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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Männer und Frauen, die die Rampe gebaut hatten, Anfeuerungsrufe aus und ermunterten Golanth, immer wieder auf und ab zu laufen. F'lessan holte tief Luft und sah Tai an. Der Blick in ihren Augen verriet ihm, dass sie wusste, woran er dachte. Dann traf ihn die nächste Einsicht wie ein Blitzstrahl.
    Ein Drache konnte seine Partnerin nur in der Luft befliegen. Hatten er und Golanth nicht nur den Anspruch auf die Geschwaderführung verloren, sondern auch das Recht auf eine körperliche Erfüllung der Liebe?
    Es dauerte ein Weilchen, bis er sich vergegenwärtigte, dass Tai ihn sanft schüttelte. Mit ihren grünen Augen blickte sie ihn durchdringend an.
    »So darfst du nicht denken«, flüsterte sie. »Es wird schon einen Weg geben. Es gibt immer neue Wege. Komm mit!«
    Er griff nach ihren Schultern und drängte sie gegen einen der wuchtigen Pfeiler, die die Rampe abstützten.
    »Hast du es die ganze Zeit über gewusst? Haben Lessa und F'lar es gewusst?«
    »Ich für mein Teil dachte«, antwortete sie gedehnt, »du seist dir darüber im Klaren, dass ein anderer für die nächste Zeit deinen Posten im Geschwader übernehmen muss.«
    »Es geht nicht nur um die Geschwaderführung …« Er schob sie von sich. »Und ich bildete mir ein, Honshu sei meine Zuflucht. Jetzt begreife ich, dass diese Weyr-Festung Golanths Gefängnis ist.« Er zeigte auf die Viehunterkunft mit dem verbreiterten Tor. »Jedes Mal, wenn es Fäden regnet, muss man ihn da drin einsperren. Ein Drache wird verrückt, wenn er nicht gegen Fäden kämpfen darf. Ein verletzter Drache wird immer weit weg von einem Einsatzort gebracht, wenn er beim Kampf nicht aktiv mitwirken kann. Golanth bleibt nicht einmal mehr die Möglichkeit zur Flucht!«
    »Das weißt du noch nicht mit Bestimmtheit«, widersprach sie. »Wir haben es noch nicht einmal versucht, ihn ans Meer zu bringen.«
    »Beim Ersten Ei, wie sollen wir ihn an den Strand befördern, wenn er nicht einmal in die Luft aufsteigen kann?«
    »Weil wir eine Möglichkeit kennen, ihn in die Luft zu heben«, erwiderte Lessa, die sich plötzlich zu ihnen gesellte, F'lar an ihrer Seite. »Und sowie er in der Luft schwebt, kann er ins Dazwischen gehen. Denkst du, Ramoth, Mnementh und die anderen Drachen haben schon vergessen, was sie beim Kampf mit den Raubkatzen lernten?«
    Überrascht starrte F'lessan sie an. Sie klang beinahe vorwurfsvoll. Zu seiner Verwunderung blickte sein Vater eher amüsiert als kritisch drein. Er konnte sich nicht vorstellen, was Lessa mit ihrer Bemerkung meinte. Sein Geist beschäftigte sich immer noch mit den niederschmetternden Erkenntnissen von vorhin. Er war zu feige gewesen, sich selbst einzugestehen, dass sein Leben nie wieder so sein würde wie früher.
    »Der Bau der Rampe war eine gute Idee«, meinte F'lar. »Und der ehemalige Viehstall kann Golanth als Weyr dienen.« Er fasste F'lessan scharf ins Auge. »Als Weyr , wohlgemerkt, und nicht als Gefängnis. Und ehe es über Honshu wieder Fäden regnet, haben wir den Dreh heraus, wie man deinen Bronzedrachen in die Luft hebt.«
    »Wie denn?«
    »Es bedarf nur der nötigen Kontrolle.« Lessa hakte sich bei ihrem Sohn ein. »Dein Drache hat sich doch selbst darin geübt, Objekte und Lebewesen hochzuheben.«
    »Woher weißt du das?«, fragte F'lessan, momentan von seinen düsteren Gedanken abgelenkt.
    »Ramoth erfährt alles, was sie wissen muss«, erwiderte Lessa und lächelte ihm ermutigend zu. »Wie ich sehe, beginnt jetzt die Feier. Wir haben Golanths Weyr inspiziert und ihn für gut befunden, und jetzt solltest du ihn in jeder Hinsicht beruhigen.«
    Golanth trompetete, und in dem freudigen Signal war nichts von F'lessans Skepsis zu spüren. Seine deprimierte Stimmung hatte nicht auf den Bronzenen übergegriffen, und dafür war F'lessan dankbar. Nun trottete Golanth zufrieden die Rampe hinauf und herunter. Seine Gedanken kreisten ausschließlich um die Tatsache, dass er nicht mehr an die Felsenterrasse gefesselt war und mehr Bewegungsfreiheit genoss. F'lessan dachte wieder an das, was seine Mutter gesagt hatte. Gewiss, Zaranth und Golanth hatten die Telekinese gemeistert, als sie ihn transportierte. Durch Übung konnten sie sich verbessern. Er spürte, wie der Boden unter Golanths stampfenden Pranken bebte.
    Lessa drückte seinen Arm. »Komm mit, F'lessan, für dich gibt es noch mehr zu tun«, forderte sie ihn freundlich auf.
    Als sie aus dem Schatten der Rampe wieder ins strahlende Sonnenlicht traten, verdrängte er die Anwandlung von

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