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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Verfahren, das ihn das Akki gelehrt hatte. Und das allein genügte, um die Fanatiker in Rage zu bringen.
    Vielleicht sollte er ein paar der jungen Burschen, die bei ihm in die Lehre gingen, ab sofort in der Halle schlafen lassen. Oder in den Lagerschuppen. Ola war normalerweise eine gute Wächterin. Wo steckte sie eigentlich? Menolly hatte geholfen, sie auszubilden, und wenn Rosheen sie mit einer Nachricht losschickte, verhielt sie sich sehr verantwortungsbewusst und dehnte ihre Kurierflüge nicht unnötig in die Länge.
    »Musst du denn nicht zu Menolly zurückfliegen?«, fragte er Beauty, die ihn von ihrem Sitz auf der Stuhllehne unverwandt betrachtete.
    Die Feuerechse blinzelte ihn aus strahlend grünen Augen an, traf jedoch keine Anstalten, sich zu entfernen.
    Schwingen klatschten, und Rosheens goldene Königin, Ola, kam hereingeflattert. Mit trillernden Lauten begrüßte sie die Königin der Harfnerhalle und nahm Besitz ergreifend auf Tagetarls Schulter Platz. Beautys Augen wirbelten, und sie antwortete mit einer komplizierten, dominierend klingenden Tonfolge, als wollte sie die vorwitzige junge Feuerechse abkanzeln.
    Und tatsächlich richtete sich Ola zu ihrer vollen Größe auf und grub dabei ihre Krallen in Tagetarls Rücken.
    »So gib doch Acht, Ola. Du tust mir weh!«, rief Tagetarl gereizt. Abbittend streichelte die Feuerechse mit ihrem Kopf seine Wange.
    Beauty gab noch ein paar durchdringende Triller von sich und verschwand.
    »Hat sie auf dich gewartet, weil sie dir etwas mitteilen wollte, Ola? Was hat sie gesagt?«
    Ola klappte die Nickhäute über die Augen und blickte ihn an, als wollte sie ihm sagen, dass es ihn nichts anginge. Doch unter den transparenten Lidern kreiselten ihre Augen immer schneller und färbten sich strahlend gelb. Tagetarl vermochte die Körpersprache von Feuerechsen nicht so gut zu lesen wie Rosheen, doch er wusste, dass das Tier beunruhigt war. Orange oder gar Rot bedeuteten Gefahr. Ola schmiegte sich an seine Schulter, grub ihre Krallen noch einmal so tief in seine Haut, dass er zusammenzuckte, und flatterte gleichfalls davon.
    Tagetarl ging ans Fenster und öffnete die Läden. Vielleicht hatte Beauty ja angeordnet, Ola solle die Halle bewachen. Es war kurz vor Tagesanbruch - die hellsten der im Norden stehenden Sterne verblassten - und vor dem dunkelblauen Himmel hoben sich die verwinkelten Dachfirste der Außengebäude ab. Plötzlich entdeckte er die Silhouette einer Feuerechse, die mit hoch erhobenen Schwingen und emporgerecktem Kopf auf einem Giebel hockte. Ihre Augen glänzten in einem grünlichen Gelb. Mit seinem feinen Gehör bekam er mit, wie sie einen Lockruf ausstieß. Nicht lange, und ein großer Schwarm Feuerechsen sammelte sich auf den Dachfirsten.
    Im Brief hatte es geheißen, Beistand sei unterwegs. Zwar waren Feuerechsen dafür bekannt, dass sie ihre menschlichen Freunde bis aufs Blut verteidigten, doch in der Gegend um die Weite Bucht gab es nur wilde Feuerechsen, auf die man sich nicht verlassen konnte. Menolly hatte sicher nicht gemeint, dass diese quecksilbrigen, unbezähmbaren Kreaturen die Bewachung der Druckerhalle übernehmen sollten.
    Das Wasser im Kessel begann zu sieden. Er gab Klah in die große Kanne und goß Wasser darauf. Hatte Benelek ihm nicht bei der letzten Versammlung erzählt, man stellte jetzt Experimente mit elektrisch betriebenen Wasserkochern an? Weil sein Magen knurrte, ging er an den Brotschrank und schnitt sich ein paar Scheiben ab, die er über dem mittlerweile munter prasselnden Feuer rösten wollte. Gerade als er nach der Süßwürze suchte, hörte er ein leises Scharren. Hatte er etwa versehentlich die Außentür entriegelt, als er sich davon überzeugen wollte, ob sie abgesperrt war? Er griff nach der Kanne mit dem heißen Klah und pirschte leise in die Eingangshalle, bereit, einem unbefugten Eindringling das kochend heiße Getränk ins Gesicht zu schütten.
    »Es ist mich«, wisperte eine vertraute Stimme.
    »Bitte, Pinch, es heißt, ich bin es!«, verbesserte Tagetarl ihn gereizt und senkte die Kanne.
    Pinch trat über die Schwelle; seine goldene Feuerechse Bista klammerte sich an seine Jacke.
    »Wie bist du hereingekommen? Nein, lass mich raten. Du bist über das Dach geklettert.«
    Pinch blickte unschuldig drein.
    »Aber wie kamst du durch das Außenportal?« Tagetarl war ernsthaft erschüttert, weil er sich mit dem Schloss so viel Mühe gegeben hatte und es für absolut einbruchsicher hielt.
    Pinch hielt einen Schlüssel in

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