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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Typ verächtlich aus.
    »Die Marken werden auf jeder offiziellen Versammlung gern genommen«, entgegnete Robinton, über alle Maßen verblüfft über diese Reaktion.
    »Lass ihn rein, Targus. Es ist mehr als genug Gulasch für alle da«, sagte die Frau. Sie zog die Tür auf und nahm Robinton in Augenschein. »Meine Güte, es ist doch nur ein einzelner Mann, Targus. Und außer seinem Besteckmesser trägt er keine Waffe bei sich.« Robinton spähte ins Innere des Anwesens und sah vier groß gewachsene Burschen an einem Tisch sitzen. Die Frau rief über die Schulter: »Sortie, Junge, bring das Reittier in den Stall und versorge es mit Futter und Wasser. Und du komm herein. Robinton, sagst du, ist dein Name? Ich heiße Kulla.«
    Ein schlaksiger Bursche zwängte sich an Targus vorbei, nahm Robinton die Zügel aus der Hand und schnalzte auffordernd mit der Zunge. Das Tier sträubte sich zuerst, doch als Robinton ihm einen Klaps auf das Hinterteil versetzte, trottete es dem Jungen hinterher.
    »Ich bedanke mich für die Gastfreundschaft, gute Frau«, sagte Robinton und zog den Kopf ein, als er durch die niedrige Tür trat. Mit einem Nicken begrüßte er die Tischrunde. »Ich bin unterwegs nach Benden.«
    »Er ist ein Harfner, Pa. Das erkennt man an der blauen Kordel an seiner Schulter«, sagte einer der jungen Männer am Tisch und deutete mit der Spitze seines Messers auf Robintons linken Arm.
    Mit finsterer Miene drehte Targus Robinton herum, damit er sich den Harfnerknoten selbst anschauen konnte.
    »Jetzt hör mir einmal gut zu, Targus«, sagte Kulla. Die Hände auf die breiten Hüften gestemmt, funkelte sie ihren Gemahl wütend an. »Du verbietest mir, zu einer Versammlung zu gehen, aber wenn ein Harfner an meine Tür klopft, weise ich ihn nicht ab. So spät in der Nacht würde ich überhaupt niemanden fortschicken.«
    Sie packte Robinton beim Arm und bugsierte ihn zum Tisch.
    »Brodo, hol einen Teller. Mosser, besorg einen sauberen Becher. Wir können nur Bier anbieten, doch das löscht den Durst.« Sie drückte Robinton auf einen Stuhl, der offenbar ihr eigener Stammplatz war. Dann nahm sie Brodo, der sich ihnen grinsend näherte, den Teller ab und füllte ihn mit einer großen Portion Gulasch. »Erkin, reich das Brot. Und du, Targus, setzt dich auch wieder hin. Ich bin so begierig danach, endlich wieder einmal ein freundliches Gesicht zu sehen, dass ich diese Gelegenheit bestimmt nicht verpassen werde. Greif tüchtig zu, Robinton, und iss dich richtig satt!«
    Targus reckte streitlustig das Kinn vor und drehte die Handfläche nach oben. »Du kannst bezahlen, hast du gesagt?« Misstrauisch beäugte er seinen Gast.
    »Ja, das kann ich«, bekräftigte Robinton und griff nach seinem Geldbeutel.
    Kulla schob Targus' Hand zur Seite. »Harfner brauchen nicht zu berappen, Targus. Hat deine Familie dir das nicht beigebracht?«
    »Aber ich bestehe darauf«, beharrte Robinton, weil Targus' Gesichtsausdruck ihm nicht gefiel. In seinem Beutel trug er nur ein paar kleinere Münzen mit sich herum – die größere Barschaft befand sich in einem Brustbeutel unter seinem Hemd – und diese Geldstücke verteilte er nun auf dem Tisch. »Diese Münze hier stammt von der Schmiedezunft. Ist sie akzeptabel?«
    »Akzeptabel?« äffte Targus ihn höhnisch nach, während er mit feisten, schmuddeligen Fingern nach dem Geldstück klaubte. »Harfnergeschwätz! Hättest du nicht einfach fragen können, ob die Münze gut genug ist? Oder willst du mit deiner Schulbildung angeben?«
    Energisch mischte sich Kulla ein. »Iss, Robinton. Du bist ein bisschen spitz um die Nase und solltest dich stärken. Achte nicht auf Targus' Geschwafel.«
    Robinton beschloss, sich auf das Essen zu konzentrieren. Das Gulasch schmeckte köstlich, und auch an dem Knollengemüse und dem Salat war nichts auszusetzen. Das Brot war frisch gebacken, und nachdem Erkin – oder vielleicht auch Mosser – die letzte Scheibe vertilgt hatte, wurde ein zweiter Laib aufgeschnitten. Obwohl die erste Portion reichlich ausgefallen war, gab Kulla ihrem Gast noch einen Nachschlag, sehr zu Targus' Missfallen.
    »In diesem Haus verteile ich das Essen, Targus. Die Gastfreundschaft ist mir heilig. Von mir aus kannst du gegen alle Harfner einen Groll hegen, aber ich mache da nicht mit!« giftete Kulla ihren Gemahl an. In milderem Ton wandte sie sich Robinton zu. »Wärst du so freundlich, nach dem Essen für uns zu singen und zu spielen?« Als Targus zu einem Protest ansetzte, fuhr sie ihn

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