Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
wütend an: »Halt den Mund, Targus! Seit der letzten Sonnenwendfeier habe ich keine Musik mehr gehört. Und wenn du noch ein einziges unhöfliches Wort von dir gibst, tische ich dir einen Monat lang nur kalte Hafergrütze auf!«
    Der junge Mann, der Robs Packtier versorgt hatte, war zurückgekommen und machte sich heißhungrig über das Essen her, derweil seine Blicke zwischen Robinton und Targus hin und her huschten.
    »Musik!« brummte Targus abfällig, als Robinton seine Flöte aus der Tasche zog.
    »Hast du keine Gitarre dabei?« fragte Kulla. »Ich hatte gehofft, du würdest auch singen.«
    »Sie befindet sich in meinem Gepäck …«
    Prompt schickte sie den Jungen, Sheve, noch einmal los, um das Instrument zu holen. »Und sei ja vorsichtig, wenn du die Gitarre anfasst! Hast du gehört?«
    Sowie Robinton die ersten Akkorde anschlug, stapfte Targus zu einer Tür, drehte sich auf der Schwelle noch einmal um und bedachte seine Söhne mit zornigen Blicken. Doch die gaben vor, nichts zu bemerken, und türenschlagend verließ Targus die Wohnstube.
    Robinton spielte und sang viel gedämpfter, als es sonst seine Art war. Als er zum Schluss aus schierer Erschöpfung ein paar misstönende Akkorde schlug, legte Brodo eine Hand auf Kullas Arm. »Er hat so viel gesungen, dass er sich das Abendessen für eine ganze Woche verdient hat, Ma.«
    »Warum hasst Pa Musik?« fragte Erkin.
    »Er sagt, Harfner verbreiten nichts als Lügen«, erklärte Mosser mit einem schalkhaften Augenzwinkern.
    »Da ist er aber schlecht informiert«, meinte Kulla selbstsicher. Drohend wackelte sie mit dem Finger. »Und dass mir keiner von euch diesen Blödsinn wiederholt.« Sie wandte sich an Robinton. »Du schläfst hier in der Wohnstube, Harfner. Erkin, lauf und hol die Pelzdecken. Sheve, klettere auf den Dachboden und wirf die Matratze herunter. Ich kümmere mich um das Feuer.«
    Robs Bett war rasch gemacht, und dann lag er allein in dem großen Raum. Zu seiner Erleichterung wurden die Hunde für die Nacht in einen anderen Teil des Anwesens gesperrt.
    Das Poltern der Holzscheite, die in den Kamin geworfen wurden, weckte ihn aus tiefem Schlaf. Rob sah, wie seine Gastgeberin den Topf mit Hafergrütze vom Herd nahm.
    »Du willst sicher beim ersten Tageslicht aufbrechen, Harfner«, sagte sie. Rob fiel auf, wie leise sie sprach.
    »Hat er seine schlechte Laune an dir ausgelassen?« erkundigt er sich vorsichtig.
    Verächtlich schnaubte sie durch die Nase, doch ihre Mundwinkel hoben sich zu einem feinen Lächeln. »Er wird sich hüten«, erwiderte sie und schenkte ihm einen großen Becher Klah ein.
    Das Getränk war sehr stark aufgebrüht, und durch die anregende Wirkung fühlte er sich sogleich belebt. Kulla stellte für ihn eine Schüssel mit Hafergrütze auf den Tisch und schnitt Brot auf. Ein paar Scheiben wickelte sie in ein fadenscheiniges, aber sauberes Tuch.
    »Dein Reittier steht im Stall. Wenn du aus der Tür trittst, wende dich gleich nach links«, erklärte sie.
    Hastig verputzte er das Frühstück, weil er spürte, dass Kulla ihn gern los werden wollte, obschon ihre Eile der Gastfreundschaft keinen Abbruch tat. In einer Hand das Tuch mit dem Brot, in der anderen die Gitarre, murmelte er ein paar Worte des Dankes und ging.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch die Morgendämmerung reichte aus, um den Stall zu finden. Mittlerweile hatte er Übung darin, sein Reittier zu beladen, und nur Minuten später war er wieder unterwegs.
    »Das sollte mir eine Lehre sein!« murmelte er im Gehen vor sich hin. »Harfner verbreiten nichts als Lügen? Was hat er damit gemeint?«
    Im Laufe des Vormittags überquerte er die Grenze zu Benden, und die folgende Nacht wohnte er in einer Kurierstation, wo man ihn freundlich willkommen hieß.
    Als er schließlich die Burg erreichte, wartete niemand auf ihn, um ihn in Empfang zu nehmen. Er stieg gerade die Treppe zum Hauptportal hinauf, als eine Gruppe Reiter eintraf. Einer davon war Raid, Lord Maidirs ältester Sohn.
    »He da, Geselle wir haben dich schon erwartet«, grüßte Raid. Er schwang sich von seinem Renner und warf die Zügel einem herbeieilenden Knecht zu.
    »Raid, wie schön, dich wiederzusehen«, rief Robinton aufrichtig erfreut.
    Raid spähte zu ihm herauf. »Kennen wir uns?«
    »Ich bin Robinton. Der Sohn von Meistersängerin Merelan«, erklärte Robinton verdutzt.
    Doch Raid fing bei dieser Antwort an zu grinsen und streckte ihm die Hand entgegen. »Na so was. Ich hätte dich wirklich nicht

Weitere Kostenlose Bücher