Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
1.1.31
    Toric litt an einem fürchterlichen Kater, weil er am Abend zuvor zu viel Wein getrunken hatte. Der Rote war eindeutig zu jung gewesen und hätte noch gar nicht konsumiert werden dürfen. Doch er stammte aus seinem eigenen Weingarten, war zur Hand und kostete ihn nichts. Außer, dass ihn heute Morgen entsetzliche Kopfschmerzen plagten. Nun ja, es dauerte eine Weile, bis man Qualitätsweine produzierte, und angesichts der hohen Investitionen war er erpicht darauf, baldmöglichst Gewinne zu erzielen.
    Außerdem hatte sich Meisterwinzer Welliner verkalkuliert, als er die Erträge der zu erwartenden Weinlesen schätzte. Sollte die kommende Ernte wieder zu gering ausfallen, musste er mit Welliner ein ernstes Wörtchen reden. Vorsichtig öffnete Toric die Augen. Sein Schädel dröhnte.
    »Du wirst alt, Vater«, sagte Besic zur Begrüßung und reichte ihm einen dampfenden Becher. »Das hat Mutter für dich zusammengebraut.«
    Ein Stöhnen unterdrückend, nahm Toric ihm den Becher ab. Obwohl er aus Erfahrung wusste, dass Ramalas Anti-Katzenjammer-Kur wirkte, wurde ihm allein von dem Geruch des Tees übel. Er musste erst den Kopf zur Seite drehen, ehe er sich zum ersten Schluck überwand.
    Besic lümmelte sich in einen bequemen Sessel, streckte die Beine von sich, überkreuzte sie an den Knöcheln und hakte die Daumen in den Gürtel.
    »Hosbon ist hier«, verkündete er alsdann freundlich. »Segelte letzte Nacht in Largo los und traf heute früh bei uns ein.«
    Bei dieser unangenehmen Nachricht hätte Toric um ein Haar seinen Tee verschüttet. Hatte Besic mit der Botschaft absichtlich gewartet, bis er den Becher an die Lippen führte? Die beiden Männer tolerierten einander mit knapper Not, nicht der Blutsbande wegen, sondern weil sie sich - wenn auch widerwillig - gegenseitig respektierten. Toric stieß ein Grunzen aus und leerte den Becher, so schnell es ihm der heiße Tee und der abscheuliche Geschmack erlaubten.
    »Ich sagte ihm, du seist beschäftigt.«
    »Das bin ich auch«, entgegnete Toric. Er musste rülpsen, und danach hatte er einen ekelhaften Geschmack im Mund. Er stand auf und balancierte probehalber barfüßig ein paar Schritte, um zu beweisen, dass er sich von dem nächtlichen Zechgelage so rasch erholt hatte wie immer.
    Dann tappte er zu der frischen Kleidung, die Ramala für ihn bereitgelegt hatte, schlüpfte in eine kurze Hose und streifte sich ein lose sitzendes Hemd über den Kopf. In diesen legeren Sachen ließ sich die Hitze des Tages überstehen. Grummelnd befestigte er die Rangabzeichen aus ineinander verschlungenen Kordeln an seiner rechten Schulter. Lästige Dinger! Jeder erkannte doch den Gebieter der Burg des Südens. Wütend schnaubte er durch die Nase, als ihm einfiel, wie die Weyr-Führer ihn damals hinters Licht geführt hatten. Aus dem Augenwinkel sah er Besics hämischen Gesichtsausdruck. Der Bursche grinste, als hätte er die Gedanken seines Erzeugers gelesen.
    »Warum hast du mir kein Frühstück …?«
    Besic schnitt ihm das Wort ab, indem er auf das Tablett zeigte, das er auf dem Tisch abgestellt hatte.
    Obwohl die Kopfschmerzen allmählich nachließen, pflegte Toric immer noch seine schlechte Laune. »Was will Hosbon denn schon wieder? Immerzu verfolgt er mich mit irgendeinem Ansinnen, um das ich mich kümmern soll.«
    »Er ist ein guter Pächter«, entgegnete Besic. Er wusste genau, dass sein Lob bei Toric auf taube Ohren stieß, doch indem er nichts weiter als die Wahrheit aussprach, vermochte er seinen Vater manchmal bis aufs Blut zu reizen.
    Toric fuchtelte theatralisch mit den Händen. »Ist dieser Mann denn niemals zufrieden? Zuerst wollte er einen Trommelturm, dann eine Schiffslände, zum Schluss eine Schaluppe komplett mit Besatzung.«
    »Seine Erfolge können sich sehen lassen.«
    »Und was begehrt er dieses Mal? Einen Drachenreiter ganz für sich allein?« Obschon Lord Toric stets ein Drachenreiter zur Verfügung stand, fuchste ihn die Verlegung des Süd-Weyrs immer noch. Außerdem wurmte es ihn, dass der Weyr-Führer, K'van - ein impertinenter Kerl - seine Pflichten der Burg gegenüber so gewissenhaft erfüllte, dass man niemals einen Anlass zur Beschwerde hatte. Toric hatte die Demütigung geschluckt, weil es in der Tat von Vorteil war, wenn die Drachen nicht ständig den Hafen überflogen. Aber vielleicht hätte er K'van nicht öffentlich kritisieren sollen, als es um die Unterstützung dieses verflixten Denol auf der Insel Ierne ging.
    »Was hast du denn?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher