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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Abends, in der Burg bei den Roten Klippen, traf zu seiner Verwunderung Nip ein. Er trug die Kleidung eines Kuriers und überbrachte dem Burgherrn eine Botschaft der Gildehalle. Robinton wartete, bis er mit Nip allein sprechen konnte, gab ihm einen Brief an seine Mutter mit und wechselte bei der Gelegenheit ein paar persönliche Worte.
    »Ich hätte nicht gedacht, dich hier zu sehen«, sagte Robinton und wedelte mit dem Brief, als sei dieser der Gegenstand der Diskussion.
    »Was glaubst du wohl, woher Meister Gennell weiß, wohin er seine Harfner lieber nicht schicken sollte?« entgegnete Nip. »Und falls du dir mal nicht sicher bist, dann erkundigst du dich am besten bei dem Meister einer Kurierstation. Die wissen immer Bescheid.« Er nahm Robinton den Brief aus der Hand und sprach so laut, dass jeder ihn hören konnte: »Geht in Ordnung, Harfner. Ich werde den Brief abliefern wie versprochen.«
    ***
    Nachdem Robintons Dienst in Keroon abgelaufen war, schickte Meister Gennell ihn nach Nerat. Dort frönte man noch den alten Sitten und Gebräuchen. Robinton brauchte nicht ständig auf der Hut zu sein und unterrichtete die traditionellen Lieder und Balladen. Zu seiner Erleichterung bemerkte er, dass Drachenreiter häufig dieses Gebiet besuchten, um frischen Fisch für den Weyr abzuholen. Immer ließ er Grüße an F'lon ausrichten und versuchte, mit den Drachen zu sprechen. Die glotzten ihn mit ihren kreisrunden Facettenaugen überrascht an, gaben indessen keine Antwort.
    Auf ihre Zurückhaltung konnte er sich keinen Reim machen, besonders wenn er daran dachte, wie zugänglich die Drachen ihm früher begegnet waren. Allerdings kannte er die Reiter dieser Drachen nicht so gut wie F'lon.
    Als er im Frühling in die Harfnerhalle zurückkehrte, versetzte ein Blick auf seine Mutter ihn in Angst und Schrecken. Sie bestand nur noch aus Haut und Knochen. Ihre ehemalige Schönheit war dahin, ihr sonst so glänzendes Haar war stumpf, und ständig quälte sie ein trockener Husten. Wenn sie auch nur ein paar Schritte ging, musste sie sich auf Petiron stützen.
    »Du bist sehr krank, Mutter«, stelle Robinton fest und funkelte Petiron wütend an. Sein Vater nickte bekümmert.
    »Deshalb hat man dich nach Hause zurückgeholt, Rob«, erklärte Ginia ihm, als er auf der Suche nach ihr in die Heilerhalle stürmte.
    Er erstarrte. »Das hört sich schlimm an.« Nur langsam dämmerte ihm, was diese Aussage bedeutete.
    Ginia drückte seinen Arm. Ihr Blick war voller Bedauern und Mitleid. »Sie hat nach dir verlangt. Ihr bleibt nämlich nicht mehr viel Zeit.«
    »Aber …« Robinton ballte die Fäuste. »Ich habe doch gerade erst Kasia verloren.«
    »Ich weiß, Rob, ich weiß.« In ihren Augen schimmerten Tränen. »Deine Mutter ist meine beste Freundin. Ich kann nichts mehr für sie tun, außer, ihre Schmerzen zu lindern.«
    Er nickte, während eine Eiseskälte durch seinen Körper kroch.
    »Du musst deiner Mutter beistehen, Rob. Und Petiron.«
    »Sie bekommt von mir jede Unterstützung. Was Petiron angeht …«
    »Merelan war sein Lebensinhalt, Rob. Sein ein und alles.«
    Und ich bekam nie die Gelegenheit, Kasia zu meinem Lebensinhalt zu machen, dachte er erbittert.
    ***
    Die Tage nach dem Tod seiner Gemahlin waren eine Tortur, doch was Robinton durchlitt, während seine Mutter allmählich dahinsiechte, war noch entsetzlicher. Ohne sich mit seinem Vater abzusprechen, hielten sie abwechselnd an ihrem Bett Wache. Robinton spielte ihr Lieder vor, und einige fröhliche Weisen entlockten ihr sogar ein Lächeln. Petiron spielte ebenfalls für sie, getragene Melodien, die eine beruhigende Wirkung auszuüben schienen.
    Drei Tage später weckte Ginia Robinton aus einem unruhigen Schlaf. Es war kurz vor Sonnenaufgang. »Es geht zu Ende.«
    Hastig zog er sich an und folgte der Heilerin in das Quartier seiner Eltern. Angst schnürte ihm die Kehle zusammen.
    Der Tod kam friedlich. Robinton hielt Merelans eine Hand, Petiron die andere. Sie brachte ein mattes Lächeln zuwege und einen schwachen Druck ihrer mageren Finger. Dann stieß sie einen Seufzer aus und entschlief. Keiner der beiden Männer rührte sich. Beide wollten die leblose Hand nicht loslassen, die sie festhielten.
    Schließlich löste Ginia sanft die Hände voneinander und verschränkte Merelans Arme über deren schmächtige Brust.
    Petiron fing bitterlich an zu schluchzen. »Wie konntest du mich verlassen, Merelan? Wie konntest du mir das antun?«
    Robinton blickte auf den Mann, der sein

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