist, meine liebe Lessa. Er war in der fraglichen Zeit gar nicht im Norden. Aber sie hat sich mir anvertraut, Sie müssen mir nur zuhören.«
    Lessa wollte gern alles erfahren, was Aramina dem Harfner erzählt hatte, aber daß man Benden so lange in dem Glauben gelassen hatte, das Mädchen sei tot, empörte sie.
    Ihre blitzenden Augen verhießen nichts Gutes für ihre erste Begegnung mit Jayge und Aramina.
    »Sie kann keine Drachen mehr hören«, beendete der Harfner sanft seine Geschichte.
    Lessa saß ganz still, nur die Finger trommelten nervös auf die Armlehnen ihres Stuhls. Sie blickte zu F'lar auf, dann weiter zu N'ton; ihre Augen huschten von Jaxom über Lytols ausdrucksloses Gesicht und blieben an Fandarel hängen, der ihnen unbekümmert standhielt.
    »Und sie ist glücklich mit diesem Jayge?« fragte die Weyrherrin schließlich.
    »Sie haben bereits einen prächtigen Sohn, und ein zweites Kind ist unterwegs.« Als Lessa dies nicht als Maßstab gelten lassen wollte, fuhr der Harfner fort. »Er ist ein tüchtiger und treusorgender Ehemann.«
    »Jayge vergöttert sie«, grinste Piemur. »Und mir ist auch nicht entgangen, wie sie ihn ansieht. Aber die beiden könnten Gesellschaft gebrauchen.« Selbst der Harfner hätte eine vollendete Tatsache nicht geschickter als Möglichkeit darstellen können. »Es ist dort ziemlich einsam, selbst für ein Paradies!«
    »Wie groß ist das Paradies?« fragte Lessa. Alle atmeten auf, sie schien einzulenken.
    Piemur und N'ton griffen gleichzeitig nach der betreffenden Karte und schoben sie Lessa zu.
    »Natürlich nicht so viel, wie hier eingetragen ist«, beruhigte Piemur die Weyrherrin und deutete auf das eingezeichnete Quadrat. In Wirklichkeit dehnte sich der Besitz viel weiter nach Osten und Westen aus, die Karte reichte dagegen nur bis zu der Flußbiegung, die Jayge erwähnt hatte.
    »Eine grobe Schätzung?« vermutete Lessa. Es zuckte im ihren linken Mundwinkel, denn sie wußte sehr wohl, daß Piemur mit ziemlich genauen Berechnungen aufwarten konnte.
    Der Meisterharfner reichte ihr seine Kopie der beglaubigten Besitzkarte.
    »Hier!«
    »Schaffen wir damit keinen Präzedenzfall, alter Freund?« fragte Lytol ruhig.
    »Sicher einen besseren als mit der Methode, die Toric anwandte.« Er wehrte Lessas Vorwurf mit erhobener Hand ab.
    »Die Umstände haben sich verändert. Aber alle, Weyrführer, Handwerksmeister und Burgherren, werden sich bald für eine der beiden Vorgehensweisen entscheiden müssen. Wie Toric oder wie Jayge?
    Ich finde, ein Mann sollte besitzen dürfen, was er sich erarbeitet hat.«
    Meister Wansors Fistelstimme unterbrach das Schweigen, das nach Meister Robintons provozierender Feststellung eingetreten war. »Dann hatten sie also Drachen?«
    »Warum?«
    Lessas Frage hatte schroffer geklungen als beabsichtigt, und nun entschuldigte sie sich mit einem Lächeln.
    Wansor blinzelte sie an.
    »Weil ich mir nicht vorstellen kann, wie die Alten sonst auf diesen riesigen Ländereien herumkommen konnten. Es sind keinerlei Wege oder Straßen verzeichnet. Die Besitzungen an der Küste oder an den Flüssen wären gut zu erreichen gewesen, aber dieses Cardiff liegt nicht einmal in der Nähe eines Flusses und ganz und gar nicht nahe an Landing. Vermutlich lagen die Bergwerkseinrichtungen, die hier beim Drake-See eingetragen sind, ursprünglich an einem der Flüsse, aber darüber wird nichts Genaueres gesagt, und ich finde auch keinen Seehafen.
    Ich begreife einfach nicht, wie sie untereinander Verbindung halten konnten, es sei denn, sie hatten Drachen.«
    »Oder andere Flugschiffe?« fragte Jaxom.
    »Tüchtigere Segelschiffe?« schlug N'ton vor.
    »Wir haben viele makellos

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