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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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kämpfen, die in Intervallen von ungefähr zweihundertundfünfzig Planetenumläufen vom Himmel regneten.«
    »Ist das alles, was diesen Typen dazu einfällt?«, ereiferte sich Tagetarl. »Berücksichtigen sie denn nicht, welche Fortschritte die Medizin durch das Akki gemacht hat? Jetzt kann man Krankheiten heilen, die früher unweigerlich zum Tode führten.«
    Tagetarl war sichtlich erschüttert. Pinch schenkte ihm Klah nach.
    »Trink. Du bist noch gar nicht richtig wach. Die Reaktionäre haben ihre eigenen Gründe, die Druckerhalle zu ruinieren.«
    »Zum Beispiel?«
    »Das geschriebene Wort besitzt eine Macht, gegen die kein Gerücht ankommt. Du veröffentlichst die Wahrheit. Die Rebellen bedienen sich der Flüsterpropaganda. Was ich schwarz auf weiß in der Hand halte, kann ich immer wieder studieren und mir eine eigene Meinung bilden. Und der Text ändert sich nicht. Gerüchte hingegen kann man meistens nicht zu ihrem Ursprung zurückverfolgen, derjenige, der irgendwelchen Klatsch in die Welt setzt, darf dies ungestraft tun, sofern er nicht auffällt. Und Legenden haben die Neigung, immer extremer zu werden, je mehr Leute sie weitererzählen. Gedrucktes bleibt dagegen immer gleich. Nun trink schon endlich deinen Klah, Tagetarl«, munterte Pinch den wie benommen dasitzenden Meisterdrucker auf.
    Tagetarl nippte an dem heißen Getränk. »Was soll ich jetzt tun? Ich brauche Wachen. Meine Lehrlinge reichen nicht aus, um den gesamten Komplex zu schützen.«
    Pinch hob beschwichtigend eine Hand. »Natürlich nicht. Und sie sind nicht für solche Aufgaben trainiert. Ich glaube, Marley würde bei einer Prügelei seinen Mann stehen, aber diese jungen Leute hier …« - er deutete auf seine Gefährten, die ruhig ihren Klah tranken - »sind ausgefuchste Kämpfer und haben ein paar raffinierte Tricks parat. Doch zuerst werden wir unsere Malerarbeiten in Angriff nehmen.« Er schenkte Tagetarl ein breites Grinsen. »Drachenreiter sind nicht die Einzigen, die prompt zur Stelle sind, wenn Gefahr droht.«
    Diese Bemerkung - zumal von einem Harfner ausgesprochen - grenzte an Ketzerei, und vor Verblüffung klappte Tagetarl die Kinnlade herunter.
    »Nun, Jungs und Mädels, da ihr euren Klah ausgetrunken habt, geht es los. Es gibt eine Menge zu tun. Verteilt die Farbe auf sämtliche Holzflächen. Benutzt Handschuhe, damit nichts auf eure Haut spritzt. Und arbeitet möglichst leise, wie ihr es geübt habt. Ich will nicht einmal das Klatschen eines Pinsels auf Holz hören.«
    Während zwei aus der Gruppe die Becher einsammelten und in den Spülstein stellten, gingen die anderen nach draußen, holten ihre Sachen und verließen die Küche über die Veranda. Tagetarl spähte aus dem Fenster. Noch graute der Morgen nicht, und in der herrschenden Düsternis konnte er kaum bis zur anderen Seite des großen Hofs blicken.
    Pinch setzte noch einmal Wasser zum Kochen auf. Dann zog er ein Blatt Papier aus einer Tasche, entfaltete es und legte es vor Tagetarl auf den Tisch. »Hast du diesen Kerl in letzter Zeit hier gesehen?«
    Tagetarl furchte die Stirn. »Das ist der Mann, von dem du eine Zeichnung angefertigt hast, als du neulich bei mir warst. Ich wunderte mich, dass er zu mir kam und nach einem Band mit den Lehrballaden fragte. Da ich sämtliche vorrätigen Exemplare gerade an Lord Kashman geschickt hatte, musste ich ihm sagen, er solle in einer Siebenspanne wieder herkommen.«
    Pinch nickte, als wüsste er dies bereits. »Das wäre dann morgen.«
    »Meinst du, er würde einfach hier hereinspazieren … Damals führte ich ihn durch die Druckerhalle. Ich hielt es für ein Gebot der Höflichkeit.«
    Pinch grinste ironisch. »Hoffentlich hast du es bei der Halle belassen.«
    »Das tat ich, aber ich erzählte ihm, wie viele Lehrlinge bei mir in der Ausbildung sind.« Tagetarl schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wie naiv er doch war. Ließ ihn sein gesunder Harfnerverstand im Stich? Bei ihm lernten sieben junge Burschen, und bis auf Marley war keiner von ihnen erwachsen. Zudem gingen bei ihm drei Mädchen in die Lehre. Acht Helfer hatte Pinch mitgebracht …
    »Mach dir keine Sorgen, Tagetarl«, winkte Pinch ab. »Als dieser Kerl bei dir war, hattest du keinen Grund, misstrauisch zu sein.«
    Tagetarl schluckte nervös. Der heiße Klah schien in seinem Magen viel zu schnell abzukühlen und wirkte nicht so tröstend auf ihn wie sonst. »Wie viele Personen waren an der Attacke auf die Heilerhalle beteiligt? Zehn? Nein, es waren

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