Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
Gegenüberstellungszeremonie im Weyr der Monaco Bucht auf und gewann Zaranth für mich.«
»Hast du Wansor während der Feierlichkeiten vorgelesen?«, zog er sie schmunzelnd auf.
Sie lachte. »Nein. Ich sollte ihm schildern, was sich in der Brutstätte abspielte. Und damit ich alles mitbekam, hatten wir Plätze dicht am Gelege.«
F'lessan grinste. »Ja, daran kann ich mich erinnern. Meister Wansor musste dich in Zaranths Richtung schubsen. Du wusstest nicht, wie du dich verhalten solltest - auf den Jungdrachen zugehen oder Meister Wansor erzählen, was sich da abspielte.«
Ihre Augen strahlten, als sie an den freudigen Augenblick dachte, da Zaranth sie zu ihrer Partnerin erwählte. Jeder, der einen Drachen auf sich prägen konnte, fasste diesen Vorgang als ein unfassbares, ungemein beglückendes Wunder auf. Beide lächelten einander an, jeder seinen Erinnerungen nachhängend.
»Und du gehst weiterhin deinen Studien nach?«, erkundigte sich F'lessan.
»Warum auch nicht?«, antwortete sie. »Studieren und sich Wissen aneignen ist eine gute Beschäftigung für eine Drachenreiterin.«
Nach einer Pause fragte sie übergangslos: »Hast du es schon mal mit der Charta versucht?«
»Wie bitte?«
Sie zeigte auf den Kasten, in dem die Originalcharta der Kolonie von Pern aufbewahrt wurde.
»Kimmer gehörte doch zu den Siedlern, die die Kolonie gründeten, nicht wahr?«, fuhr sie fort. »In diesem Fall muss seine Unterschrift irgendwo zu finden sein, auch wenn er lediglich den Status eines Konzessionärs oder Unternehmers einnahm.«
F'lessan sprang so hastig auf die Füße, dass sein Stuhl beinahe umkippte.
»Wieso bin ich nicht von selbst darauf gekommen?«, rief er aus. Er eilte zu dem luftdicht verschlossenen Schrank, der das älteste und wichtigste Dokument auf ganz Pern beherbergte.
In einer feierlichen Zeremonie hatte Burg Fort die Charta nach Landing zurückgebracht. Bevor das Akki sich selbst wieder aktivierte, hatte niemand geahnt, was sich in dem wuchtigen Kasten befand, der in einer abgelegenen Felsenkammer der Burg verstaubte. Und nur das Akki kannte die richtige Zahlenkombination des Schlosses. Als man den Behälter öffnete, entdeckte man die Charta, die keinerlei Spuren von Alter oder Zerfall aufwies. Meisterholzschnitzer Benelek hatte nach gründlicher Untersuchung erklärt, die mit einer durchsichtigen Kunststoffschicht überzogenen Seiten seien praktisch unverwüstlich und nur durch mechanische Gewalteinwirkung zu zerstören. Nun bewahrte man die Charta hinter dicken, durchsichtigen Glasscheiben auf, die Meister Morilton hergestellt hatte. Ein vom Akki entworfener Mechanismus blätterte die einzelnen Seiten bis zu der vom Betrachter gewünschten Textstelle um.
»Die Anfangsbuchstaben des Namens müssten sich gewiss wiedererkennen lassen, egal, ob sie nun in Blockschrift irgendwo eingeritzt oder handschriftlich verzeichnet sind«, sinnierte F'lessan. »Ich danke dir, Tai. In Punkto Recherchieren bist du mir allemal überlegen.« Er bedachte sie mit einem anerkennenden Lächeln. »Am Besten, ich sehe mal auf den letzten Seiten nach. Ah, da haben wir's ja … Konzessionäre …« Er biss sich auf die Unterlippe, während die Blätter mit den Unterschriften auftauchten, viele von ihnen ein nahezu unleserliches Gekritzel. Es gab drei separate Listen: Eine mit den Namen der Konzessionäre, eine zweite, längere, enthielt die Namen der Unternehmer, und die dritte führte sämtliche Kinder über fünf Jahren auf, die mit ihren Eltern auf den Kolonistenschiffen nach Pern gereist waren.
»Da!«, rief Tai und tippte mit dem Zeigefinger gegen das Glas, sodass er auf Anhieb den kühn geschwungenen Namenszug fand: Stev Kimmer, Ing.
F'lessan verglich die Handschrift mit den Initialen auf seinem Zettel.
»Das muss er sein«, meinte Tai und las die Namensliste vollständig durch. »Es findet sich kein zweiter S.K. darunter.«
»Du hast Recht! Du hast Recht! Endlich habe ich die Gewissheit!« In seiner Begeisterung fasste F'lessan Tai um die Taille und wirbelte sie herum. »Entschuldige, ich hab mich wohl etwas zu sehr gehen lassen«, murmelte er dann verschämt und stellte sie wieder auf die Füße.
Sie taumelte ein wenig, und stützend legte er ihr einen Arm um die Schultern.
»Danke. Du warst mir eine große Hilfe. Offenbar hatte ich mich so in mein Problem verrannt, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah.« Er verbeugte sich andeutungsweise.
Sie lächelte stolz und zeigte ihre weißen,
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