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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wurden seine Bewegungen immer sicherer, und bald war er imstande, in forschem Tempo auf der Terrasse hin und her zu gehen. Ständig versuchte er, die versehrte Schwinge zu strecken, doch trotz der Massagen und Einreibungen mit der stinkenden Paste blieb das Gelenk steif. Sagassys Gefährte, der neuen Proviant brachte, sah sich Golanths Bemühungen eine Zeit lang an.
    »Ich glaube, wir könnten eine Verbesserung schaffen. Die Terrassenstufe ist zur Festungsseite hin nicht besonders hoch.«
    »Golanth könnte die Treppenstufen niemals bewältigen«, entgegnete F'lessan.
    »Aber man kann eine Rampe bauen«, erwiderte Jubb und kratzte sich nachdenklich das Kinn. »Das geeignete Holz hätte ich. Die Rampe muss natürlich was aushalten. Wie viel wiegt dein Drache?«
    F'lessan und Tai tauschten Blicke, dann fing F'lessan an zu lachen.
    »Was ist daran so komisch?«
    »Golanth wiegt so viel, wie er gern wiegen möchte«, prustete F'lessan und steckte Tai mit seiner Heiterkeit an.
    Jubb schaute verblüfft zu Sagassy und Keita hin und zuckte die Achseln.
    »Hat noch nie jemand einen Drachen gewogen? Herdentiere wiegen wir ständig.« Er warf die Arme hoch. »Nun ja, ich wollte nur helfen.«
    »Deine Idee ist sogar sehr gut.« F'lessan klopfte Jubb auf die Schulter. »Ich lache nicht über den Vorschlag, Jubb. Ganz im Gegenteil. Golanth ist es Leid, auf dieser Terrasse festzusitzen.« F'lessan wurde wieder ernst. »Und er kann nicht einfach wegfliegen.«
    »Wie lange würde der Bau einer Rampe dauern?«, mischte sich Tai ein.
    Jubb schürzte die Lippen. »Das kommt darauf an, wie viele fleißige Helfer euch zur Verfügung stehen.« Dann grinste er.
     
    ***
     
    Nach drei Tagen war die Rampe fertig. Drachen transportieren das Bauholz und Arbeitskräfte, die ›zufällig‹ gehört hatten, dass Zimmerleute gebraucht wurden. Von Telgar kamen drei Drachen mit Kisten voller Nägel, Schrauben, Hämmer, Sägen und anderem Material aus der Schmiedehalle. Jubb, seine Kollegen Sparling und Riller, zwei Metallarbeiter und drei von Lord Asgenars besten Schreinern entwarfen eine im Zickzack verlaufende Rampe. Man diskutierte über den Neigungswinkel, die Abmessungen, Verankerungen und andere technische Details. Derweil sägten Männer und Frauen emsig Bretter auf die passende Größe, andere gingen auf die Jagd oder versorgten die Helfer mit Proviant. Doch in einer Hinsicht wollte F'lessan keinerlei Kompromiss eingehen: selbst zum Wohle seines Drachen durfte die imposante Felsenfassade von Honshu nicht verunstaltet werden.
    Die Behandlung seines Drachen übernahm er zum größten Teil selbst, und nicht einmal Tai durfte Golanths Augenlider mit Salbe einreiben. Seine eigenen Verletzungen versuchte er zu überspielen. Er gewöhnte sich einen langsameren Gang an, damit sein Hinken nicht auffiel, doch einen Gehstock musste er noch benutzen. Fast war er wieder der Alte, doch er lachte und lächelte nicht mehr so viel wie früher, und in seinen Augen lag ein ernster Blick. Manchmal bemerkte Tai, dass F'lessan an der Abbruchkante der Terrasse stand und gedankenverloren in die Tiefe spähte. Vielleicht überlegte er, ob Golanth es doch wagen konnte, sich hinunterzustürzen, die gesunde Schwinge abzuspreizen und mit ein paar kräftigen Schlägen Höhe zu gewinnen.
     
    ***
     
    Sowie sich die Nachricht vom Bau der Rampe verbreitete, kamen Lessa und F'lar zu Besuch. Während F'lar sich von Jubb und seinen Handwerken die Konstruktionspläne zeigen ließ, schilderte Lessa, was sich auf dem Westlichen Kontinent abspielte, nachdem Meister Erragon die Bergung der Teleskope aus den Catherine-Höhlen veranlasst hatte.
    »Ehe er seine gesamte Zeit auf das neue Raumüberwachungs-Programm verwendet«, fand F'lessan, »sollte er hier in Honshu eine Konsole zur Fernbedienung des Teleskops anbringen. An der Nordfassade gibt es einen Raum, der sich ideal dazu eignet. Es muss auch einen Weg geben, den Mechanismus zum Öffnen und Schließen der Kuppel per Fernbedienung zu steuern. Die Wendeltreppe ist ja ein Witz. Wieso wollte Kenjo das Observatorium verstecken?«
    »Wer weiß schon, was die ersten Kolonisten planten?«, erwiderte Lessa achselzuckend. »Hast du Jancis und Piemur um Unterstützung gebeten? Erragon ist dir ja so dankbar, dass du ihm bei der Auswertung der Weltraumbilder hilfst. Manchmal bekommt man den Eindruck, er arbeitet Tag und Nacht.«
    »Er schwört, mit vier Stunden Schlaf käme er aus«, warf Tai skeptisch ein.
    »Ihr beide seid noch nicht

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