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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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waren. Wortlos nahmen sie rechts und links vom Stationsmeister Platz.
    »Die Kuriere haben festgestellt, dass die verdächtigen Botschaften aus Keroon stammen«, erzählte Torlo. »Genauer gesagt, aus der Gegend der Weiten Bucht und zwei Siedlungen im Binnenland, die sehr abgeschieden liegen. Es dauerte so lange, den Ursprung der Briefe herauszubekommen, weil viele Botschaften nicht in Kurierstationen abgegeben wurden. Man drückte sie Kurieren, die unterwegs waren, einfach in die Hand.«
    »Ach, wirklich?«, staunte Tenna.
    »Die Gebühren wurden bezahlt, deshalb ist nichts dagegen einzuwenden. Doch es passierte ziemlich häufig, deshalb wurde Chesmic misstrauisch und fragte Kuriere und Stationsmeister hinter vorgehaltener Hand ein bisschen aus. Immerhin ist das Wegenetz der Kuriere bewusst so angelegt, dass jeder einen Brief in eine Station bringen kann, wo die Nachricht dann ordnungsgemäß registriert wird. Chesmic fiel auf, dass sich diese irregulär abgegebenen Mitteilungen immer auf ganz eng begrenzte Zeiträume konzentrierten.«
    Er legte eine Pause ein. »Dann erhielt ich die Bestätigung, dass etwas Ähnliches auch anderenorts passiert war. In Keroon zum Beispiel. Während der vergangenen Siebenspanne wurden Kuriere mehrere Male auf ihrem Weg angehalten, um Botschaften mitzunehmen. Chesmic ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber er vergisst nie ein Gesicht. Und eines hat er ein bisschen zu oft gesehen. Der Mann trug jedes Mal andere Kleidung und erzählte, er würde für jemanden Briefe abschicken, beziehungsweise abholen. Es scheint, als verschickten die Reaktionäre Botschaften. Sorge dafür, dass Pinch auch davon erfährt«, wandte er sich an Haligon.
    Haligon staunte, dass Torlo über Pinch und dessen Agententätigkeit Bescheid wusste. Und sein Respekt für Torlo wuchs. Der Stationsmeister war klug und besaß ein gesundes Urteilsvermögen. Er kannte sich nicht nur in den Angelegenheiten von Burg Fort aus, sondern war auch bestens über die Zustände auf beiden Kontinenten im Bilde.
    »Sag dem Meisterdrucker, er soll besonders wachsam sein«, fuhr Torlo fort. »In seiner Halle wurden die Bilder und Texte gedruckt, über die die Leute sich so fürchterlich aufregten. Du solltest so schnell wie möglich eine Feuerechse mit einer Botschaft losschicken.«
    »Ich werd's veranlassen.«
    »Am besten jetzt gleich«, entgegnete Torlo trocken. »Bring Tenna in die Kurierstation zurück. Sie hat morgen einen anstrengenden Tag.«
    Daraufhin standen beide auf. Als sie um die Ecke bogen und auf die Tür zusteuerten, legte Haligon Tenna einen Arm um die Schultern. Er wünschte sich, sie könnten länger beisammen sein. Vor der Tür drückte er das Mädchen noch einmal fest an sich und ließ sie dann los. Er wusste nicht, ob ihm jemand hinterherblickte, als er die Treppe zum Burghof hinaufstieg, doch er sorgte dafür, dass niemand bemerkte, wie er sich auf Schleichpfaden zur Harfnerhalle begab. Und in der mondlosen Nacht bekam nur der Wachdrache mit, dass aus einem hoch gelegenen Fenster der Halle eine Feuerechse flog. Er wünschte Menollys Beauty eine sichere Reise.
Druckerhalle an der Weiten Bucht - in derselben Nacht
    Beauty weckte den Meisterdrucker, indem sie sachte an seinem Ohr zupfte. Und er besaß die Geistesgegenwart, nicht wild nach dem Störenfried zu schlagen. Die unverhoffte Ankunft der Feuerechse bestätigte ihm, dass Rosheen mit ihren düsteren Vorahnungen Recht hatte. Irgendetwas braute sich zusammen.
    Und erst tags zuvor hatte Stationsmeister Arminet die Halle aufgesucht, vorgeblich, um eine Liste der Kuriergebühren drucken zu lassen. Dabei stromerte er überall herum und erkundigte sich, ob Morilton die Glasscheiben hergestellt hätte, oder ob sie nach herkömmlicher Perneser Art fabriziert worden seien. Mittlerweile wusste jeder, dass die Glasscheiben, die aus Norists Halle stammten, beim Einschlag des Kometen zu Bruch gegangen waren, Moriltons Gläser dem Druck jedoch standgehalten hatten.
    »Wir benutzen nur Glas, das Morilton produziert hat, was denn sonst?«, hatte Tagetarl entgegnet.
    »Starke Schlösser an den Fenstern.« Arminet kniff vielsagend ein Auge zu. »Die Türen aus Skybroom-Holz … was will man mehr?«
    Fragend hob Tagetarl die Brauen, doch Arminet ging nicht näher auf das Thema ein, sondern sprach über die Liste, die er drucken lassen wollte. Am Abend hatte Tagetarl persönlich kontrolliert, ob sämtliche Fenster und Türen versperrt waren. Das äußere Tor sicherte er

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