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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sehr beeinträchtigte.
    »Was hätten wir getan, wenn dieses Flüssigsilikon nicht gewirkt hätte?« Manotti zwinkerte seinen Kollegen zu, um zu zeigen, daß er ihren Mentor nur ein wenig necken wollte.
    »Es gibt immer eine Alternative, sie könnte allerdings weniger effektiv und produktiv sein«, antwortete Akki.
    »Sharra, seien Sie nun bitte so freundlich, einen Fädenabschnitt in die Kammer zu legen und das Präparat mit einer Klinge schräg durchzuschneiden, so daß alle Schichten offenliegen. Was sehen Sie?«
    »Ringe, Spiralen und das, was du Tori nennst«, sagte Sharra. »Eine merkwürdig klebrige Masse, eine gelbe Flüssigkeit, unbekannte Pasten in verschiedenen Gelb-, Grau- und Weißtönen und andere Substanzen, die ihre Farbe zu wechseln scheinen.«
    Tumara begann zu würgen und wandte sich ab.
    »Sie alle müssen erkennen«, begann Akki streng, »daß das wichtigste Instrument in einem Labor Ihr eigenes Gehirn ist. Sie müssen Ihr Gehirn zu einem Werkzeug für Ihre Arbeit machen, ähnlich den Mikrowerkzeugen, die Sie zum Sezieren angefertigt haben. Sehr nützlich ist dafür die spontane Kommunikation mit Ihrem Gehirn beim ersten Blick auf solche Dinge. Selbst Ihre Reaktion, Tumara, hat eine gewisse Berechtigung. Doch nun lassen Sie diese Reaktion vorerst beiseite und beobachten Sie. Was sehen Sie noch, Sharra?«
    Sie klopfte mit ihrer Mikroklinge auf einen Ring. »Das fühlt sich an wie Metall.«
    »Dann schneiden Sie dieses und alle anderen derartigen Stücke heraus und schicken Sie sie Meister Fandarel zur Analyse. Was noch?«
    »In den klebrigen Partien stecken viele Partikel und - und in der Mitte ist es hohl. Könnte das Gelbe flüssiges Helium sein?« fuhr Sharra fort. »Es sieht genauso aus wie der Stoff, den du uns bei den Flüssiggasexperimenten gezeigt hast, und es fängt an zu kochen, sobald man es bei -150° der Atmosphäre aussetzt. Bei 3° absolut haben wir es noch nicht versucht.«
    »Warum sollte es kein Helium sein? Helium tritt bei den Temperaturen, in denen die Fäden existieren, in flüssiger Form auf. Isolieren Sie eine Probe, dann kann eine eindeutige Bestimmung vorgenommen werden.«
    »Das ganze Ding hat Ähnlichkeit mit den Mikrographen, die du uns gezeigt hast, Akki«, sagte Mirrim.
    »Ganz richtig, Mirrim. Aber hier haben wir das echte Präparat vor uns. Fahren Sie fort, Sharra.«
    »Wie?«
    »Sezieren Sie einen weiteren Ring. Setzen Sie den Schnitt so, daß er durch mehr als die Hälfte des Torus geht. Damit läßt sich die Zusammensetzung besser erkennen.«
    »Merkwürdig«, sagte Brekke. »Vergleicht doch die beiden Ringe einmal miteinander. Im ersten waren die verschiedensten spiralförmigen Gebilde in Schichten übereinandergelagert, während sie hier ineinandergewickelt sind - oooh, Splitter und Scherben!«
    Sharra hatte einen der Ringe mit der Klinge angestoßen, und plötzlich schnellte er unter dem Instrument weg und blieb an der Wand der Untersuchungskammer hängen.
    »Das könnte die Fortpflanzungsmethode sein«, stellte Akki fest. »Oder ein Parasit, der sich aus dem sterbenden Organismus befreit. Jedenfalls ein interessantes Phänomen. Versuchen Sie das gleiche mit einem anderen Ring, um zu sehen, ob es noch einmal zu dieser Reaktion kommt.«
    Obwohl Sharras Berührung diesmal sehr viel zaghafter ausfiel, wiederholte sich der Ausbruch.
    »Schlagen Sie mit Ihrer Klinge nun gegen die Spiralen im ersten Torus«, ordnete Akki an. »Nichts geschieht. Damit haben Sie zwei verschiedene Facetten ein und desselben Organismus kennengelernt. Sie erforschen ein gänzlich unbekanntes Lebewesen, und deshalb müssen Sie es in allen seinen Erscheinungsformen betrachten.«
    »Wozu?« fragte Mirrim.
    »Um herauszufinden, womit sich dieser Organismus so zerstören läßt, daß er sich in Ihrem System nirgendwo mehr fortpflanzen oder vermehren kann.«
    »Reicht es denn nicht auch, wenn er nicht mehr auf Pern niedergehen kann?« fragte Brekke.
    »Für Sie vielleicht, aber am sinnvollsten wäre es doch, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen.«
    Caselon überwand seine Überraschung als erster. »Aber wenn der Rote Stern doch aus seiner Bahn gedrängt wird…«
    »Deshalb sind die Fäden noch nicht vernichtet. Sie fallen nur anderswo nieder. Ihre Aufgabe ist es herauszufinden, wie der Organismus selbst zerstört werden kann!«
    »Sind wir damit nicht etwas überfordert?« fragte Sharra.
    »Die Mittel stehen zur Verfügung. Schon bei der heutigen, nur sehr kurzen Untersuchung haben Sie

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