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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erhaben, einem Heimatlosen Schutz zu gewähren.«
    »Der Minenmeister hat erklärt, dieser Sträfling sei äußerst ungesellig und hielte sich immer abseits. Er verabscheut alles Neue und Moderne.«
    »Also Dinge, die vom Akki stammen«, ergänzte sie bissig.
    F'lar hob die Augenbrauen. »Natürlich. Das versteht sich von selbst.«
    »Könnte dieser Mann die Diebstähle und Verwüstungen begangen haben? Höchst unwahrscheinlich, denn die jeweiligen Tatorte lagen sehr weit voneinander entfernt. Er kann nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein Unwesen treiben.«
    »Du hast Recht, aber es gibt genug Leute, die einen Groll gegen Burgen und Zünfte hegen und keinerlei Hemmungen hätten, Unruhe zu stiften.« Er wippte auf seinen Fersen, die Wärme, die das Heizgerät abstrahlte, genießend. »Doch offen gestanden stufe ich das Problem mit den Reaktionären als gering ein. Viel wichtiger ist es, zu entscheiden, welche Neuerungen wir noch einführen sollten.«
    »Gegen eine bessere Beleuchtung und Beheizung der Quartiere hat sich niemand gewehrt«, meinte Lessa. »Außerdem besaßen bereits unsere Ahnen Solarzellen. Sie benutzten Generatoren und kannten die Vorzüge von hydraulischer Technik. Uns obliegt es vor allen Dingen, den Menschen das neue Wissen nahe zu bringen. Sie müssen begreifen, dass die moderne Technik ein Segen ist, die menschliche Arbeitskraft ersetzt. Die Zeiten, in denen Knechte und Mägde sich halb zu Tode schufteten, sind vorbei.«
    »Ich finde, man darf sich das Leben auch nicht zu leicht machen«, warnte F'lar.
    »Weil du nie als Knecht malocht hast«, erwiderte sie giftig. Sie selbst hatte zehn Planetenumläufe lang die niedrigsten Arbeiten verrichten müssen.
    »Vergiss nicht, dass man in diesem Weyr alles andere als luxuriös gelebt hat, bevor die Fädenschauer wieder einsetzten.«
    »Als ob ich das je vergessen könnte.« Sie lächelte ihn an. »Im Übrigen bedeutet ein gewisses Maß an Komfort keineswegs, dass man wahllos jede neue Technik übernimmt. Die Zunfthallen sündigen in dieser Hinsicht am meisten. Manchmal könnte man glauben, sie billigen alles, Hauptsache, es ist modern.«
    »Bist du etwa dagegen, dass Meister Oldive chirurgische Eingriffe vornimmt, an die früher im Traum niemand gedacht hätte, und neue Medikamente anwendet?«
    »Natürlich nicht«, widersprach sie und zog die Stirn kraus. »Obwohl nicht alle mit diesen Operationen einverstanden sind.« Sie schüttelte sich ein wenig.
    »Mit diesen neumodischen Techniken lassen sich Menschenleben retten. Früher starben die Leute, wenn ihre Bauchdecke platzte und die Eingeweide hervorquollen«, gab F'lar zu bedenken.
    »Das nennt man einen Leistenbruch, und der endet nicht unbedingt tödlich«, klärte sie ihn auf. Dann holte sie tief Luft. »Das Wichtigste scheint mir zu sein, die Perneser darüber aufzuklären, welche Vorteile das neue Wissen mit sich bringt.«
    »Genau. Und wir müssen dafür sorgen, dass unsere jungen Drachenreiter Berufe erlernen, mit denen sie sich nach dem Ende des Fädenfalls ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Ein paar von ihnen werden den Übergang problemlos schaffen« meinte sie. »Sie halten es nicht für unter ihrer Würde, Botschaften zu befördern oder Waren zu transportieren. Tagetarl schickte uns eine Kopie des Lexikons, in dem technische Begriffe definiert werden. Dieses Wörterbuch stammt aus den Akki-Dateien und ist besser als die Sammlung, die die Harfnerhalle herausgegeben hat. Sebell erzählte mir, sämtliche größeren Burgen, die meisten der kleineren Festungen und nahezu alle Zunfthallen haben bereits dieses Nachschlagewerk bestellt.«
    »Das ist gut so. Auf diese Weise wird das Verständnis für moderne Technik gefördert.«
    »Etwas mehr an Bildung hat noch niemandem geschadet«, sinnierte F'lar. »Um ehrlich zu sein, bereiten mir die älteren Drachenreiter Sorgen. Sie zeigen absolut kein Interesse daran, sich auf ein Leben nach dem Fädenfall vorzubereiten. Offenbar sind sie sich zu schade dafür, bürgerliche Berufe zu erlernen. Manche stellen sich so stur, dass sie den Viehzüchtern nicht einmal helfen, ihre Herden vor den großen Raubkatzen zu schützen, die mitunter Stampeden verursachen, bei denen viele Tiere zu Tode kommen. Dabei wäre es für die Drachen ein Leichtes, diese schädlichen Biester zu vertreiben. Drachen verstehen sich auf die Jagd.«
    »Aber sie fressen keine Raubkatzen.«
    »Sogar du würdest gebratene Katze nicht verschmähen, wenn du am Verhungern wärest.«

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