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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schlecht staunen, wenn sie F'lessan so geschickt am Herd hantieren sähe, dachte Tai amüsiert. Probeweise befühlte sie den Laib Brot. Er war knusprig und frisch. F'lessan hatte auch einen Salat angerichtet. Sie schenkte Wein in Gläser, während F'lessan die Schüsseln auf den Tisch stellte.
    »Sagassy erzählte mir, Riller, Jubb und Sparling hätten im Tal Spuren von Raubkatzen entdeckt«, fuhr er fort. »Und die Herden sind sehr unruhig. Vielleicht jagen diese Ungeheuer jetzt auf dieser Seite des Bergkamms.« Er blies auf seinen Löffel, um die in einer würzigen Tunke schwimmenden Fleischstücke zu kühlen.
    Acht Familien hatten sich in dem Tal nördlich von Honshu niedergelassen. Sie rodeten gerade so viel Land, um Getreide für den Eigenbedarf anzubauen. Ihre Heimstätten und die Viehställe schützten sie mit Wällen aus Drachendung und zerstampftem Feuerstein, das beste Mittel auf dem Südkontinent, um gefährliche oder lästige Kreaturen abzuwehren, bis auf die Wanderkäfer.
    Tai und F'lessan hatten bereits in diesem Tal gejagt, allerdings ohne Erfolg. Und bis jetzt waren sie anderweitig so beschäftigt gewesen, dass sie keine Zeit mehr fanden, den Raubkatzen nachzustellen.
    »Wir sollten die Grenzen der Siedlung abfliegen und allein durch die Anwesenheit der Drachen die Räuber verscheuchen«, schlug F'lessan vor und bot Tai von dem Brot an, ehe er sich selbst ein Stück abbrach. »Mit dem Verarbeiten der letzten Felle bist du sicher bald fertig, oder?«
    »Jedenfalls dauert es nicht mehr lange. Als ich sie an der Felswand aufspannte, sah ich, dass ich nicht die Erste war, die dort Felle zum Trocknen aufgehängt hat. Im Gestein steckten bereits Pflöcke.«
    »In den alten Aufzeichnungen über Honshu steht, dass diese Festung völlig autonom war.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was aus den Menschen wurde, die so erfolgreich hier siedelten. Was mag passiert sein, dass sie Knall auf Fall diesen Ort verließen?«
    »Vielleicht brach eine Seuche aus«, mutmaßte sie. »Viele Burgen und Festungen standen leer, nachdem sie durch eine Krankheitsepidemie buchstäblich entvölkert wurden.«
    »Unwahrscheinlich. Es fanden sich keine Skelette.«
    »Mit den Toten könnten Insekten kurzen Prozess gemacht haben.«
    »Aber die Habseligkeiten der Bewohner waren fein säuberlich verstaut, nichts ließ auf ein Chaos schließen.«
    »Ob sie damit gerechnet hatten, nach Honshu zurückzukehren?«, spekulierte sie.
    F'lessan hob ratlos die Schultern. Die Einrichtung der Festung faszinierte Tai. Zu gern stöberte sie in den Schränken und Schubladen herum. Alle Gerätschaften und Werkzeuge waren in Wachstuch oder Plastikhüllen verpackt. Auch die Flugmaschine war durch eine staub- und luftdichte Hülle vor äußeren Einflüssen geschützt. Tai hatte noch keine Gelegenheit gefunden, die Catherine-Höhlen zu besichtigen - so wie F'lessan - und er meinte, das System sei noch längst nicht erforscht. Dort könnten noch ungeahnte Schätze lagern, ähnlich den Objekten, die in Landing zur Schau gestellt wurden. Manche der Artefakte steckten noch in der Verpackung, in der sie die Reise von der alten Erde zum Rubkat-System überstanden hatten. Oftmals hatten sich Tai und andere Betrachter den Kopf über deren Sinn und Verwendungszweck zerbrochen.
    »Ich finde es unbegreiflich, wie man einen so idealen Siedlungsplatz verlassen kann«, rätselte Tai.
    »Sowie keine Fäden mehr vom Himmel fallen, werde ich nur noch in Honshu anzutreffen sein«, versicherte F'lessan.
    Zwanzig Minuten später kletterten er und Tai die steile Treppe zum Observatorium hinauf. »Ich hätte nicht so viel essen sollen«, stellte er keuchend fest. »Gut, dass wir keine Sachen mitschleppen müssen.«
    Das Observatorium lag an einem schwer zugänglichen, fast schon geheim zu nennenden Ort. Kenjo, sein Erbauer, hatte dafür gesorgt. Allein der Treppenschacht zog sich über sechs Stockwerke durch das Felsmassiv nach oben.
    »Beobachtet Golanth zusammen mit dir die Sterne?«, erkundigte sie sich. Zaranth hatte nichts dagegen, wenn Tai mitunter stundenlang auf ihrem Rücken hockte und in den nächtlichen Himmel spähte.
    »Er heuchelt Interesse«, erwiderte F'lessan und grinste verschmitzt auf sie hinunter. Mittlerweile klommen sie eine schmale, metallene Wendeltreppe hoch.
    Hoffentlich mache ich nichts kaputt, wenn ich die Sachen zu euch ins Observatorium bringe , meldete sich Golanth besorgt.
    »Golanth, du trägst das Zeug so

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