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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eingestürzt - und die Pessimisten sind sicher, daß dies alles nur der Anfang einer gewaltigen Katastrophe sein kann…
    »Eine neue Annäherungsphase?«
    Ketrin starrte den Kärrner an, dann runzelte er die Stirn.
    »Es hieß doch, die Fäden würden nie wiederkommen. Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Er kannte Borgald als pragmatischen, phantasielosen Menschen und als verantwortungsbewußten Fuhrmann, der sich nur um seine kostbaren Gespanne sorgte, die mächtigen, gehörnten Ochsen, die seine Wagen zogen.
    Aber der Händler schien fest überzeugt zu sein.
    »Ich will es auch nicht glauben«, gab Borgald zurück und warf einen bekümmerten Blick auf die lange Karawane, die gerade in das Burggebiet einfuhr. Er nickte und zählte unbewußt jeden vorbeikommenden Wagen mit.
    »Aber nachdem so viele Leute fest damit rechnen, halte ich es für angebracht, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.«
    »Vorsichtsmaßnahmen?« wiederholte Ketrin und sah Borgald verwundert an. »Was kann man denn für Vorsichtsmaßnahmen gegen Fäden treffen? Wissen Sie denn nicht, was diese Sporen anrichten können? Sie fallen aus heiterem Himmel auf die Menschen herab und verschlingen sie mit Haut und Haaren. Bevor sie mit den Fingern schnippen können, ist von ihren größten Herdentieren nichts mehr übrig. So eine Front fängt an einem Ende eines reifen Weizenfeldes an, wälzt sich darüber und läßt keinen einzigen Strohhalm zurück!«
    Kevin schauderte.
    Die alte Harfnerschilderung der Fädenverwüstungen hatte ihm selbst Angst eingejagt - Borgald schnaubte nur abfällig.
    »Wie gesagt, ich würde Vorsichtsmaßnahmen treffen. Genau wie einst meine Ururahnen auf ihren Trecks. Die Amhold-Karawane beliefert die Burgen seit der allerersten Phase, meine Vorfahren haben sich durch Fäden nicht beirren lassen. Und ich werde es nicht anders halten.«
    »Aber… Fäden sind tödlich…«
    Schon die Vorstellung, sie könnten wieder an Perns Himmel erscheinen, versetzte Ketrin in Panik.
    »Nur, wenn man direkt getroffen wird, und nur ein Narr bleibt dabei im Freien.«
    »Sie fressen sich durch Bäume und Fleisch, durch alles außer Stein und Metall.«
    Doch dann winkte Ketrin ab.
    »Nein, das kann nicht wahr sein. Sie ziehen schon zu lange durch die Lande, Borgald, um auf jeden Unsinn zu hören. Und ich nehm's Ihnen übel, daß Sie mir mit solchen Albernheiten kommen wollen.«
    »Das sind keine Albernheiten!« widersprach Borgald und reckte empört das Kinn.
    »Sie werden schon sehen. Aber keine Sorge. Ich bringe Ihre Waren trotz allem von Keroon und Igen herauf. Mit meinen Vorsichtsmaßnahmen kann mir nichts passieren. Ich lasse alle Wagen mit dünnem Metallblech verkleiden, und die Tiere stelle ich in Höhlen unter. Bei der Amhold-Karawane fällt weder Mensch noch Tier den Sporen zum Opfer.«
    Ketrin schauderte, als spüre er die ätzenden Fäden bereits auf seinem Rücken.
    »Ihr Burgbewohner«, fügte Borgald mit gutmütiger Verachtung hinzu, »habt ein zu leichtes Leben. In euren dicken Mauern und tiefen Gängen« - er deutete auf die mächtige Fassade der Burg Telgar - »verweichlicht ihr auf die Dauer und werdet schreckhaft.«
    »Wer ist hier schreckhaft?« Ketrin richtete sich auf.
    »Aber wenn die Fäden Sie draußen auf der Ebene erwischen, können Sie sich nirgends unterstellen.«
    »Man kann auch durch die Berge fahren - sicher, das ist ein Umweg, aber dort sind immer Höhlen in der Nähe.
    Allerdings«, Borgald rieb sich das Kinn, »erhöhen sich dadurch die Fuhrkosten. Verlängerte Fahrzeiten, die Verlegung der Versorgungsstationen, der Aufwand für den Umbau der Wagen - da kommt schon etwas zusammen.«
    »Die Fuhrkosten erhöhen?« Ketrin lachte laut heraus.
    »Darauf läuft das Ganze also hinaus, mein Freund. Natürlich wollen Sie Ihre Forderungen erhöhen, bei all den Gerüchten über die Rückkehr der Fäden.«
    Er schlug Borgald freundschaftlich auf die Schulter.
    »Ich gehe jede Wette ein, Borgald, daß dies kein Intervall ist, daß die Fäden fort sind. Endgültig.«
    Borgald streckte ihm die große Hand hin.
    »Abgemacht. Ich wußte schon immer, daß Sie Bitra-Blut in den Adern haben.«
    Die kräftige Stimme von Ketrins Gildemeister unterbrach die beiden.
    »Heda, Borgald! Gute Reise gehabt?«
    Er wartete die Antwort nicht ab. »Sie bringen mir meine Vorräte? Ketrin, warum führst du Krämer Borgald nicht in die Gildehalle?
    Was ist das denn für ein Benehmen, Mann?« »Wir sprechen uns noch, Borgald«, murmelte Ketrin.
    ***
    Im

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