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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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käme noch innerhalb seiner Schicht, doch dies war nicht der Fall.
    Am Abend jedoch kam der Geselle während des Essens zu ihm, zwinkerte ihm verschmitzt zu und drückte ihm einen Fetzen Leder in die Hand.
    Robinton konnte seinen Triumph kaum unterdrücken. Am liebsten hätte er vor Freude laut gejubelt. Falloner hatte einen Bronzedrachen für sich gewonnen. Auch Rangul und Sellel waren nicht leer ausgegangen – obschon Robinton die Wahl der Drachen verblüffte – dazu hatten sechs andere Jungen, die Robinton von seinen Besuchen im Weyr kannte, Drachen auf sich geprägt. Lytonal, der Junge aus der Webergilde im Hochland, hieß nun L'tol und ritt den braunen Larth.
    Er fing seine Mutter ab, die sich zu den abendlichen Proben begeben wollte, und berichtete ihr alles.
    »Ich dachte mir schon, dass dieser Lümmel einen Bronzedrachen für sich gewinnen würde«, sagte sie. »Mit Rangul hatte ich ebenfalls gerechnet. Neun Bronzedrachen sind eine ganze Menge für ein Gelege. Doch das Beste ist ein Königinnenei. Vielleicht hat S'loner mit seinen Prophezeiungen doch Recht.« Sie eilte weiter, ohne auf ihre letzte Bemerkung näher einzugehen.
    Robinton war gespannt, ob Falloner, nun F'lon, sich an sein Versprechen erinnern und ihn auf seinem Bronzedrachen in der Harfnerhalle besuchen würde. Seine Kameraden sollten staunen! Es bereitete ihm Vergnügen, sich diese Begegnung auszumalen, doch insgeheim befürchtete Robinton, F'lon würde es nun nicht mehr für nötig erachten, sein Wort einzulösen. Immerhin war er der Reiter eines bronzenen Drachens und Rob nur ein Harfnerlehrling. Man würde ja sehen – denn es dauerte seine Zeit, bis ein Drache fliegen lernte.
    In den Archiven nahm Robinton zusammen mit seinen Kameraden den üblichen Unterricht, doch hauptsächlich kopierte er wichtige Aufzeichnungen für Meister Ogolly, da er die akkurateste Handschrift besaß und am flinkesten arbeitete.
    Er hatte schon mehrere Musikinstrumente gebaut und dafür das Harfnersiegel erhalten, was es ihm erlaubte, die Artikel auf offiziellen Versammlungen zu verkaufen. Als Nächstes lernte er, gebrochene Griffleisten, Stimmwirbel und Trommelrahmen zu reparieren, Harfen und Gitarren mit Saiten zu bespannen und mit exquisiten Holzintarsien zu versehen.
    Er empfand eine Zufriedenheit wie nie zuvor in seinem Leben, weil er nicht mehr den ständigen Spannungen zwischen seinen Eltern ausgesetzt war. Auch seine Mutter lächelte wieder häufiger, wenn sie an der Hohen Tafel saß oder ihn unterrichtete. Sein Umzug in die Lehrlingsunterkünfte war ein wahrer Segen gewesen.
    ***
    Der Stimmbruch überraschte ihn, als er dreizehn Planetenumläufe alt war und sein Körper sich dramatisch änderte. Seine Mutter probte mit ihm ein Duett zur Feier der Tagundnachtgleiche, und plötzlich sackte seine Stimme um eine ganze Oktave nach unten.
    »Nun, das war's dann wohl, mein Lieber«, meinte Merelan und legte ihren Arm auf die Gitarre. Sie lächelte über seinen entsetzten Gesichtsausdruck. »Aber es bedeutet ja nicht das Ende der Welt, obwohl dein Vater ärgerlich sein wird, weil er sich nun um einen neuen Solisten kümmern muss. Und das so kurz vor dem Fest.«
    »Und wer soll jetzt mit dir singen?« Vor Aufregung kippte Robintons Stimme wieder um.
    »Erinnerst du dich an diesen schmächtigen blonden Jungen von Tillek, der letzte Woche vorgesungen hat?« Merelan hob amüsiert die Augenbrauen. »Er hat zwar nicht dein Format, und ich werde viel mit ihm üben müssen, aber er könnte dich einigermaßen passabel ersetzen.«
    »Ich bin gespannt, was Vater sagen wird«, sagte Robinton nervös. Er wollte es lieber nicht hören.
    Merelan schmunzelte. »Er wird dir unterstellen, dass du es aus purer Boshaftigkeit getan hast, um sein Arrangement durcheinander zu bringen. Wenn er sich wieder beruhigt hat, wird er von mir verlangen, den Jungen aus Tillek bis zur Perfektion zu drillen.« Sie legte den Kopf schräg und betrachtete liebevoll ihren Sohn. »Vermutlich wirst du ein hervorragender Bariton, Rob. Es würde deiner Gesichtsstruktur entsprechen. Und dein Vater ist auch ein Bariton.«
    »Ich habe ihn nie singen hören«, wandte Robie ein.
    Merelan kicherte. »Dabei hat er eine sehr gute Stimme. Ihm genügt sie nur nicht. Aber demnächst gib Obacht, wenn er mit dem Chor auftritt, dann stimmt er nämlich in den Bariton-Part ein. Als er in die Harfnerhalle kam, hat er anfangs noch offiziell mitgesungen, doch dann fand er, er habe nicht das Zeug zum Solisten.« Sie verzog

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