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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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man sie aus eigener Kraft zurücklegte.
    Zum Glück wurde er auf dem Schiff nicht seekrank, was den Kapitän veranlasste, Robinton in die Arbeiten an Deck mit einzubeziehen, als ein Teil der Mannschaft bei einem schweren Sturm durch Krankheit ausfiel. Und zum ersten Mal sah Robinton die Dämmerschwestern.
    Beim ersten Morgengrauen betrat er das Deck und bemerkte das helle Funkeln am Himmel.
    »Das kann doch kein Stern sein«, meinte er.
    »Es ist auch keiner«, bestätigte der Seemann, der die Hundewache schob, mit einem schlauen Grinsen. »Wir nennen sie die Dämmerschwestern. Warum, weiß ich nicht. In der Abenddämmerung kann man sie ebenso deutlich erkennen. Aber nur von diesem Breitengrad aus. Weiter nördlich, wo du herkommst, kann man sie nicht sehen.«
    »Erstaunlich«, meinte Robinton und lehnte sich gegen die Kajütenwand, ohne den Blick von dem glänzenden Fleck abzuwenden. Dann stieg die Sonne über den Horizont und der glitzernde Punkt verblasste. Er nahm sich vor, in der Abenddämmerung wieder an Deck zu stehen und nach dem Phänomen Ausschau zu halten, doch als es dann so weit war, vergaß er es.
    Ihm gefiel die Insel Ista, jedenfalls das, was er davon sah, als sie daran vorbeisegelten, und er konnte sich nicht sattsehen an dem mit schwarzen Diamanten übersäten Strand, der das kleine, der Küste vorgelagerte Eiland umgab, im Grunde nur ein alter Vulkankrater, dessen Spitze aus dem Meer ragte.
    Er stellte fest, dass er ein ganz passabler Reiter war und selbst mit einem Lasttier fertig wurde, und da die ausgedehnten Märsche durch das Hochland seine Muskeln gestärkt hatten, empfand er seine Reise über Land als ein Vergnügen. Als Harfner war er in jeder Ansiedlung hoch willkommen, und als Gegenleistung für abendliches Musizieren erhielt er das beste Essen und das bequemste Bett, das ein Anwesen zu bieten hatte.
    Doch einmal traf er auf eine Ausnahme. Mit seinem Gepäck auf einem Lasttier, das er am Zügel führte, war er allein weitergezogen. Kurz vor der Grenze zu Benden hatten sich seine Begleiter, eine Gruppe Viehtreiber, von ihm verabschiedet und ihm eine Abkürzung gezeigt. Am späten Nachmittag passierte er einen Kurierposten, machte jedoch keinen Halt, weil er möglichst bald sein Ziel erreichen wollte.
    Als die tief stehende Sonne beinahe hinter den Bergkämmen verschwand, suchte er nach einer Unterkunft. Selbst eine alte Überdachung, die man vor etlichen Planetenumläufen als Schutz vor den Fädenschauern gebaut hatte, hätte ihm genügt. Plötzlich stieß er auf einen schmalen Reitweg. Diese Pfade wurden von Kurieren benutzt und stellten die kürzeste Verbindung zwischen zwei Gemeinwesen dar, deshalb bog er auf den mit Moos überwachsenen Steig ab. Als er ein Weilchen später zu seiner Linken Lichter sah, hielt er direkt darauf zu. Es ging leicht bergauf, und das Packtier, ein stämmiges, aber schon recht betagtes Vieh, schnaubte unwillig.
    »Es ist nicht mehr weit«, sprach Robinton beruhigend auf das Tier ein. »Bald kannst du ausruhen und kriegst dein Futter.«
    Das Packtier gab einen nörgelnden Laut von sich, und wenn Robinton nicht so hungrig und müde gewesen wäre, hätte er über die verschiedenen Töne, die es äußern konnte, laut gelacht.
    Als er sich dem Gehöft näherte, drangen appetitliche Düfte in seine Nase, und sein Magen begann zu knurren. Und mit wütendem Geknurre wurde Robinton von den Hunden begrüßt, die den Hof bewachten. Das Packtier verdrehte angstvoll die Augen und ächzte.
    »Sie sind im Haus und können uns nicht beißen«, beschwichtigte Rob das erregte Tier. Er zupfte sein Hemd zurecht, glättete sein Haar und klopfte höflich an die Tür.
    »Wer ist da?« donnerte eine raue Männerstimme und befahl dann den Hunden, Ruhe zu geben. »Bei dem Lärm versteht man ja sein eigenes Wort nicht.«
    Eine Frau murmelte ein paar Worte.
    »Ein Reisender, der für eine Nacht ein Quartier sucht«, antwortete Rob.
    »Kannst du bezahlen?«
    »Selbstverständlich.« Von einem Harfner erwartete man, das er für Kost und Logis sang und spielte. Gewöhnlich bot er als Entgelt eine halbe Marke an, die jedoch immer abgelehnt wurde.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und Rob sah das Gesicht des Mannes.
    »Wer bist du?« fragte der Kerl ruppig.
    »Robinton ist mein Name«, erwiderte der Geselle und verbeugte sich leicht. Seine Hand ruhte auf dem Geldbeutel an seinem Gürtel. »Ich bezahle mit guten Marken aus der Harfnerhalle …«
    »Ha! Die Harfnerhalle!« spuckte der

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