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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Richtung, in der das junge Mädchen sich aufhalten musste, wehte ein angenehmer Duft herüber, kein Parfüm, sondern das frische Aroma von Seife. Zu Nuellas Rechten, ein Stück vom Feuer weg, roch es harzig, wie nach frisch geschlagenem Holz.
    Dorthin wandte sich Nuella. »Du musst Renilan sein«, sagte sie. Sie ließ M'tals Arm los und hob grüßend die Hand.
    Sie hörte, wie der alte Mann scharf die Luft einsog und schätzte, dass er ungefähr einen Meter von ihr entfernt stand. Renilan näherte sich ihr, und dann ergriff seine derbe, knorrige Hand die ihre.
    »Meine Frau verlor drei Planetenumläufe vor ihrem Tod das Augenlicht«, erzählte er mit leiser Stimme und seufzte. »Sie hatte wunderschöne Augen, so wie du, Mädchen.«
    Nuella lächelte. »Danke.«
    »Du hast auch ein angenehmes Lächeln«, fügte er hinzu.
    »Und ich bin sehr eigensinnig«, bekannte sie.
    »Das glaube ich dir gern«, räumte Renilan ein. »Ich nehme fast an, man hat dir gesagt, ich könnte auch sehr dickköpfig sein.« Sein Griff um ihre Hand festigte sich. »Mein Burgherr bat mich, ich sollte mich mit dir treffen. Er meinte, du könntest mir etwas beibringen, was Lord J'lantir nicht fertig gebracht hat - wie ich mich mit Resk, meinem Wachwher, unterhalte.«
    Nuella schüttelte den Kopf. »Beibringen kann ich es dir auch nicht«, entgegnete sie. »Ich kann dir nur helfen, es zu lernen. Wenn du bereit bist, dich von mir unterweisen zu lassen, wirst du dich mit deinem Wher auf eine völlig neue Art verständigen können. In einer Notsituation kannst du dann Resk dazu veranlassen, Hilfe anzufordern. Genauer gesagt, die Hilfe von Drachen.«
    Sie hörte, wie zwei offenbar junge Leute verblüfft nach Luft schnappten, und sie wusste, dass man aufmerksam jedem ihrer Worte lauschte.
    »Das wäre wirklich ganz hervorragend, Mädchen«, gab Renilan zu. »Wenn es nur funktionierte. Aber nahezu einen Monat lang habe ich zusammen mit Lord J'lantir daran gearbeitet, und es hat nicht geklappt. Jetzt stehe ich da mit einer leeren Vorratskammer und weiß nicht, wie ich die vielen hungrigen Mäuler stopfen soll, die auf mich als Ernährer angewiesen sind.«
    Nuella nickte verstehend. »Könntest du mich bitte deinem Wachwher vorstellen?«
    »Ob das eine gute Idee ist, Mädchen«, erwiderte Ranilan zweifelnd. In seiner Stimme schwang eine Spur von Nervosität mit. »Resk und ich sind durch unser Blut aufeinander geprägt, und Fremde kann er nicht leiden. Er könnte dich beißen.«
    Nuella ging um Renilan herum und näherte sich der Stelle, an der sich ihrem Gehör nach der Wachwher aufhalten musste. Dabei streckte sie die rechte Hand mit der Innenfläche nach oben aus.
    »Lolanth, könntest du Resk fragen, ob ich ihn begrüßen darf?«, sagte sie laut. Der Wachwher schnaubte überrascht und gab dann ein verhaltenes Zwitschern von sich.
    »Resk, mein Name ist Nuella«, erklärte sie in ruhigem Ton, wobei sie dem Tier langsam aber stetig näherrückte. »Gerade hast du Lolanth gehört, J'lntirs Drachen. Auf ihm bin ich hierher gekommen, er hat mich auf seinem Rücken reiten lassen. Ein Drache ist ein naher Verwandter der Wachwhere, sie stammen von denselben Vorfahren ab. Und J'lantir ist dir wohlgesonnen. Er möchte helfen. Er meint es gut. Ich weiß, dass du ihn hören kannst, Resk. Die Frage ist, ob du ihm zu antworten vermagst. Kann er dich hören, Resk? Ich bin hier, um dir zu zeigen, wie du dich mit ihm verständigen kannst. Du und Renilan, ihr sollt lernen, auf welche Weise man einen Drachen ruft. Würdest du das wollen?« Resk blies seinen warmen, feuchten Atem aus. Nuella hob die Hand ein wenig und berührte sachte die ledrige Haut des alten Wachwhers. Resk zuckte zusammen und wich zurück, doch Nuella wartete geduldig ab. Nach einer Weile hörte sie an den leisen, tappenden Geräuschen, dass Resk auf sie zuwatschelte. Und dann spürte sie wieder seinen heißen Atem auf ihrer Handfläche.
    Sie konzentrierte sich darauf, ruhig zu bleiben, stand unbeweglich da und versuchte, ein Gespür für den alten Wachwher zu bekommen.
    Schließlich wandte sie sich wieder an Renilan. »Darf ich ihn jetzt streicheln?«
    »Warum fragst du mich überhaupt noch, Mädchen?«, erwiderte der alte Wher-Führer in seinem brummenden Bass. »Du berührst ihn doch bereits.«
    »Ich frage aus Höflichkeit, weil es sich so gehört«, erwiderte Nuella.
    Renilan lachte. »Ha! Jetzt hast du es mir aber gegeben, Mädel! Ich muss schon sagen, du gefällst mir. Aber wenigstens

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