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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Stimme, fasste er als Einladung auf. »Karenchok geht es gut«, sagte sie, und als sie davonging, perlte ihr Lachen hinter ihr her.
    Unwillkürlich drehte sich Robinton nach ihr um, weil er sehen wollte, welchen Weg sie einschlug.
    »Karenchok ist hier«, brachte sich Matsen in Erinnerung.
    »Entschuldigung.«
    Matsen räusperte sich und betrat die Hütte.
    Karenchok saß am Tisch, das geschiente Bein ausgestreckt, und ein Paar Holzkrücken lehnte an einem Stuhl. Robinton erkannte den jungen Mann, er war damals bei Ringerwettkämpfen gegen Shonagar angetreten. Als er Robinton sah, winkte er ihm freundlich zu.
    »Ich kenne dich, Robinton«, begrüßte er ihn. »Gut, dass Gennell so rasch für einen Ersatz gesorgt hat. Komm, setz dich zu mir. Matsen, könntest du bitte einen Weinschlauch holen?«
    Matsen brachte einen Schlauch mit Wein, und ein flüchtiger Blick auf das Etikett verriet Robinton, dass es sich um einen Roten aus Tillek handelte, der höchstwahrscheinlich sauer schmeckte. Nun ja, er musste sich mit dem begnügen, was er bekam.
    Bis zum Abend hatte er erfahren, wie es zu Karenchoks Unfall gekommen war, und er bewunderte die Zähigkeit dieses Mannes, der mit einem gebrochenen Bein zu einem Pfad gekrochen war, wo man ihn finden konnte. Er war unterwegs zu seiner Hütte gewesen, als sein Renner – »das dümmste Tier, das je gezüchtet wurde« – vor einer Tunnelschlange scheute und ihn in einen Graben warf. Danach hatte er es nicht eilig, nach Hause zu kommen, und erst in der Nacht schickte man einen Suchtrupp los, der nach Karenchok forschen sollte. Als Robinton eine Bemerkung über Karenchoks Tapferkeit machte, hob der die Schultern.
    »Nun ja, dieses vermaledeite Biest hatte mich an einem einsamen Ort abgeworfen, und irgendwie musste ich überleben.«
    Die Formulierung erregte Robintons Aufmerksamkeit. »Wir müssen überleben!« Diesen Satz hatte er pausenlos auf dem Segelboot skandiert. Noten kreisten in seinem Kopf, eine Melodie schien Gestalt anzunehmen.
    Noch blieb alles vage, aber es war ein Anfang, und er freute sich, dass er wieder ans Komponieren denken konnte.
    Als Junge hatte er eine Zeit lang bei der Familie seiner Mutter im Westen von Süd-Boll verbracht. Dieser östliche Teil von Süd-Boll hingegen wies ein gänzlich anderes Landschaftsbild auf. Das Land senkte sich sanft geböscht zum Meer hin ab, wo es in langen, wunderschönen Sandstränden auslief. Anlegestege ragten weit hinaus ins Wasser. Er überwand sich, auf Matsens Schaluppe mitzufahren, obwohl dieser Segler mindestens fünfmal größer war als die Maid des Nordens . Es war ein weiterer Schritt, seine Trauer zu überwinden.
    Indem er Karenchok diskret ausfragte, erfuhr er, dass Laela frei und ungebunden war. Es gab keinen Verlobten, dem sie Rechenschaft schuldete. Sie verteilte ihre Gunst, an wen sie wollte, und Karenchok nahm ihre Großzügigkeit gern in Anspruch. Auch Robinton schlief mit ihr, aber innerlich zuckte er zusammen, als sie ihm dreist ins Gesicht sagte, bei ihr würde er seinen Kummer vergessen. Es fuchste sie, dass es dann nicht so kam. Doch während seines gesamten Aufenthalts in Süd-Boll gab sie sich Mühe, Kasia zu ersetzen.
    Gleich nach dem Ende des Planetenumlaufs erspähte man einen Drachen am Himmel. Die Kinder, die Robinton gerade unterrichtete, gerieten außer Rand und Band. Nur äußerst selten sah man so weit im Süden einen Drachen. Robinton beschattete die Augen, damit ihn die grellen Sonnenreflexe auf dem Wasser nicht blendeten, und sprach in Gedanken den Namen.
    Simanith? Bist du es?
    Ja, ich bin es , hörte er prompt die Antwort. Die Stimme klang so erfreut, dass Robinton glaubte, F'lon reden zu hören. Innerlich jubelte er.
    Was ist los? Warum seid ihr so weit von Benden entfernt? , wollte Robinton wissen.
    Du bist der Grund. Wir wollten zu dir. In der Harfnerhalle sagte man uns, du seist in Süd-Boll.
    F'lon schwang sich von Simaniths Rücken, sowie der Drache auf dem Strand gelandet war.
    »Ich bin Vater geworden, Rob! Ich bin Vater!« schrie F'lon und umarmte stürmisch seinen Freund. Über einer Schulter trug er einen prall gefüllten Weinschlauch. »Es ist ein Sohn! Larna hat mir einen Sohn geboren!«
    »Larna? Dann hast du sie also doch bekommen!« Robinton ignorierte den feinen Stich, den er in seinem Herzen spürte. Kasia hatte noch gelebt, als er zum ersten Mal von F'lons Interesse an Larna erfuhr.
    »Lass den Unterricht ausfallen, Rob«, befahl F'lon. »Nun lauft schon, Kinder. Die

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