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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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beinahe beendet, als er sah, wie die Burgherren von Telgar und T'dam Debera hereinführten und auf die Hohe Tafel zusteuerten. Salda und Tashvi erhoben sich und gingen ihnen entgegen. Debera wirkte immer noch leicht benommen und schaute sich mit wilden Blicken in der überfüllten Kaverne um.
    Jemand hatte ihr ein grünes Gewand gegeben, das die weiblichen Rundungen ihres Körpers vorteilhaft betonte und ihrem Teint schmeichelte. Ihre bronzefarbene Lockenmähne war kleidsam frisiert, ganz anders als die aufgelösten Zotteln, die ihr in das verschwitzte, verzweifelte Antlitz gefallen waren.
    Zweifelsohne war Tisha, die Wirtschafterin des Weyrs, für diese Verwandlung verantwortlich. Zulaya hatte einmal gesagt, Tisha behandelte die Weyrmädchen wie lebendige Puppen, sie liebte es, sie schmuck anzuziehen und neue Frisuren an ihnen auszuprobieren. Zwar hatte Tisha selbst Kinder, aber ihre exzessiven mütterlichen Instinkte reichten aus für alle jugendlichen Weyrbewohner.
    Salda legte einen Arm um Debera und neigte den Kopf zu ihr herunter, als sie ihr etwas ins Ohr flüsterte. Offenbar wollte sie dem Mädchen die Familie ersetzen, die normalerweise glücklich und voller Stolz an der Initiationszeremonie der frisch gebackenen Weyrlinge teilnahm. In den meisten Fällen fassten es die Perneser, egal, ob Landbesitzer oder Handwerker, als Gunst des Schicksals auf, wenn ein Angehöriger von einem Drachen erwählt wurde. Würde Debera von ihren Anverwandten endgültig verstoßen werden? Falls dieser Umstand eintrat, wäre sie wohl aufgehoben im Schoß der umfangreichen Weyrfamilie und konnte dort Zuneigung und Geborgenheit finden.
    Zulaya machte Debera mit Sarra bekannt, einem Mädchen von Ista, deren blondes Haar von der Sonne fast weiß gebleicht war. Sarra plauderte so unbekümmert los, dass Debera unwillkürlich lächelte – noch zaghaft, fand K'vin, aber mit sichtlich wachsendem Selbstvertrauen.
    »Schläft Morath jetzt?«, erkundigte er sich, indem er sich zu den Frauen stellte.
    »Ich dachte schon, sie würde nie aufhören zu fressen«, erwiderte Debera und machte ein ängstliches Gesicht. K'vin sah, dass die grüne Farbe des Kleides das Grün ihrer Augen intensivierte. Tisha hatte wirklich eine Schönheit aus dem Mädchen gemacht.
    »Sie haben einen Heißhunger«, bestätigte Zulaya und lachte. »So wie ich jetzt. Kommt, lasst uns Platz nehmen, ehe alles aufgegessen ist.«
    Salda prustete freundlich durch die Nase und blickte lächelnd auf Debera hinab. »Das ist sehr unwahrscheinlich. Seit einer Woche beliefern wir euch anlässlich des großen Festes mit gemästeten Kälbern.« Sie wandte sich zu Debera, ehe sie sie K'vin übergab. »Eines ist sicher, Mädel, hier in Telgar darfst du nach Herzenslust reinhauen. Du wirst besser gefüttert als daheim und brauchst das Zeug nicht mal zu kochen.«
    Debera war so verblüfft über diese saloppe Sprechweise, dass K'vin sie bei der Hand nahm und sie die Stufen zur Plattform hinauf dirigierte, auf der die Hohe Tafel stand.
    »Ich glaube, du wirst hier sehr glücklich sein, Debera«, sagte er. »Mit Morath als deiner Freundin.«
    Sogleich strahlte das Mädchen vor Freude, und Tränen der Rührung traten ihr in die Augen. Der Ausdruck von fassungslosem, beseligtem Staunen, der sich auf ihren Zügen zeigte, machte ihn so betroffen, dass er um ein Haar gestolpert wäre.
    »Oh, sie ist viel mehr als eine Freundin«, ergänzte sie andächtig, als spräche sie ein Gebet.
    »Komm, setz dich neben mich«, lud Zulaya sie ein. Sie zog den Stuhl zurück und bedeutete K'vin, sich einen Platz weiter hinzusetzen. Das entsprach nicht der üblichen Sitzordnung bei Tisch, doch mit Blicken gab sie Salda und Tashvi zu verstehen, dass sie dies dem von ihrer Familie allein gelassenen Mädchens zuliebe tat. »Hört doch, diese Melodie … ist sie nicht mitreißend?« Sie legte den Kopf schräg, als ein Rhythmus erklang, der die Gespräche im Saal verstummen ließ.
    »Der Text ist gleichfalls hervorragend …«, meinte Salda. Während sie zuhörte, weiteten sich ihre Augen vor Staunen. Und als ihr Mann ihr etwas zuflüstern wollte, gab sie ihm einen Wink, er möge schweigen.
    Auch K'vin lauschte mit voller Aufmerksamkeit.
    Sheledon, der darauf bestanden hatte, die Prägungszeremonie in Telgar zum Anlass zu nehmen, neue Musikstücke vorzustellen, war von der Reaktion der Zuhörer begeistert. Jetzt war der rechte Zeitpunkt gekommen, um sein Hauptwerk zu präsentieren.
    Sowie die Koda des Musikstücks,

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