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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Erzeuger hätte ich den Wein für den halben Preis bekommen.«
    »Dann hättest du dir welchen mitbringen sollen, F'lessan. Im Übrigen sind drei Marken für gekühlten Weißwein aus Benden kein zu hoher Preis«, näselte der Weinschenk herablassend.
    »Drei Marken sind drei Marken!«
    »Ich bezahle …« setzte Tai von Neuem an, doch F'lessan winkte ab.
    »Geger und ich sind alte Freunde«, erklärte er lachend. »Nicht wahr, alter Freund?«
    »Selbst einem alten Freund verkaufe ich einen gekühlten Benden-Wein - und das noch auf einem großen Fest - nicht unter Preis. Drei Marken sind nicht zu viel verlangt«, erwiderte Geger ungerührt.
    »Nimmst du Benden-Marken?«, erkundigte sich F'lessan mit vorgerecktem Kinn.
    »Benden-Marken sind die besten. Fast so gut wie die Währung der Harfnerhalle.«
    F'lessan reichte Geger die drei Marken, als der andere Weinschenk mit dem Weinschlauch anrückte.
    »Amüsiert euch gut«, wünschte Geger ihnen, salutierte lässig vor F'lessan und zwinkerte Tai verschmitzt zu.
    »Nun ja«, meinte F'lessan, den großen Weinschlauch mit Kennermiene betastend, »die richtige Temperatur hat er ja.« Er zog den Stöpsel und bedeutete Tai, zwei von den Gläsern, die auf dem Tisch standen, bereit zu stellen. Geschickt goss er den Wein ein, steckte den Stöpsel in die Öffnung zurück und legte den Schlauch unter den Tisch. »Auf dass die Himmel von Pern sicher sein mögen!«, prostete er Tai mit dem traditionellen Trinkspruch zu. Rasch stieß sie mit ihm an.
    »Ich glaube, das ist tatsächlich ein Dreißiger«, mutmaßte er nach dem ersten vorsichtigen Schluck. Dann grinste er breit. »Weißt du, für diesen Jahrgang sind drei Marken wirklich angemessen.«
    Er machte seine Bemerkung, als sie zum ersten Mal an dem Wein nippte, und vor Verblüffung hätte sie sich beinahe verschluckt. Drei Marken waren für sie ungeheuer viel Geld, und allein hätte sie sich einen so teuren Wein niemals leisten können. Eigentlich hatte sie sich überhaupt nicht lange auf dem Fest aufhalten wollen. Ursprünglich war nur ein kleiner Imbiss zur Stärkung eingeplant, dann wollte sie ein Weilchen der Musik zuhören und früh mit Zaranth in ihren eigenen Weyr drunten an der Monaco Bucht zurückkehren. Auf gar keinen Fall durfte sie viel Geld ausgeben, denn sie war immer knapp bei Kasse, obwohl sie als grüne Reiterin Briefe und kleine Pakete an fast jeden Ort auf dem Südkontinent liefern durfte. Damit konnte sie sich ein kleines Zubrot verdienen, wenn sie nicht gerade mit ihren Pflichten im Weyr beschäftigt war oder für Meister Wansor, der auf dem Landsitz an der Meeresbucht wohnte, wissenschaftliche Recherchen durchführen musste.
    »Vielen Dank für die Einladung, Bronzereiter«, sagte sie.
    »Für dich bin ich F'lessan«, stellte er richtig.
    Sie wusste nicht recht, wie sie darauf reagieren sollte.
    »Lass uns jetzt essen«, schlug er vor und zog sein Gürtelmesser aus der Scheide. »Dem appetitlichen Duft nach haben die Köche aus Landing ihre ganz spezielle Sauce angerichtet. Etwas Köstlicheres gibt es gar nicht.«
    Tai schwieg, nahm sich eine Gabel und begann mit den gerösteten Erdknollen, ihrer Leibspeise.
    Einen so guten Wein hatte sie noch nie getrunken, und auch das Essen war das Beste, das sie je gekostet hatte.
    »Wie geht es eigentlich deiner Hand?«, fragte F'lessan nach einer Weile.
    »Meiner Hand?« Tai blickt darauf. »Ach, von der Verletzung merke ich gar nichts mehr. Noch einmal vielen Dank für das Taubkraut. Normalerweise habe ich auch welches bei mir. Nur heute nicht …« Sie verwahrte einen großen Krug mit der schmerzstillenden und heilenden Salbe in ihrem Weyr, doch sie besaß kein Fläschchen, das klein genug war, um in ihre Gürteltasche zu passen.
    »Wie hast du dir die Schrammen denn zugezogen?«
    »Ach, das wird passiert sein, als ich Zaranth heute Nachmittag abschrubbte. Sie hatte Beute geschlagen und benötigte ein ausgiebiges Bad.« Die Jagd und das Baden hatten mehr Zeit in Anspruch genommen, als Tai ursprünglich eingeplant hatte. Und da in den Archiven an einem so bedeutenden Fest wie diesem vermutlich niemand saß und studierte, war sie ganz erpicht darauf gewesen, in die Bibliothek zu gelangen. In ihrer Eile hatte sie nicht Obacht gegeben, als sie die harte Bürste, mit der sie Zaranth abschrubbte, im klaren Wasser ausspülte, und sich an einem mit Entenmuscheln überwucherten Felsen die Hand verletzt.
    »Wo befindet sich dein Weyr?«, erkundigte sich F'lessan. »Direkt an

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